Kulmbacher „Obere Stadtgalerie“ zeigt Ausstellung „Zeitgenössische koreanische Kunst“
Werke von Park Sung-Sik, Park Young-do, Kim Young Woo, Park Seok-Shin, Park Dae Sung
Ab Sonntag, den 05. Juni 2021 laden der Kunstverein Kulmbach e.V. und die Produzentengalerie Burgkunstadt nach Kulmbach in die Obere Stadtgalerie des Kunstverein Kulmbach e.V. in der Oberen Stadt 10 sowie in das Historische Badhaus, Oberhacken ein: gezeigt werden bis zum 27. Juni zeitgenössische Werke der koreanischen Künstler von Park Sung-Sik, Park Young-do, Kim Young Woo, Park Seok-Shin und Park Dae Sung. Ermöglicht hat diesen außergewöhnlichen Gastbeitrag die Deutsch-Koreanerin Lucia Scheid-Nam, die in Burgkunstadt die Produzentengalerie betreibt. Gefördert wird dieser spannende Kulturaustausch durch den koreanischen Staat, ohne den der Transport der Bilder nach Deutschland nicht möglich gewesen wäre. Geplant ist, dass die in Kulmbach gezeigten sowie weitere Werke koreanischer Künstler im Anschluss auch auf der Giechburg in Schesslitz und im Neuen Rathaus in Bayreuth zu sehen sein werden. Ein Rückbesuch in Korea durch deutsche Künstler ist angedacht.
Ein Beispiel koranischer Schönheit offenbaren die Werke von Park Sung-Sik, geboren 1958 in Seoul, denn er setzt eine besondere Technik ein: In seine Leinwände sind Vertiefungen eingelassen, die an ein Negativ-Relief erinnern. Dafür fertigt der Künstler zuerst eine Skulptur, von der er einen Abdruck in einer formbaren Masse erzeugt. Danach wird in die Leinwand eine Öffnung geschnitten, der Abdruck dahinter montiert und das Werk durch Spachtel und Farbe vollendet. Park Sung-Siks Werke wollen bewusst nicht luxuriös daherkommen, sondern ihr Reiz liegt in der Ästhetik der Einfachheit.
Der Künstler Park Young-do, der 1971 in Mokpo geboren wurde und ein Kalligrafie-Studium absolvierte, befreite sich von den strengen Regeln der traditionellen Kalligrafie, indem er mit Materialien wie Sand, Farben, Textilien und Klebstoffen auf Leinwand experimentierte, was für ihn eine Erneuerung bedeutete. Seine Werke stellte er bereits in zahlreichen Einzelausstellungen aus. Er ist zudem mehrfacher Gewinner des koreanischen Spezialpreises für Kalligrafie und wird von der koreanischen Kunstvereinigung gefördert.
Kim Young Woo, 1944 in Chungju geboren und aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen während des Koreakrieges, wollte schon als Kind malen und wurde Autodidakt, als seine Eltern diesen Wunsch nicht unterstützten. Aufgrund seiner abstrakten Öl-auf-Leinwand-Porträts nennt man ihn auch „Koreanischer Picasso“ . Kim Young Woos Arbeiten, mit denen er menschliche Gefühle in den Fokus rückt, wurden mehrfach ausgezeichnet.
Park Seok-Shin wurde 1968 in Chungju geboren und erlernte zunächst die traditionelle Kalligrafie, bevor er sich der Ästhetik der Gebrauchsgegenstände widmete, wobei die in Korea seit Jahrhunderten gebräuchlichen „Moon Jars“ oder „Sabals“, also Porzellanbehälter oder -schalen, im Mittelpunkt stehen. Der Künstler aber formt sie aus Papier, pigmentiert sie anschließend und überzieht sie zum Schluss mit Epoxidharz, was reizvolle zufällige Effekte ergibt. Park Seok-Shin sieht die mit Emotionen behafteten Objekte des täglichen Bedarfs als Wurzel der Kultur und sich selbst als Vermittler zwischen Tradition und Moderne.
Park Dae Sung, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Sosan, wurde 1945 in Chungdo geboren. Als Kind musste er das traumatische Erlebnis vom Tod seiner Eltern und der eigenen grausamen Verstümmelung während des Krieges verkraften, was er mit Hilfe der Kunst versuchte zu überwinden. Unabhängig von einer akademischen Ausbildung widmete er sich der Kalligrafie und übernahm Tusche als traditionelles Medium in seine Malerei. In seinen Landschaftsbildern, die durch einfache Komposition und kräftige Pinselführung bestechen, teilt er seine Emotionen mit dem Betrachter. Er gilt heute als einer der herausragenden Künstler Koreas. Neben vielen Einzelausstellungen hat die Stadt Gyeongju eigens eine Galerie für Park Dae Sung errichtet, in der ausschließlich seine Gemälde zu sehen sind. Eine Ehre, die bisher nur wenigen lebenden Künstlern in Korea zuteil wurde.
Geöffnet ist die Ausstellung im Historischen Badhaus jeweils freitags, samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr sowie in der Oberen Stadtgalerie samstags und sonntags von 13 bis 16 Uhr. Ein Besuch ist aktuell ohne Terminvereinbarung und Negativ-Test möglich. Es besteht FFP2-Maskenpflicht. Eine Vernissage ist nicht geplant.
- Ausstellungsdauer: 05. – 27. Juni 2021
- Veranstaltungsorte: Obere Stadtgalerie des Kunstverein Kulmbach e.V., Obere Stadt 10, Kulmbach & Historisches Badhaus, Oberhacken 34, Kulmbach
- Öffnungszeiten: Obere Stadtgalerie 13 – 16 Uhr | Historisches Badhaus 13 – 17 Uhr.
Ein Besuch ist aktuell ohne Terminvereinbarung und Negativ-Test möglich. Es besteht FFP2-Maskenpflicht. - Veranstalter: Kunstverein Kulmbach e.V., Produzentengalerie Burgkunstadt, mit freundlicher Unterstützung der Stadt Kulmbach
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