Erzbischof Schick betont am Dreifaltigkeitssonntag in Gößweinstein die Bedeutung der spirituellen Erfahrung
„Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein“
Zum Dreifaltigkeitsfest hat Erzbischof Ludwig Schick die Gläubigen aufgerufen, Gott als Geheimnis zu verstehen, welches es zu erspüren, zu erfahren und weiterzugeben gilt. Technik, Wissenschaft und der Zeitgeist „scheinen dem Glauben an Gott heute keinen Platz mehr zu lassen“, so Schick am Sonntag in Gößweinstein. Deswegen brauche es mehr denn je Christinnen und Christen, die Mystiker – Geisterfüllte – sind und mit Wort und Tat die Erkenntnis weitertragen, dass Gott hinter allem stehe, als „guter Geist, der alles lenkt“.
Gott im herkömmlichen Verständnis zu glauben, falle von Tag zu Tag schwerer, verdeutlichte der Erzbischof. Erkenntnisse aus Biologie, Chemie und Physik veränderten unser Weltbild, die Eroberung des Weltraums verrücke die Grenze unseres Kosmos. Dennoch gebe es auch heute viele Menschen, die spüren, dass „hinter allem Unergründlichen ein guter Geist waltet, der auch die Evolution inspiriert und zu einer Vollendung führt“, so Schick, „etwas Inneres und Innerliches, das ihnen Sinn, Vertrauen und Hoffnung gibt.“ Zeuge dafür sei Jesus Christus, der selbst gesagt habe, „Gott ist Geist und muss im Geist und in der Wahrheit angebetet werden.“
Ahnungen und Erfahrungen wie diese seien es, die das Mysterium des Christentums laut Schick für Menschen greifbar machten. Für Geisterfüllte und Geisterfahrene gelte es schließlich, aus dem Geist Gottes heraus zu leben und den Geist Gottes in die Welt hinein zu tragen. Das helfe den Gläubigen und allen Menschen, „im Leben Sinn, Ziel, Hoffnung und Trost zu finden“, so der Erzbischof.
Gotteshäuser und Pilgerorte wie die Basilika Gößweinstein seien in diesem Zusammenhang besonders wichtig, sagte Schick: „Hier kann man still werden, sich bekehren, eintauchen in das Geheimnis Gottes.“ Als Orte des Geistes und der Frömmigkeit seien sie Raum für die Erfahrung des Dreifaltigen Gottes.
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