Kleiner ökumenischer Kirchentag in Eckental-Forth am Pfingstmontag
Inzwischen ist es in Eckental eine Tradition geworden, dass am Pfingstmontag die Gläubigen zu einem ökumenischen Gottesdienst aus allen evangelischen Pfarreien und unserem Pfarreienverbund dazu eingeladen werden.
Heuer wurde der 3. Ökumenische Kirchentag mit dem Motto: „Schaut hin!“ (Mk 6,38) nach Forth geholt und Corona bedingt vor dem evangelischem Gemeindeplatz im Freien bei schönstem Wetter mit der Hausherrin, Frau Pfarrerin Stefanie Grasruck, sowie Pfarrer Andreas Hornung gefeiert.
Frau Grasruck begrüßte die zahlreichen Gläubigen aus den umliegenden Kirchengemeinden mit den Worten: „Schauen wir, was uns verbindet, was Jesu Botschaft uns sagt und wie wir immer wieder überrascht werden.“
Aus dem Evangelium von der Brotvermehrung nach Markus (6,35-44) stammt das Motto des ökumenischen Kirchentags, der in Frankfurt am Main vom 13.-16. Mai 21 stattfand.
Frau Pfarrerin Grasruck analysierte das Motto: „Schaut hin! Vertraut und handelt!“. Hier einzelne Abschnitte aus ihrer Predigt:
Damals wie heute brauchen Menschen Stärkung. Zunächst heißt es: „Schaut hin!“ Schaut euch erst an, wie der Stand der Dinge ist. Jesus wollte damals eine Bestandsaufnahme haben. Sie fiel ernüchternd mager aus: Fünf Brote und zwei Fische! Dann wurden 5000 satt und 12 Körbe voll Brot blieben übrig. Jesus gibt nicht nur Brot weiter, er selbst wird das Brot zum Leben. Aus einer Mangelgeschichte am Anfang wird eine Überflussgeschichte am Ende.
Auch heute gilt: „Schaut hin! Schaut es euch an!“ Wir sehen manches, was uns weh tut und durch die Pandemie bestärkt wird. Wir sehen aber gleichzeitig, dass sich viel Kreativität und Ideenreichtum im letzten Jahr, sowohl digital als auch analog entwickeln konnte. Auf die Ehrenamtlichen sei immer Verlass.
Frau Grasruck endete ihr Statement mit dem Auftrag „Geht hin und schaut hin! Und dann überlasst Jesus die Regie! Vertraut ihm und seinem Handeln.“
Pfarrer Andreas Hornung vertiefte das Thema Vertrauen. Auch hier Auszüge aus seiner Predigt:
Vertrauen wie ein Kind
Können wir einander vertrauen? Nicht nur für uns fordern, behalten, hamstern, sparen, uns absichern, vorausplanen, sondern einander vertrauen? Hätten wir das Brot herausgekramt?
Vertrauen hilft zum rechten Hören
Vertrauen ist ein Geschenk. Vertrauen ist ein unersetzlicher Schatz. Und diesen Schatz können wir nicht herstellen. Er muss uns geschenkt werden. Als Christen wissen wir: Der Heilige Geist, der Tröster ist auch der Heilige Geist, der Vertrauensstifter. Ein Vertrauen, das unsere Gesellschaft zum Leben braucht, wie die Natur die Sonne.
Aus dem Gottvertrauen entsteht Vertrauen zueinander
Der ökumenische Kirchentag und dieser Gottesdienst heute will einladen, einander zu vertrauen und gemeinsam Gott zu vertrauen, der daraus Großes bewirken will und kann.
Pfarrer Hornung griff noch den dritten Aspekt des Kirchentagsmottos: „Schaut hin – vertraut – handelt“ auf:
„Gemeinsam handeln“
Zuerst müssen wir genau hinschauen und im Vertrauen auf Gott dürfen wir uns darauf verlassen, dass Gott unser Tun unterstützt und Kraft dazu gibt, damit wir auch handeln, anpacken können. Beide Kirchen sind gefragt, wenn es darum geht, Menschen Antworten auf Fragen ihres Lebens anzubieten. Etwa die Frage: „Wie gehe ich mit Tod oder Krankheit um?“
„Schaut hin!“ – bedeutet, hinzusehen, was die Menschen um uns herum brauchen und welche Bedürfnisse sie haben, um dann Impulse für ihr Leben zu geben.
„Schaut hin! Vertraut und handelt!“
Möge Gott uns dazu immer wieder seine Begleitung und seinen Segen geben. Amen.
Nach dem gemeinsam gesprochenen Glaubensbekenntnis schloss sich ein Brotwort an, in dem zwar nicht 12 Körbe, sondern 4 Körbe mit kleinen Brötchen mit folgenden Worten gesegnet wurden: „So segne dieses Brot Gott, der auf uns schaut, der uns von seinem Vertrauen schenkt und uns miteinander und mit sich selber verbindet. Wir teilen das Brot, das wir haben, und wollen dadurch gestärkt sein, jetzt in der Gemeinschaft als auch für den Weg, der vor uns liegt.“
Die Band Raindrops spielte dazu: „Bitte hör nicht auf zu träumen“ (Söhne Mannheims/Xavier Naidoo)
Musikalisch umrahmt wurde dieser kleine Kirchentag von der Band Raindrops unter der Leitung von Alfred Goller, die Corona bedingt nur am vergangenen Freitag alle anspruchsvollen Lieder einüben konnten. Dafür gab es einen langanhaltenden Dankesapplaus.
Die anwesenden Gläubigen, die sich der Ökumene-Bewegung sehr nahe fühlen, freuten sich über diesen Freiluftgottesdienst, der eine starke, geschwisterlicher Atmosphäre ausstrahlte, eben ein Kirchentagsfeeling pur. Eine Stimme: „Es war ein schöner Ort, endlich mal wieder ein ökumenischer Gottesdienst, sowie ein Gottesdienst mit den Raindrops! Ein deutlicher, achtsamer Ruck durch die Gemeinschaft war spürbar für mich!“
Renate Siebenkäs
Pfarreienverbund Eckenhaid – Stöckach-Forth – Weißenohe
Seit der ersten Strukturreform im Erzbistum bildeten die drei Pfarreien einen Seelsorgebereich. Mit der zweiten Strukturreform wurden größere Seelsorgebereiche gebildet. Seit September 2019 sind diese Pfarreien in den Seelsorgebereich NEUBAU eingegliedert. Nach wie vor arbeiten die Pfarreien Eckenhaid, Stöckach-Forth und Weißenohe eng in einem Pfarreienverbund zusammen und gehören zum Dekanat Forchheim. Geographisch liegt dieser Verbund am Tor zur Fränkischen Schweiz.
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