Brose Bamberg vor Spiel fünf – „Momentum mitnehmen“
Brose Bamberg reist zum fünften und entscheidenden Playoffviertelfinale der easyCredit Basketball Bundesliga abermals zu den MHP RIESEN Ludwigsburg. Spielbeginn zum sogenannten „Do-or-Die-Spiel“ ist am Donnerstag um 18.30 Uhr. MagentaSport überträgt die Begegnung wie gewohnt live auf seinen Kanälen, SPORT1 ist ebenfalls live im Free-TV mit dabei. Kommentator ist in beiden Fällen Markus Krawinkel, durch die Sendungen führt Sascha Bandermann.
30 Punkte im Pokal, 24 Punkte im Ligaspiel, 32 Punkte im Playoffviertelfinale – Barry Brown Jr. scheint Brose Bamberg zu mögen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen, war das letzte aber trotz der Glanzleistung des wiedergenesen Ludwigsburger Guards nicht von Erfolg gekrönt. Und dennoch: die Schwaben haben eine Waffe mehr, um Brose im fünften und entscheidenden Spiel weh zu tun. Alles in allem war es am Dienstagabend eine – natürlich – besser auftretende Ludwigsburger Mannschaft, die nach der höchsten Playoffniederlage eines Tabellenersten gegen einen Tabellenachten sich kampfbereit und bissig zeigte, einen teilweise 13-Punkte-Rückstand nahezu aufholte und vor allem im letzten Viertel Brose immer wieder zu Ballverlusten zwang, selbst offensiv erfolgreich aufspielte. Das sah auch John Patrick so, der nach Partie vier seinem Team attestierte: „Ich bin stolz, dass wir nach dem Debakel am Sonntag so reagiert haben. Im vierten Viertel hatten wir die nötige Energie.“ Dass es am Ende nicht gereicht hatte, machte der Coach an zwei Faktoren fest: „Wir müssen besser verteidigen, besser passen. Wir hatten Probleme Bennet Hundt und David Kravish zu kontrollieren.“ Tatsächlich hatte Ludwigsburg gerade einmal zehn Assists. Zum Vergleich: in der Hauptrunde waren es im Schnitt 17,6 pro Partie. In den Playoffs hält die Brose-Verteidigung das Passen zum direkten Korberfolg aber bislang bei zwölf pro Spiel.
Das soll, wenn es nach Brose Bamberg geht, natürlich am besten auch in Spiel fünf so bleiben. Fakt ist: die Ausgangslage hat sich seit dem vergangenen Freitag, als man Spiel zwei in Ludwigsburg verlor und in der Serie mit 0:2 in Rückstand geriet, nicht verändert. Bamberg ist weiterhin unter Siegzwang, wenn der Sprung ins Halbfinale gelingen soll. Aber, das Momentum ist auf Bamberger Seite. Die letzten beiden Spiele haben gezeigt, dass Brose den Ligaprimus der Hauptrunde schlagen kann. Dieses Gefühl muss die Mannschaft nun mit ins fünfte und entscheidende Spiel nehmen, dann kann etwas gelingen, was in den letzten beiden Spielzeiten innerhalb der BBL noch keinem Team gelungen ist: Ludwigsburg nämlich in deren Halle zu besiegen. Dazu bedarf es aber vor allem weiterhin einem unbändigen Siegeswillen, einem aufopferungsvollen Kampf, Einsatz, Leidenschaft und Hustle Plays. All das hat Brose in den letzten Partien auf dem Parkett gelassen. Dazu kamen immer wieder unterschiedliche Spieler, die aus einem kollektiven Team herausstachen. Zuletzt war es Bennet Hundt, der mit 23 Punkten, darunter fünf erfolgreiche Dreier, seine Mannschaft vor allem im dritten Viertel trug. Und dennoch, Brose ist gewarnt, denn das letzte Viertel am Dienstagabend war nicht gut. Hatten die Bamberger zuvor in 30 Minuten sieben Ballverluste, waren es alleine im Schlussabschnitt acht, die Ludwigsburg und da vor allem Barry Brown allesamt gnadenlos bestraft haben, den Schlussabschnitt mit 22:12 gewannen. Sowieso gilt aber in Spiel fünf nichts mehr von alledem was bisher war. Entscheidungsspiele haben einen eigenen Charakter, es entscheiden Kleinigkeiten, Nuancen. Hier ein Rebound, da ein gewonnener Ball – es kommt auf die richtige Einstellung, die richtige Mentalität an. Und darauf, das Momentum zu nutzen.
Bennet Hundt: „Wir haben nun sehr viel Selbstvertrauen. Die letzten beiden Spiele waren sehr gut von uns. Der Druck liegt bei Ludwigsburg. Wir gehen dahin und wollen frei aufspielen – und uns Spiel fünf holen! Aber dennoch, wir müssen aufpassen, dürfen jetzt nicht in einen Modus verfallen, in dem wir denken, es läuft sowieso alles. Wir müssen weiterhin hart arbeiten, müssen alles auf dem Parkett lassen. Nur so kann es funktionieren.“
In jedem Fall steht der Halbfinalgegner bereits fest: der Sieger der Serie Brose vs. Ludwigsburg trifft auf den FC Bayern München Basketball. Spiel eins ist am Samstag (20.30 Uhr) im Audi Dome.
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