Bamberg: „1wegfrei bis 2023“ – Mobilitätssenat beschließt Maßnahmen gegen Einwegverpackungen

Überquellende Abfalleimer und Plastikmüll allerorten. Bamberg will die Müllberge drastisch reduzieren. Foto: Stadtarchiv/Sina Schraudner

Überquellende Abfalleimer und Plastikmüll allerorten. Bamberg will die Müllberge drastisch reduzieren. Foto: Stadtarchiv/Sina Schraudner

Bamberg will den Plastikmüll in der Stadt drastisch reduzieren. Der Mobilitätssenat sprach sich in seiner Sitzung am Dienstag, 9. Februar 2021, für ein umfangreiches Maßnahmenpaket aus. „Wir setzen auf eine Mischung von Aufklärung der Bürger und Gastronomen, Förderung von Mehrwegbehältern und Abgaben auf Einwegverpackungen“, sagte Bürgermeister Jonas Glüsenkamp. „Wir wollen bis zum Jahr 2023 weg von der bisherigen Wegwerfkultur, der die Stadt vermüllt.“

Nach dem Vorbild der Stadt Tübingen soll geprüft werden, ob eine Abgabe auf Verpackungen von Speisen und Getränken wie beispielsweise Styroporschachteln oder Kaffeebecher, die zur Mitnahme bestimmt sind, auch in Bamberg sinnvoll ist. „Leider hat die Corona-Pandemie diesen Trend noch verstärkt“, bedauerte Glüsenkamp. Gezielt soll die Verwendung von Mehrwegbehältern gefördert werden. „Insbesondere in der Gastronomie könnten wir uns ein einheitliches System vorstellen“, so der städtische Umwelt-Referent. Becher und Schachteln könnten dann bei allen Gastro-Betrieben zurückgebracht und wieder verwendet werden. „Wir werden uns mit den Gastronomen austauschen und uns Anreize zur Akzeptanz überlegen.“ Die Kampagne werde nur erfolgreich sein, wenn alle mitmachen und an einem Strang ziehen, betonte Glüsenkamp. „Dabei ist uns bewusst, dass die Situation für die Gastronomie derzeit schwierig ist. Umso wichtiger ist der Dialog mit den Betroffenen.“

Insbesondere mit der Erfassung des im öffentlichen Raum gesammelten Mülls soll kontrolliert werden, ob die Maßnahmen greifen oder ob gegebenenfalls nachgesteuert werden muss. Da es allein mit Appellen leider nicht gehen werde, prüft die Verwaltung einen neuen Bußgeldkatalog, um Umweltsündern an den Geldbeutel zu gehen, die ihren Abfall auf der Straße entsorgen.