Spatenstich für die Verbundleitung Forchheim – Pinzberg – Gosberg
Die sichere Versorgung mit Trinkwasser ist eine der Hauptaufgaben der Kommunen und Gemeinden. Obwohl sich das Wetter bisher dieses Jahr eher von seiner rauen Seite zeigte und uns viel Wasser von oben schenkte, täuscht es nicht darüber hinweg, dass in Teilen Frankens der Grundwasserspiegel zurückgeht.
Aus diesem Grund ist der Zusammenschluss von Wasserversorgern mittels einer Verbundleitung eine ideale Möglichkeit, um eine beidseitige Versorgungssicherheit aller Bürgerinnen und Bürger in diesem Einzugsbereich sicherzustellen. Die Stadtwerke Forchheim GmbH, die Gemeinde Pinzberg und der Zweckverband zur Trinkwasserversorgung Ehrenbürggruppe gehen genau diesen Weg und haben eine 40-jährige Kooperation geschlossen.
In der über 100-jährigen Geschichte der Städtischen Forchheimer Trinkwasserversorgung wird sich nun zum ersten Mal mit weiteren Partnern zusammengeschlossen und mit der gemeinsamen Verbundleitung die Forchheimer Trinkwasserversorgung erweitert. Hierzu fand am Montag, den 17.05.2021 im Wasserschutzgebiet Zweng der erste symbolische Spatenstich dieser gewinnbringenden Zusammenarbeit statt.
Zum Spatenstich waren Umweltminister Thorsten Glauber, Landrat Dr. Hermann Ulm, Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein, technischer Geschäftsführer Christian Sponsel und kaufmännischer Geschäftsführer Mathias Reznik der Stadtwerke Forchheim, 1. Bürgermeisterin Elisabeth Simmerlein sowie 1. Bürgermeister Bernd Drummer anwesend.
Sinnhafte Verbände stellen für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation dar
Die Stadtwerke Forchheim stellen die Trinkwasserversorgung der Stadt Forchheim sicher und haben durch ihre vorausschauenden Investitionen in die Wasserinfrastruktur vor Ort eine Entnahmegenehmigung bis in das Jahr 2034 im Wasserschutzgebiet Zweng erreicht. „Dass die Stadt Forchheim 1889 die private Wasserversorgung erworben hat und seit diesem Zeitpunkt fest in der Hand behält und kontinuierlich an die wachsenden Herausforderungen angepasst hat, wie zum Beispiel die Ausweitung des Wasserschutzgebiets auf 500 Hektar, stellt eine wichtige und wegweisende Entscheidung dar, Forchheim langfristig, auch bei steigender Bevölkerungsanzahl, mit ausreichend einwandfreien Trinkwasser zu versorgen.
Darüber hinaus können wir auch durch den neu geschlossenen Verbund unsere angrenzenden Gemeinden unterstützen“, fasst Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein in seiner Rede zusammen.
Herr Christian Sponsel greift diesen Aspekt ebenfalls auf und verweist auf die sehr gute Verfügbarkeit des Trinkwassers für Forchheim: „Im Wasserschutzgebiet dürfen wir jährlich bis zu 2,4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser fördern. Der tatsächliche Verbrauch liegt derzeit bei durchschnittlich circa 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser. Eine komfortable Situation, die jedoch gerade kleinere Gemeinden mit anderen Strukturen nicht haben. Mit dem Bau der Verbundleitung stellen wir für beide Partner jährlich circa 60.000 Kubikmeter Wasser zur Verfügung und können so die Belastung der Brunnen in Pinzberg und Dobenreuth signifikant verringern. Gleichzeitig können wir auf Unterstützung zurückgreifen, sollten wir Bedarf z.B. bei einer geplanten Wartung, oder einem technischen Notfall haben – Die Kooperation stellt somit für uns alle eine Win-Win-Situation dar.“
Daseinsvorsorge bedeutet, heute bereits an die kommenden Generationen zu denken
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Versorgung der Gemeinde Pinzberg und der Zweckverband zur Trinkwasserversorgung Ehrenbürggruppe mit den versorgten Gebieten: Schlaifhausen, Wiesenthau, Gosberg, Dobenreuth und Elsenberg an verbrauchsstarken Tagen an ihre Maximalkapazität gelangt.
Umweltminister Thorsten Glauber begrüßt den Zusammenschluss von interkommunalen Trinkwasserverbünden, da die Grundwasser-Neubildung in Teilen Frankens nachweislich zurückgeht: „Aus diesem Grund müssen wir systemisch daran arbeiten, dass wir die Systeme stabil machen. Und wenn so eine Partnerschaft wie heute zwischen der Stadt Forchheim, den Stadtwerken Forchheim und der Ehrenbürggruppe sowie der Gemeinde Pinzberg eingegangen wird, dann schaffen wir eine Daseinsvorsorge für kommende Generationen.“ Es ist auch eine Aufgabe des Freistaats, diese Verbünde mittels Förderungen zu unterstützen, um die Kommunen in ihrer Aufgabe der Daseinsvorsorge zu entlasten. Umso erfreulicher ist es, dass durch die Förderrichtlinie RZWas 2018, die Hälfte der Kosten von insgesamt circa netto 1,68 Millionen Euro vom Freistaat übernommen werden. 25 Prozent werden von den Stadtwerken Forchheim sowie weitere 25 Prozent von der Gemeinde Pinzberg und dem Wasserzweckverband zur Wasserversorgung der Ehrenbürggruppe übernommen.
Die Baumaßnahme wird voraussichtlich bis Ende September 2021 dauern. Es werden circa 3,2 Kilometer Leitung ausgehend vom neuen Wasserwerk Forchheim zum Wasserhaus Pinzberg sowie Wasserhaus Gosberg verlegt.
Neueste Kommentare