Johanniter geben Tipps zum Umgang mit Zecken – Kostenfreie Zeckenkarte
Achtung: Gefährliche Blutsauger unterwegs
Die gefährlichen kleinen Blutsauger werden aktiv, sobald es warm genug ist: Zecken beginnen bereits ab einer Temperatur von 8 Grad Celsius, sich auf die Wirtssuche zu machen. Je wärmer es ist, desto größer wird das Risiko, eine Zecke aufzusammeln. Das kann gefährlich werden, denn die Spinnentiere können riskante Krankheiten übertragen: die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Gelenk- und Muskelentzündung Lyme-Borreliose.
Kontakt mit Zecken möglichst vermeiden
Zecken halten sich vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch oder feuchtem Laub auf. Anders als viele Menschen glauben, lassen sie sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden abgestreift oder klettern von unten auf Tiere oder Menschen. Dann suchen sie nach einer geeigneten dünnhäutigen Stelle, um sich mit ihrem Mundwerkzeug fest zu bohren. Zum Schutz gegen einen Zeckenstich sollte man Gebüsch und hohes Gras meiden. Geschlossene, lange Kleidung kann verhindern, dass eine Zecke an den Körper gelangt.
Gründliche Kontrolle nach Aufenthalt im Grünen
Nicht immer lässt sich der mögliche Kontakt mit den spinnenartigen Parasiten vermeiden – etwa bei einem Picknick im Grünen oder bei einem Ausflug zum Badesee. Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte man deshalb die Kleidung komplett ablegen und den Körper gründlich absuchen. Das gilt insbesondere für Kinder, die sich bevorzugt draußen aufhalten. Zecken bevorzugen warme Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf.
Wenn es passiert ist: Zecke so schnell wie möglich entfernen
Ein Zeckenstich ist kein Grund zur Panik: Am besten schützt man sich, indem man die Zecke zügig entfernt. Die Krankheitserreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde. Idealerweise hebelt man die ungebetenen Gäste mit einer Pinzette oder mit einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung wie einer Zeckenkarte heraus. Hierzu fasst man die Zecke möglichst nah der Haut im Kopfbereich und zieht sie vorsichtig und gerade heraus. Im Anschluss muss die kleine Wunde an der Stichstelle desinfiziert werden. In keinem Fall sollte man versuchen, die Zecke mit Klebstoff, Öl oder anderen Mitteln zu ersticken, da das Tier im Todeskampf vermehrt Flüssigkeit absondert und die Gefahr einer Infektion dadurch nur steigt.
Hinweise auf Borreliose erkennen
Haben es die Borreliose-Erreger doch in den menschlichen Körper geschafft, bildet sich meist ein rötlicher Hof an der Einstichstelle, der sich langsam ausbreitet. Dann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Häufig tritt die Rötung erst ein paar Tage nach dem Stichzeitpunkt auf. Die Diagnose ist jedoch nicht immer einfach: Manchmal bleibt die Rötung aus. Auch bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen oder geschwollenen Lymphknoten sollte man einen Arzt konsultieren. Unbehandelt kann Lyme-Borreliose zu Nervenlähmungen, Gelenk- oder Herzmuskelentzündungen führen. Langzeitschäden können hier zu erheblichen dauerhaften Beeinträchtigungen führen.
Impfung schützt vor FSME
Das zügige Entfernen der Zecke schützt jedoch nicht vor den Erregern für FSME, einer fieberhaften Erkrankung, bei der es zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten kommen kann. Diese tragen Zecken in einigen Regionen Deutschlands in den Speicheldrüsen und übertragen sie daher bei einem Stich sofort. Die Johanniter empfehlen Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder Urlaub machen, ihren Impfschutz schon jetzt zum Saisonauftakt zu überprüfen.
Ab sofort verschicken die Johanniter in Oberfranken kostenfrei eine Zeckenkarte, die nach einem Zeckenbiss hilft, den Blutsauger zu entfernen – solange der Vorrat reicht. Die Zeckenkarte kann unter Tel.: 0800 0 19 14 14 (gebührenfrei) oder per Mail an oberfranken@johanniter.de bestellt werden.
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