Brose Bamberg startet am Mittwoch in die 20. Playoffs in Folge
Brose Bamberg gastiert zum Playoffviertelfinale der easyCredit Basketball Bundesliga bei den MHP RIESEN Ludwigsburg. Spielbeginn des ersten von maximal fünf Spielen ist am Mittwoch um 19 Uhr. MagentaSport überträgt die Partie wie gewohnt live auf seinen Kanälen, SPORT1 ist zusätzlich exklusiv im Free-TV dabei. Durch die Sendung führt Jan Lüdeke, Kommentator ist Stefan Koch, der von Experte Alex Vogel unterstützt wird.
Bereits zwei Mal gab es die Serie Bamberg vs. Ludwigsburg in den Playoffs. 2007 hatten die Schwaben im Halbfinale Heimrecht, mussten sich am Ende aber mit 1:3 geschlagen geben. Sieben Jahre später gab es ein deutliches 3:0 für Brose im Viertelfinale. Beide Male übrigens wurde Bamberg am Ende Meister… Ebenfalls zwei Mal hat bislang der Tabellenachte den -ersten im Viertelfinale eliminieren können. 2007 gelang dies Quakenbrück mit einem 3:0 gegen Berlin, drei Jahre später Braunschweig mit 3:1 gegen Oldenburg.
Die MHP RIESEN Ludwigsburg waren DAS Team der Hauptrunde. Gerade einmal vier Niederlagen musste die Mannschaft von John Patrick bislang hinnehmen – eine davon am 31. Spieltag gegen Brose Bamberg. Nichts desto trotz, die Schwaben spielen die beste Saison ihrer Vereinsgeschichte, flogen von Rekord zu Rekord: 18 Siege am Stück gab‘s zwischenzeitlich und bis dato noch nie, ebenso nicht den frühzeitigen Playoffeinzug am 23. Spieltag. Zuletzt besiegten die Ludwigsburger den FC Bayern München Basketball mit 91:77 – ein weiteres Ausrufezeichen, war es doch der 30. Erfolg im 34. Saisonspiel. Vor allem in heimischer Arena sind die Mannen um MVP-Kandidat Jaleen Smith eine Macht. Die letzte Niederlage in der MHPArena datiert vom 28. September 2019, damals unterlag Ludwigsburg im Pokalachtelfinale den Basketball Löwen Braunschweig. Seitdem gab es nur noch Siege, 26 Stück in Folge. Den letzten eben vor gut anderthalb Wochen gegen München. Dabei war einmal mehr Jordan Hulls nicht zu stoppen. Vor allem von der Dreierlinie traf er schier nach Belieben, netzte fünf Stück bei sechs Versuchen ein. Überhaupt sind die Schwaben das zweitbeste Offensivteam der gesamten BBL. In der Hauptrunde haben sie insgesamt 3027 Punkte erzielt, im Schnitt pro Spiel also über 89. Lediglich Oldenburg ist da noch etwas besser. Woran liegt das? Ludwigsburg spielt sehr schnell und forciert Abschlüsse. 67 sind es bislang pro Partie im Schnitt, BBL-Spitze. Zudem stehen sie mit durchschnittlich acht Steals ebenfalls ligaweit mit ganz vorne, genauso wie mit ihren lediglich zehn Ballverlusten. Alles in allem sind sie ein Team, das kaum Schwächen und zudem in Jaleen Smith einen Mann hat, der übernimmt, wenn es darauf ankommt. Er führt teamintern alle relevanten Statistiken an: 15,7 Punkte, 5,3 Rebounds, 5,6 Assists im Schnitt stehen auf seiner Habenseite. Smith ist dabei mit seinen 27 Jahren nur einer von vier Spielern zwischen 20 und 30. Neben einigen jungen Spielern (19 und jünger) hat John Patrick mit Tremmell Darden, Jordan Hulls, Jamel McLean, Yorman Polas Bartolo, Andrew Warren und Jonas Wohlfahrt-Bottermann gleich sechs erfahrene Akteure jenseits der 30 im Kader. Und erfahren ist wirklich erfahren, denn zusammen sind die sechs nicht nur 202 Jahre alt, sondern standen in sage und schreibe 889 BBL-Spielen auf dem Parkett.
Für Brose Bamberg galt es in den letzten zehn Tagen in erster Linie daran zu arbeiten, die Systeme fortan ohne Devon Hall zu implementieren. Der befindet sich nach seinem Handgelenksbruch wieder in den USA, wurde bereits erfolgreich operiert und fiebert täglich mit, wie jeder seinem Instagram Account entnehmen kann. Die anderen müssen es nun also richten. Dass sie es können, haben sie nicht zuletzt vor knapp drei Wochen eindrucksvoll bewiesen. Beim 95:94-Sieg über die Ludwigsburger war es – wie schon so häufig in der Saison – eine starke Teamleistung, die Brose den Sieg brachte. 42 Rebounds, 27 Assists – diese Zahlen sprechen Bände. Dazu gab es eine gute Dreierquote von über 40 Prozent. Und, noch ein interessanter Fakt: elf der zwölf eingesetzten Spieler konnten punkten. Und nur so kann es gegen den Ligaprimus funktionieren. Jeder Akteur muss von Beginn an voll da sein, an den Sieg glauben. Dass sie das tun, hat nicht zuletzt Christian Sengfelder – der seinen Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert hat – beim virtuellen Playoff-Auftakt vor und mit Fans bekräftigt. Im Gegenzug hat Tim Tropp als Vertreter der Sektion Südblock im Namen aller Unterstützer den vollen (leider nur) virtuellen Support versprochen. Mannschaft und Fans sind also eine Einheit, getreu des Playoff-Mottos „WeRideAsOne“.
Johan Roijakkers: „Wir wir wissen, was wir zu tun haben. Sie holen viele Offensivrebounds, forcieren viele Ballverluste und haben selbst wenige. Am Ende haben sie mehr Würfe als der Gegner und gewinnen so die Spiele. Das müssen wir versuchen, zu drehen, selbst Ballverluste erzwingen und den Rebound kontrollieren. Es wird nicht einfacher ohne Devon Hall. Unsere Wurfquoten sind aber über das ganze Jahr gut, und wenn jeder Spieler einen kleinen Schritt nach vorne macht, haben wir eine Chance.“
Die Modusanpassung ins Format 2-2-1 sorgt dafür, dass auch Spiel zwei in Ludwigsburg stattfindet. Daher bleibt Brose Bamberg nach der Partie am Mittwochabend zwei weitere Nächte in Schwaben, wo es dann am Freitag (20.30 Uhr) zu Spiel zwei der Serie kommt. Erstmals in Bamberg findet dann Partie Nummer drei statt (Sonntag, 15 Uhr).
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