Resümee mit Senft
Balu’s Wochenrückblick aus den Resten der wöchentlichen Meldungen. Gewürzt mit der richtigen Schärfe und eigenem Gusto.
Der Topf:
Wieder ist eine Woche vergangen. Noch immer sind die medienbeherschenden Themen die Pandemie mit ihren Zahlen, also erneut rein damit in den Topf! Auch in der Bamberger Tagespresse liest man größtenteils nur noch welche Auswirkungen diese auf das Leben hier haben. Mal sehen ob es trotzdem schmeckt…..
Die Hauptzutat:
Der Bamberger Catwalk bietet also für die wärmeren Monate wieder allen Modeschöpfern der Welt eine Fläche zur Präsentation. Während die Models teilweise in Designerklamotten flanieren, sitzen andere Teeniemodels auf den VIP-Plätzen der Unteren Brücke und sippen an ihrem Schampus mit Biergeschmack, da aufgrund „En Vogue“ zu sein der Para für einen Kneipenbesuch fehlt! – Also wird dort über 1 LIFE philosophiert. Nur wer zum Klientel dieser modebewussten Hosenhochkrempler zählt bewahrt sein Gesicht bei Gleichaltrigen in der Stadt.
Bürgermeister und Oberbürgermeister appellieren diese Woche nun an alle Brückengänger, die Wochen der Bamberger Fashion Week zu verschieben. Dieser Apell ist genauso Sinnlos wie zu glauben das nur einer von den Besuchern weiß, das die Statue der Heiligen Kunigunde dort eine Kopie ist.
Diese Brücke ist und war schon immer Dreh und Angelpunkt und im Laufe der Zeit wurde sie eben nur noch Angelpunkt! – Abgesehen von meiner persönlichen Meinung zu den Besuchern ist dies auch verständlich!!!! Was wird denn in Bamberg geboten? Wohin sollen sie denn um sich zu treffen? Konzerte und Veranstaltungen sind nur für Leute ab dem mittleren Alter geboten und fast nicht mehr bezahlbar. Diskotheken Fehlanzeige, Clubs schließen einer nach dem anderen. Einlass ab 18 hier, Einlass ab 18 dort. SPERRSTUNDE. Als ich Jung war da ging man erst um 23 Uhr oder noch später in die Stadt. Da konnte man täglich feiern und war aufgeräumt und lief lediglich über die Brücke, um von A nach B zu kommen und dachte nicht im geringsten daran die beste Zeit seines Lebens mit dem Sitzen und beim Glotzen auf einer Brücke zu verbringen!
Mit Apellen kommst du da nicht mehr weiter, da musst du schon weiter denken und wieder was bieten. Vor allem nach der komischen Zeit! – Vielleicht auch über ein Verweilverbot aktuell, und später ab 20 Uhr nachdenken.Aber wen interessiert das nach der Pandemie wieder, ob dieser Generation was geboten wird?? – NIEMANDEN! Es geht ja rein darum aktuell das Virus einzudämmen (Obwohl diese Menschenansammlungen – und nicht nur auf der Brücke! – auch Erba, Hain und Co werden da genannt – ja in die Karten spielen um einen Grund nennen zu können warum die Inzidenz seit acht Tagen steigt). Jetzt wurden doch auch Ausgangssperren befohlen und Gruppenansammlungen verboten. Man hat sich dran gewöhnt, es wäre also ein Leichtes. Einfach die in dieser Woche vermeldeten fünf neuen Fahrradreifen der Polizei da drüber schicken und das Pilotprojekt in „Fashion-Polizei“ oder „Catwalk Cops“ umbenennen …
Die Beilage:
Einen weiteren Tiefschlag für die Bamberger war die Meldung das die geliebte Sandkerwa nun zum dritten Mal abgesagt wurde. Ebenfalls Pandemiebedingt! „Schuld sind die Menschenansammlungen die die Zahlen hochtreiben“ hat da bestimmt schon der ein oder andere Wirtshausvirologe kund getan. Es fehlen also auch im zweiten Jahr in Folge den Gastros und den Hotieliers wichtige Einnahmen und es bleibt zu hoffen das sich die Bamberger Sandstraße und drumherum nicht noch noch mehr Schließungen deshalb einfängt. Die typische fränkische Kerwasspezialität Langos versucht man ja trotzdem anzubieten, wie zu lesen ist. Bestimmt steht auch der Popcornwagen fürs Feeling dieses Jahr an bekannter Stelle an dem allerdings nur Geimpfte und Genesene sich ihren Mais abholen dürfen …
Auch alle anderen Kerwas sind leider abgesagt und so bleibt also nur noch die Arschkerwa für die Catwalk-Kids wenn sie von der Brücken-Party nach Hause kommen.
Der Senft:
Dann war da noch die Meldung von einer möglichen Schließung des Kinos auf dem Atrium. 40 Angestellte werden dann wohl leider ihren Job verlieren. Aber das es mal soweit kommt, war bei den Angeboten der -zig Streamingdienste doch nur eine Frage der Zeit gewesen. Wenn ich für unter 10€ im Monat hunderte Serien und Filme ohne Werbung sehen kann, entscheide ich mich natürlich für diese Variante der cineastischen Unterhaltung. Gerade in einer Zeit in der das Geld nichts mehr Wert ist und sich Online gedatet wird, bleib ich doch lieber Zuhause und Netflix & Chill mit meinem Tinder Date!
Vorbei sind die Zeiten in der der Mann seine Angebetete erst ins Dolphins Diner auf einen Burger und Cocktail eingeladen hat, bevor es im dunklen Kinosaal ans erste Händchen halten ging, weil der Schlingel den Horrorfilm als Komödie angepriesen hatte …
Ist man dann liiert hat der Mann einmal das Recht auf eine alkoholisierte Himmelfahrt im Jahr, ohne Konsequenzen von zu Hause. Der Kochlöffel und das Nudelholz bleiben im Schubber und es gibt am nächsten Tag auch nicht das übliche Mittagessen, „Glubschaang mit Brummelsuppn“nach solchen Touren. Doch sah ich am Donnerstag, dem angesprochenen Herrentag nur vereinzelt Männer die diese Tradition pflegten. Eher ein komisches neues Bild zeigte sich mir in meiner näheren Umgebung. Mit E-Bike waren da Einzelne unterwegs, die zwei Gruppen mit Bollerwagen waren am Nachmittag noch topfit und in 3er Gruppen unterwegs, statt mit dem ganzen Stammtisch und allgemein war „Überland“ mal gar nix los weil „diese“ Scheiß Corona auch alles verbietet …
Deshalb als Abschluss für diese Woche ein Zitat von Heinz Erhardt:
„Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre“
Man kann gespannt sein was für Zutaten die nächste Woche im Bamberger Kühlschrank so übrig bleiben, um dann wieder ein leckeres Resteessen draus zu zaubern …
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