Endspurt: Hummeltelefon summt und brummt
Hinweis des BN Forchheim: Das BN-Hummeltelefon – Mitmachaktion für Insektenfreunde läuft noch bis zum 24.05.2021
Das WhatsApp-Postfach des bayerischen Hummeltelefons glüht. Das Mitmach-Projekt des BUND Naturschutz und des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBI) ist ein voller Erfolg. Rund 1200 Interessierte haben bisher 2.800 Fotos von Wildbienen zum Bestimmen geschickt. „Die Resonanz ist riesig und die Menschen sind sehr daran interessiert, die Hummelarten im eigenen Garten kennenzulernen“, so Dr. Ulrich Buchholz, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Forchheim des BUND Naturschutz. Die Aktion läuft noch bis zum 24. Mai, Pfingstmontag. Mitmachen ist ganz einfach: Über WhatsApp können Fotos von Hummeln mit Postleitzahl und Funddatum an das Expertenteam des IfBI geschickt werden. Jetzt gibt es ein erstes Zwischenergebnis und spannende Geschichten dazu.
Bisher wurden 2.300 Tiere und rund 1.700 Hummeln gemeldet. Klar an der Spitze stehen mit 55 % die Erdhummeln, mit viel Abstand folgen die Wiesenhummeln (9 %) und die Steinhummeln (11 %). „Der enorm große Vorsprung der Erdhummel liegt vermutlich daran, dass die aktuell fliegenden Erdhummel-Königinnen durch ihre Größe über 2 cm sehr auffällig sind und sofort als Hummeln erkannt werden“, vermutet Klaus Mandery vom IfBI. Auch fliegen die vier Arten des Erdhummel-Komplexes bereits früher als manch andere. Vergleiche zum letztem Jahr lassen allerdings vermuten, dass ihr Anteil im Laufe des Projektes wieder sinken wird.
Bestimmung gar nicht so einfach
Hummeln zu erkennen, ist nicht immer ganz einfach und oft bekommt das Expertenteam Bilder von anderen Wildbienenarten oder besonders flauschigen Fliegen zugeschickt. Häufig verwechselt werden Hummeln mit der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) oder der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta). Auch die putzigen Wollschweber, die eigentlich zu den Fliegen gehören, landen des Öfteren in den Postfächern der Experten – obwohl viele Wollschweber-Arten als Gegenspieler der Wildbienen gelten! Denn: Einige Arten schießen ihre Eier in die Nester solitär lebender Bienen, wo die Fliegen-Larve zunächst den Proviant und später die Bienen-Larve frisst.
„Auch, wenn es immer wieder zu Verwechslungen kommt, ist das nicht schlimm. Im Gegenteil: Nur aus Fehlern zieht man einen wirklichen Nutzen und verbessert seine Artenkenntnis. Aus diesem Grund freuen wir uns über jede*n interessierten Teilnehmer*in “, sagt die Hummelexpertin Carolin Sommer vom IfBI.
Spannende Geschichten
Das Interesse der Teilnehmer an den Brummern ist enorm. Die Hummelliebe geht sogar so weit, dass eine Familie eine nicht-flugfähige Erdhummel-Königin adoptierte und sie nun mit Blüten und Zuckerwasser versorgt, da sie sich alleine nicht mehr ernähren kann. Tagsüber darf die Hummel draußen herumlaufen und nachts in einem Terrarium schlafen. „Wir bekommen regelmäßig Updates, was die Hummel so treibt und wie toll sich um sie gekümmert wird“, freut sich Tarja Richter von IfBI. Mehr Infos und Updates gibt es auf https://www.instagram.com/ifbi_ebern/ und https://www.ifbi.net/Hummeltelefon.
Weiterhin Mitmachen
Die Aktion geht noch bis zum 24. Mai – jeder kann mitmachen! Ob im heimischen Garten, gemütlich auf dem Balkon oder beim Spaziergang in der Natur: Ausgestattet mit Handy oder Fotoapparat können die fliegenden Brummer abgelichtet werden. Wer Hummeln entdeckt und wissen will, um welche Art es sich handelt, kann Fotos mit entsprechendem Funddatum und Postleitzahl über den Messengerdienst „WhatsApp“ an die Nummer 0151/18460163 schicken. Das Experten-Team des IfBi bestimmt die Hummelart und trägt die unterschiedlichen Funde in eine Karte ein. „Je mehr typische Hummel-Merkmale auf den Fotos abgelichtet sind, desto schneller kann die Art bestimmt werden“, erklärt Dr. Friedrich Oehme, BUND Naturschutz. Trotzdem bittet der Insektenfreund darum, nur maximal drei Fotos zu schicken, damit die Durchsicht nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt und die Nachrichten bald beantwortet werden können.
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