Tipps & Tricks: Wenn der Storch am Hausdach klappert

Storchenpärchen
Storchenpärchen

Neuer LBV-Leitfaden für Hausbesitzer*innen und Gemeinden gibt Tipps und Lösungsvorschläge im Umgang mit Störchen

Nach dem Rekordjahr 2020, in dem die ehrenamtlichen Horstbetreuer*innen des LBV über 750 Storchenpaare in Bayern gemeldet haben, wird der Bestand von Meister Adebar im Freistaat auch dieses Jahr voraussichtlich weiter ansteigen. „Mit aktuell weit über 80 gemeldeten Neuansiedlungen von Storchenpaaren rechnen wir sogar mit einem neuen Rekord,“ berichtet Oda Wieding, die Weißstorchexpertin des LBV. Einige dieser ansiedlungswilligen Storchenpaare suchen sich allerdings eher ungeeignete Standorte wie beheizte Kamine oder Solaranlagen aus. Für solche Fälle gibt der LBV in seinem neuen Leitfaden konkrete Tipps und Empfehlungen für den naturschutzfachlichen Umgang mit Storchennestern an problematischen Stellen. Der LBV-Leitfaden richtet sich sowohl an Hausbesitzer*innen als auch an Gemeinden und wird online kostenlos zum Herunterladen angeboten unter www.lbv.de/storch.

In ganz Bayern sind die Störche bereits aus ihren südlichen Überwinterungsgebieten zurückgekehrt, beginnen mit dem Nestbau und klappern schon von so manchen Dächern. Trotzdem ist nicht jeder selbstgewählte Standort auch tauglich und so stellen sich einige Fragen: Was ist zu tun, wenn Störche an einer kritischen Stelle wie auf einem beheizten Kamin ein Nest bauen? Wie gehen Hausbesitzer*innen damit um, wenn ein bestehender Horst marode ist und abzustürzen droht? Wie handle ich richtig, wenn ich einen verletzten Storch finde? „Bei solchen Fragen stehen in ganz Bayern Hunderte von ehrenamtlichen Horstbetreuer*innen zur Verfügung, die vor Ort als Ansprechpartner mit Rat und manchmal auch mit Tat bei verschiedenen Themen und Problemen zur Stelle sind. Zusätzlich gibt es jetzt den neuen LBV-Leitfaden Weißstorchschutz für Hausbesitzer*innen und Gemeinden, um in kritischen Situationen sowohl den Belangen der Hausbesitzenden als auch den Störchen möglichst gerecht zu werden“, erklärt Oda Wieding.

Der neue LBV-Leitfaden gibt für viele Probleme, wie dem Mangel an Nistplätzen, dem Sanierungsbedarf bestehender Horst und dem richtigen Vorgehen bei Unfällen, entsprechend erste Hinweise oder Handlungsempfehlungen. „Zusätzlich liefert der LBV-Leitfaden viele Hintergrundinformationen zur Lebensweise, Gefährdung und Überwinterung von Störchen sowie wichtige Kontaktadressen und Tipps zur Öffentlichkeitsarbeit. Diese ist ein wichtiger Bestandteil des Weißstorchschutzes, um die Lebensraumansprüche dieser Vogelart in der Bevölkerung bekannt zu machen und für seine Belange zu sensibilisieren“, betont die LBV-Weißstorchexpertin. Auch wenn der LBV-Leitfaden in vielen Fragen weiterhelfen kann, sind rechtliche Aspekte über die zuständigen Naturschutzbehörden vor Ort zu klären.

Der LBV-Leitfaden Weißstorchschutz wird gefördert von der Deutschen Postcode-Lotterie.