Schlaganfalleinheit im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz rezertifiziert

Logo: Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Rund 60 Prozent der Betroffenen sind dauerhaft auf Therapie, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. Je schneller ein Schlaganfall behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine komplette Heilung. Die Schlaganfalleinheit am Klinikum unter der Leitung von Oberärztin Barbara Willaczek ist Teil des SchlaganfallNetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern, kurz „STENO“. Durch telemedizinische Anbindung des Krankenhauses an die drei auf die Versorgung akuter Schlaganfälle spezialisierten Zentren erhalten die Menschen im Einzugsgebiet des Klinikums schnellen Zugang zu einer wohnortnahen Versorgung durch ausgewiesene Schlaganfallexperten.

Privatdozent Dr. Hans-Christian Koennnecke (Auditor), Martin Ossenbrink (Leitender Auditor TÜVRheinland), Karina Bergmann (Leiterin der Station für Schlaganfallpatienten,Oberärztin Barbara Willaczek. Foto: Franka Struve

Privatdozent Dr. Hans-Christian Koennnecke (Auditor), Martin
Ossenbrink (Leitender Auditor TÜVRheinland), Karina Bergmann (Leiterin der Station für
Schlaganfallpatienten,Oberärztin Barbara Willaczek. Foto: Franka Struve

Bei einer Rezertifizierung wurde Ende April der Prozess der Schlaganfallversorgung am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz in der zentralen Notaufnahme, der Radiologie und der Station für Schlaganfälle hinsichtlich seiner Qualität überprüft. Die Rezertifizierung findet alle drei Jahre statt. Privatdozent Dr. med. Hans-Christian Koennecke, Chefarzt der Klinik für Neurologie mit Stroke Unit am Klinikum im Friedrichshain in Berlin, ist medizinischer Auditor und erläutert: „Ein Audit verstetigt die Qualität in der Schlaganfallbehandlung. Die Schlaganfalleinheit am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz unterzieht sich immer wieder einer Überprüfung und durchläuft einen Lernprozess: Wo gibt es noch Verbesserungspotential?“

Unter anderem werden die strukturellen Gegebenheiten geprüft, das heißt die Personalstärke von Pflegern und Ärzten. Ebenso wichtig ist das Vorhandensein von Therapeuten wie Physiotherapie, Ernährungsteam, Logopädie und Ergotherapie im Haus.

Außerdem werden die Strukturvoraussetzungen begutachtet, das bedeutet über welche Ausstattung verfügt das Klinikum zur Diagnostik, wie Computertomographie, Magnetresonanztomographie sowie Gefäßultraschall. Im Anschluss werden die Zahlen mit den Qualitätsstandards verglichen, beispielsweise die durchschnittliche Zeitdauer bis der Patient die entsprechende Diagnostik und Therapie erhält. Dies wird anhand der Controllingdaten und der Vorgaben der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung (BAQ) überprüft. Bei einem Rundgang durch alle involvierten Abteilungen werden die Bedingungen vor Ort inspiziert. Alle an der Schlaganfallversorgung beteiligten Berufsgruppen werden befragt. Am Ende werden bei einer Abschlussbesprechung Abweichungen, Hinweise und Empfehlungen ausgesprochen.

„Die Kliniken haben zur Verbesserung in der Regel drei Jahre Zeit bis zum nächsten Audit. Ich habe hier einen positiven Eindruck erhalten“, sagt Auditor Hans-Christian Koennecke.