Sanierung der Kellergasse in Wunsiedel kurz vor Abschluss
Die Sanierung der Felsenkeller in der Kellergasse in Wunsiedel steht kurz vor dem Abschluss. Es werden insgesamt 11 Keller saniert. Die Gesamtinvestitionskosten dieses Projekts betragen rund 935.000 €, wovon 580.000 € auf die Stadt Wunsiedel entfallen. Gefördert wird das Projekt „Förderung der Biodiversität der Fledermäuse im bayerisch- böhmischen Grenzgebiet“ durch den Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), im Programm Ziel ETZ zwischen dem Freistaat Bayern – Tschechische Republik mit 85%.
Die Kellergasse am Katharinenberg ist die größte Kellergasse in Bayern und mit der Plassenburg das größte von Menschenhand geschaffene Fledermauswinterquartier in Oberfranken. Die Kellergasse ist zudem als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalpflegeliste eingetragen.
Erster Bürgermeister Nicolas Lahovnik, Landrat Peter Berek, Severin Wejbora von der Landesjagdschule, Jörg Hacker vom Naturpark Fichtelgebirge, Christine Lauterbach vom Landratsamt Wunsiedel und Stadtbaumeister Klaus Brunner hörten den Ausführungen von Stefan Schürmann gespannt zu.
Erster Bürgermeister Nicolas Lahovnik dazu: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, dieses Baudenkmal zu erhalten. Es ist ein Teil der Geschichte von Wunsiedel und bietet in den Sommermonaten ein gewisses touristisches Potenzial. Gleichzeitig ein wertvolles Projekt zum Erhalt der Fledermäuse, die hier ihr Quartier haben“.
Mit dem Bau der Bierkeller wurde 1832 begonnen. Im Juli 1834 gab es bereits 32 Kellerbesitzer. Grund für den „Bauboom“ war die Erfindung der untergärigen Biere (z.B. Pils), dass bei niedrigen Temperaturen hergestellt werden konnte. Auf der Bergseite liegen die tiefen Bierkeller und auf der gegenüberliegenden Seite die kurzen Kartoffelkeller, insgesamt 53 Keller. Mit der Erfindung der Kältemaschine 1876 endete die Bierkellertradition in ganz Franken, bis auf Wunsiedel. Mit der Auflösung der Kommunbrauerei endete 1918 nach 86 Jahren auch hier die Ära der Bierkeller in Wunsiedel. Bis in die 80er Jahre wurden die Keller als Rüben- und bis in die 90er noch als Kartoffelkeller genutzt, im Zweiten Weltkrieg auch als Luftschutzbunker.
Projektpartner auf Bayerischer Seite:
- Landratsamt Wunsiedel i. F. (UNB)
- Landesjagdschule Bayern
- Naturpark Fichtelgebirge
Projektpartner auf tschechischer Seite:
- Nationales Denkmalamt
- Agentur für Natur- und Landschaftsschutz
- LSG-Verwaltung Kaiserwald
- Tschechische Gesellschaft für Fledermausschutz
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