Bayreuther Iwalewahaus feierte! Experiment geglückt: not yet – Vernissage digital
Vernissagen, normalerweise werden dort Reden gehalten, Kurator:innen möchten den Besucher:innen endlich das Ergebnis der monatelangen Arbeit zeigen, Menschen treffen sich, reden über Kunst, das Leben und die Welt, trinken etwas, essen Häppchen und im Iwalewahaus wird dann ausgelassen bis in die Morgenstunden gefeiert. Normalerweise? Das es auch in Zeiten der Pandemie geht, zeigte die Vernissage im Iwalewahaus Donnerstagabend.
Um 18:30 Uhr wurden die Besucher:innen der Videokonferenz aus dem Warteraum in das „Foyer“ geleitet. Dort erwarteten sie Mitarbeiter:innen des Iwalewahaus. Ulf Vierke, Leiter des Iwalewahaus, begrüßte und stieß mit den Gästen auf 40 Jahre Iwalewahaus an. Wer wollte, konnte sich ein bisschen Vernissageatmosphäre nach Hause holen, da zuvor Rezepte für einen Drink und einen Snack veröffentlicht wurden. Katharina Fink, stellvertretende Leitung des Hauses, führte in die Gedanken der Ausstellung ein und sprach den Dank an alle Beteiligten aus. Marie-Anne Kohl vom Freundeskreis gab ihrer Freude des Zusammenseins Ausdruck. Das Iwalewahaus wäre aber nicht das Iwalewahaus, wenn es bei Reden geblieben wäre. Kolade Igbasan begrüßte die Gäste auf Yoruba, denn wörtlich übersetzt bedeutet Iwalewa „Charakter ist Schönheit“ und ist ein Sprichwort aus dem Yoruba. Dieses wird von einer der drei großen kulturellen Gruppen im Südwesten Nigerias gesprochen. Die Namensgebung des Hauses geht auf seinen Gründungsleiter Ulli Beier zurück. Kurzweilige Filme von Loana Oyeniran und Temidayo Oyeniran, führten in die Ausstellung ein und dann ging es in die Ausstellungsräume. Virtuell. Dort wurden die Gäste in den Ausstellungsräumen „not yet: connected (Alexandra Kuhnke, Lena Naumann, Ulf Vierke), not yet: caring (Katharina Fink), not yet: equal (Nicole Klug), not yet: inclusive (Philipp Schramm), not yet: seen (Dandara Maia Schellenberg), not yet: shared (Sarah Böllinger) begrüßt. Wer wollte, konnte auch in die Küche oder Knutschecke. Während in den Ausstellungsräumen ausgiebig diskutiert, geplaudert, gefeiert wurde, wurde im Foyer von Robert Machiri, der ab Juni 2021 in Bayreuth als Artist in Residence sein wird, aufgelegt. Es wurde getanzt, gechattet, sich bekanntgemacht, wie auf einer echten Vernissage. Und um 22 Uhr war nicht Schluss. Die Ausgangsbeschränkung brauchte nicht beachtet werden und so konnte wie in guten alten Zeiten weiter gefeiert werden.
Die Gäste kamen aus aller Welt. Und das lässt zuletzt die Frage offen, ob dieses Format nicht Zukunftschancen hat.
Nach der digitalen Eröffnung werden alle 14 Tage virtuelle Ausstellungsbesuche stattfinden. Der nächste Termin: 20.05.
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