Ministerin Melanie Huml: Ambitionierte Pläne für den Hallstädter „Cleantech Innovation Park“

Das Gelände des Hallstädter "Cleantech Innovation Park". Foto: Stadt Hallstadt
Das Gelände des Hallstädter "Cleantech Innovation Park". Foto: Stadt Hallstadt

Die entscheidende Phase des Zukunftsprojekts „Cleantech+Innovation Park“ auf dem Michelin-Gelände Hallstadt ist eingeläutet. Bei einer virtuellen Gesprächsrunde konnten die regionalen Hauptakteure gestern (06.05.2021) ihre Planungsfortschritte dem Bayerischen Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert vorstellen. „Die maßgeblichen Partner und potentiellen Unterstützer zusammenzubringen, ist mir wichtig gewesen. Deshalb habe ich zusammen mit Bürgermeister Thomas Söder zu dieser Konferenz eingeladen“, erklärte die Bamberger Landtagsabgeordneten Staatsministerin Melanie Huml.

„Ich freue mich über die ambitionierten Pläne der regionalen Partner“, sagte Staatssekretär Weigert nach der Präsentation. Werkleiter Christian Metzger und Projektleiter Peter Keller von Michelin hatten die Planungen zusammen mit Landrat Johann Kalb und Bürgermeister Thomas Söder vorgestellt. Die Kooperationsmöglichkeiten mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erläuterte Präsident Prof. Dr. Kai Fischbach.

„Unser Ziel ist einerseits zukunftsfester Arbeitsplätze in unserer Region zu schaffen, wir wollen aber darüber hinaus die Entwicklung innovativer Technologien in Bayern vorantreiben. Das funktioniert am besten durch eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis. Hier im Cleantech Park sollen Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit bekommen, miteinander neue Technologien zur Marktreife zu bringen“, so Staatsministerin Huml.

Die Entwicklung eines Cleantech Innovation Parks in der Region Bamberg habe der Freistaat Bayern schon früh befürwortet und sei auch bereits in Vorleistung gegangen, erklärte Staatssekretär Weigert. „Wir haben z.B. einen Energienutzungsplan gefördert und finanzieren seit April einen Manager zur Unterstützung des Technologietransfers, um ganz praktisch bei Konzeption, Netzwerkbildung und Förderprojekten zu helfen. Damit wird der Start verschiedener Verbundforschungsvorhaben in den Bereichen Wasserstoff und Digitalisierung auf dem Gelände vorbereitet“, so Weigert.

Uni-Präsident Prof. Dr. Fischbach betonte: „Im Engagement für einen Cleantech Innovation Park auf dem ehemaligen Michelin-Gelände in Hallstadt sieht die Otto-Friedrich-Universität Bamberg die Chance, neue Forschungsthemen im Bereich KI zu erschließen und den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die unternehmerische Praxis voranzutreiben. Zusammen mit der Besetzung neuer Professuren im Rahmen der Hightech Agenda Bayern und Bambergs Zukunft als „Smart City“ bieten sich so für Stadt und Landkreis großartige Entwicklungspotentiale“, so Fischbach.

Auf die besondere Situation der Region Bamberg wies Landrat Johann Kalb hin: „Die Transformation der Autozulieferer mit vielen Tausend Arbeitsplätzen ist eine der wichtigsten Aufgaben für die gesamte Region. Wir sind unserer Staatsministerin Melanie Huml und allen, die uns hier unterstützen, sehr dankbar dafür, dass sie diesen eminent wichtigen Prozess aktiv begleiten.“

Alle Beteiligten – Michelin, Ministerien, Wissenschaft und Wirtschaft – würden sehr gut zusammenarbeiten, versicherte Hallstadts Bürgermeister Thomas Söder. So seien gerade auch in den vergangenen Wochen und Monaten sehr viele Gespräche mit zahlreichen Interessenten geführt worden und alle Akteure sähen die große Chance, die sich mit der Realisierung des Cleantech+Innovation Park für die Stadt Hallstadt und unsere ganze Region bietet. „Gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium können wir nachhaltig Arbeitsplätze schaffen und signifikante Vorteile für alle Berufsgruppen – vom Handwerker bis zum Akademiker – bieten. Das Projekt wird große Strahlkraft weit über die Grenzen unserer Stadt entwickeln und wichtige Synergieeffekte bereithalten“, so Söder.

Staatssekretär Weigert betonte: „Der Cleantech Innovation Parc soll nicht isoliert wirken, sondern wird im Rahmen des Regionalmanagements durch die Sonderförderung Transformationsprozesse in einen regionalen Entwicklungsansatz integriert. München wird helfen, aber Bamberg gibt die Richtung vor. Sobald ein Businessplan vorliegt, kann ein konkreter Antrag gestellt werden. Ich sage heute schon zu, dass wir passende Projekte schnell voranbringen. Das Wirtschaftsministerium wird gerne dabei unterstützen, die Fördermöglichkeiten zu nutzen“, so Weigert.

Zum Abschluss dankte Staatsministerin Huml den Beteiligten für ihr Engagement: „Ich freue mich, dass sich die regionalen Partner hier vor Ort so intensiv einbringen. Der Landkreis, die Stadt, die Universität und gerade auch Michelin arbeiten unter Hochdruck daran, dieses Zukunftsprojekt zu realisieren. Unser Gespräch hat klar gezeigt: Wir ziehen gemeinsam an einem Strang. Uns ist bewusst: Nur durch Innovation werden wir ökonomisch und technologisch im globalen Wettbewerb mithalten können“, so die Ministerin. Die Förderung neuer Technologien sei deshalb für ganz Bayern wichtig und für Bamberg als stark automobilgeprägter Wirtschaftsstandort sei der Transformationsprozess von ganz besonderer Bedeutung. Humls Bilanz: „Auf dem Weg zur Realisierung eines Cleantech Innovation Parks sind wir einen großen Schritt vorangekommen, doch es gibt auch noch viel zu tun.“

Hintergrund

Im Innovationszentrum des Cleantech+Innovation Park sollen unter anderem staatlich geförderte Verbundprojekte im Bereich der Digitalisierung von der Künstlichen Intelligenz bis hin zum autonomen Fahren, aus den Bereichen der Nutzung umweltverträglicher Antriebssysteme (BioFuel, Wasserstoffantriebe) sowie die Entwicklung der hierzu erforderlichen automatisierten Fertigungsanlagen durchgeführt werden. Durch den 360°-Ansatz werden die Entwicklungsbereiche durch wirtschaftswissenschaftliche Studien und durch Schulungskonzepte für die Mitarbeiter – im Sinne des lebenslangen Lernens – begleitet.