Hilferuf aus Indien nach Baiersdorf

Hemalata Edwards schreibt über die Corona-Situation in Südindien. Heime sind noch nicht infiziert

Horror und blankes Entsetzen, Hilflosigkeit, aber auch Ärzte und Pflegepersonal, das bis zur Erschöpfung arbeitet, und das Massensterben. Diese Eindrücke prägen die Berichte in den Medien über die Corona-Pandemie in Indien. Dennoch gibt es für den Helferkreis für die zwei Hemalata-Waisenhäuser in Südindien die gute Nachricht, dass „durch die Gnade Gottes Kinder und Mitarbeiter nicht infiziert sind“.

„Wir hören die Schreie nach Sauerstoff“

Das hat jetzt die Leiterin der Waisenhäuser in Chennai und im Nachbarstaat Andra Pradesh, Hemalata Edwards, der Patenpfarrei Baiersdorf und der Familie Castelhun in Bräuningshof mitgeteilt. In Chennai, so Edwards, sterben täglich mehr als 100 Menschen wegen Sauerstoffmangels. Es gibt keinen Ort für eine Behandlung in Krankenhäusern und keinen Platz in einer Grabstätte. Deshalb werden vorübergehende Begräbnisstätten arrangiert und Menschen in Tragen verbrannt. „Wir hören die Schreie nach Nahrung, Sauerstoff, Impfung, Platz für die Aufnahme in Krankenhäuser und Platz für die ewige Ruhe. So viele unserer Freunde und bekannten Menschen starben. Unser Geist ist blockiert“ schildert die Heimleiterin die Situation.

Kinder aus den Heimen Webbs Memorial und Zion gehen nach Hause. Die Schulen sind geschlossen, in vielen Schulen sind Lehrer und Kinder infiziert. Alle Geschäfte und Transportmittel sind geschlossen. An vielen Orten kann man Massenbestattungen sehen, bei denen Angehörige nicht einmal die Gesichter der Verstorbenen sehen dürfen. Nur 5000 Menschen erhalten in der Millionen-Stadt Chennai eine Impfung. In Andhra sind zwei Bezirke stärker infiziert, weil Menschen aufgrund des Alarmbereichs Rot nicht reisen dürfen, um Hilfe zu finden. Die Verknappung der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wie Wasser, Milch, Medikamenten, Gemüse usw. setzt sich fort und die Preise erreichen astronomische Höhen.

„Für immer dankbar“

„Sie sind unser Schatten in diesen schwierigen Tagen, für die ich zusammen mit meiner Familie Ihnen, Ihrer Familie, Ihren Sponsoren und der Kongregation Baiersdorf immer dankbar bin. Bis zu meinem letzten Atemzug werde ich mit der Familie Castelhun und der Kongregation zusammen sein, die die heutige Entwicklung in den Heimen möglich gemacht haben, um die armen und unterdrückten Kinder zu retten und zu pflegen und ihnen nicht nur gutes Essen und Fürsorge zu bieten, sondern auch eine qualitativ hochwertige Ausbildung für ein besseres Leben und Standards. Die damit auch auch ihre Liebe zu Christus zeigen können“, heißt es in dem Brief abschließend.

Spendenkonto
Sparkasse Forchheim, Hemalata Waisenhäuser
IBAN: DE 08763510400005759485
BIC: BYLADEM1FOR