Bamberger Umweltreferent und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp sät Wildkräuter bei der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi)

Bürgermeister Jonas Glüsenkamp sät Wildkräuter. Foto: Stadt Bamberg
Umweltreferent und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp bei der Aussaat der Wildkräuter zusammen mit Gärtner:innen der Solidarischen Landwirtschaft. Bildnachweis: Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Stephanie Schirken-Gerster.

Biotope in der Stadt verbinden

Rundum die Heckenpflanzung um das neue Solawi-Gelände in der Südflur zwischen der Versuchsanstalt (LWG) und Kaufland werden künftig herrlich duftende Kräuter und Gräser wachsen: Umweltreferent und Bürgermeister Joans Glüsenkamp hat zusammen mit den beiden Solawi-Gärtnern Mathieu und Simon einen Wildkräutersaum ausgesät. Hier wachsen schon bald Natternkopf, Hornklee, Thymian, Klatschmohn oder Pastinake und vieles mehr. Das Klima- und Umweltamt hat der Solidarischen Landwirtschaft drei Kilogramm Regio-Saatgut, eine Mischung für Feldraine und Säume, zur Aussaat auf stadteigenem Grund zur Verfügung gestellt.

Auch die Heckenpflanzung um das Solawi-Gelände besteht ausschließlich aus gebietsheimischen Gehölzen, die genetisch aus der Region Nordbayern stammen. Die Pflanzung der rund 750 Sträucher fand im November 2020 statt, vermittelt wurden die Gehölze über das Klima- und Umweltamt und den Landschaftspflegeverband Bamberg. „Als Untere Naturschutzbehörde haben wir den Antrag ohne Einschränkung befürwortet. Die Hecke dient dem Biotopverbund in der Südflur und durch die Mischung aus mehreren Gehölzarten fördert sie die biologische Vielfalt ganz besonders“, betont der Naturschutzbeauftragte der Stadt Bamberg, Dr. Jürgen Gerdes. Durch die Anlage von Hecken und Feldgehölzen in nicht allzu großer Entfernung voneinander soll der Hauptsmoorwald über die Südflur und die Buger Wiesen mit dem Bruderwald verbunden werden. Sie dienen vielen Tierarten, die das freie Feld scheuen, als Ausbreitungskorridore.

Die Stadt Bamberg ist Mitglied im Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg e.V., der für solche Maßnahmen Mittel des Freistaates über die Regierung von Oberfranken beantragt. Der Freistaat fördert die Gesamtkosten von 2.700 Euro zu 70 Prozent, den Eigenanteil von 810 Euro übernimmt das Klima- und Umweltamt. „Die Solidarische Landwirtschaft ist eine innovative Strategie für eine lebendige, verantwortungsvolle Landwirtschaft, die gleichzeitig die Existenz der Menschen, die dort arbeiten, sicherstellt und einen essenziellen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leistet“, begründet Umweltreferent und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp die finanzielle Unterstützung des Projekts.

Info

Die Solawi Bamberg wurde 2017 ins Leben gerufen. Im Jahr 2018 wurde die erste Saison gestartet. Solawi ist eine Gruppe engagierter Menschen gemischten Alters, die aus der Bewegung Transition Bamberg hervorgegangen ist. Gemäß dem Transition-Motto „einfach. jetzt. machen.“ Will sie konkret den Wandel zu einer nachhaltigeren und solidarischeren Lebensweise in Bamberg voranbringen. Außer den beiden Gärtnern arbeiten alle ehrenamtlich, weil sie Spaß daran haben und ihnen die Solawi am Herzen liegt. Nicht alle sind gleichzeitig auch Ernteteiler:innen, einige versorgen sich mit Gemüse aus dem eigenen Garten oder Gemeinschaftsgarten.

Darüber hinaus haben die pädagogisch versierten Kräfte in den eigenen Reihen in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz Bamberg das Bildungsprojekt „Vom Acker auf den Teller“ ins Leben gerufen. Durch den Erhalt von Fördermitteln können Teile der in diesem Rahmen stattfindenden Bildungsarbeit auf Honorarbasis bezahlt werden.