Bamberger Grüne wollen „Buntes soziales Viertel statt Ankerzentrum“

Grüne Politikerinnen verlangen, dass Minister Herrmann die Vereinbarung mit der Stadt einhält und das Ankerzentrum im Jahr 2025 schließt

Leonie Pfadenhauer, Lisa Badum MdB, Gülseren Demirel MdL , Ursula Sowa MdL

Leonie Pfadenhauer, Lisa Badum MdB, Gülseren Demirel MdL , Ursula Sowa MdL

An den bayerischen Innenminister Herrmann wendeten sich die Grünen mit einer Plakataktion vor dem Ankerzentrum und forderten das zugesagte Ende der Einrichtung im Jahr 2025. Die Bamberger Landtagsabgeordnete und Stadträtin Ursula Sowa hatte die Aktion initiiert. Auf ihre Einladung kamen ihre Landtagskollegin Gülseren Demirel (stellvertretende Fraktionsvorsitzende und migrationspolitische Sprecherin) ebenso wie Bundestagsabgeordnete Lisa Badum und die Bamberger Stadträtin Leonie Pfadenhauer. Ursula Sowa freut sich über die Solidarität ihrer Kolleginnen sehr. Dieses Treffen symbolisiert, dass bei den Grünen Bund, Land und die Kommune solidarisch zusammenstehen.

Hintergrund ist die im Jahr 2015 zwischen Bayerischer Staatsregierung und Stadt Bamberg geschlossene Vereinbarung, dass der Bestand der Aufnahmeeinrichtung auf zehn Jahre begrenzt bleibt. Neuerdings wird diese Zusage von Innenminister Herrmann jedoch in Frage gestellt. „Wir fordern, dass Wort gehalten wird“, stellte Ursula Sowa unmissverständlich klar.

Die Grünen-Politikerinnen machten deutlich, dass das Konversionsgelände gebraucht wird, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Massenunterkünfte wollen sie generell abschaffen, weil sie Ausgrenzung für die Geflüchteten bedeuten und unnötig Kosten, Krankheit und Konflikte verursachen. Sowa und ihre Kolleginnen setzen sich für dezentrale Unterbringung ein. Auf dem Konversionsgelände wollen sie ein Wohnviertel mit bunter sozialer Mischung. „Wenn wir das Ende des Ankerzentrums fordern, heißt das gerade nicht, dass wir Geflüchtete einfach nur aus Bamberg los werden wollen“, betont Sowa. Die Stadt Bamberg habe erst 2020 öffentlich ihre Bereitschaft bekundet, sich überdurchschnittlich zu engagieren und zusätzliche Geflüchtete aufzunehmen.