Brose Bamberg will gegen Gießen den zweiten Playoff-Matchball verwandeln
Brose Bamberg empfängt am 33. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die JobStairs GIESSEN 46ers. Die von PUMA präsentierte Partie ist für beide Seiten wichtig. Brose kann mit einem Sieg endgültig und aus eigener Kraft die Playoffs sicher machen. Gießen muss die verbleibenden zwei Spiele gewinnen – und zudem auf Ausrutscher von Weißenfels beziehungsweise Würzburg hoffen –, um auf den letzten Metern doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Spielbeginn ist am Dienstag um 19 Uhr. MagentaSport überträgt die Begegnung des Tabellenachten gegen den -17. wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Kanälen. Kommentator ist Chris Schmidt.
Die JobStairs GIESSEN 46ers kommen mit viel Selbstvertrauen in die BROSE ARENA. Von einigen vor ein paar Wochen schon als Absteiger abgeschrieben, hat die Mannschaft von Rolf Scholz am vergangenen Doppelspielwochenende gezeigt, dass sie nicht gewillt ist, kampflos die BBL zu verlassen. Zwei Siege gab es: am Freitag mit 95:71 bei den NINERS Chemnitz, am Sonntag in heimischer Halle mit 100:82 gegen das bereits als Absteiger feststehende RASTA Vechta. Die Moral also stimmt, die Mannschaft ist intakt. Isaac Hamilton war mit 26 Punkten Topscorer gegen die Sachsen, John Bryant mit 23 Zählern gegen die Niedersachsen. Ein starkes erstes (28:20) und ein starkes Schlussviertel (28:19) waren ausschlaggebend gegen Vechta. Und eben John Bryant, der neben den 23 Punkten auch noch zwölf Rebounds abgriff. Neben dem Gießener Urgestein – er macht gegen Brose sein 105. Spiel für die Hessen – punkteten noch fünf weitere Spieler zweistellig. Überhaupt ist Gießen mitnichten so schlecht, wie es der Tabellenplatz vorgibt. Zumindest nicht mehr, seit Rolf Scholz übernommen hat. Er hat dem Team neues Selbstvertrauen gegeben, neuen Spielwitz etabliert und mannschaftliche Geschlossenheit geschaffen. Das zeigen auch die Statistiken, die Gießen allesamt im (zum Teil vorderen) Mittelfeld zeigen, egal ob bei den getroffenen Zweiern (5.), Dreiern (13.) oder der Gesamtwurfquote (6.). Bei den getroffenen Freiwürfen stehen die Hessen mit 82 Prozent BBL-weit gar auf Platz zwei. Bester Werfer bislang ist Diante Garrett mit 14,9 Punkten im Schnitt, gefolgt von John Bryant mit 13,5. Der Center ist mit durchschnittlich 7,2 abgegriffenen Rebounds in dieser Kategorie teamintern vorne, während Garrett mit im Schnitt 4,9 die Assiststatistik anführt. Wie beschrieben, ist die Gießener Ausgangslage in den letzten beiden Saisonspielen klar. Sie selbst benötigen zwei Siege (nach Brose spielen sie am Sonntag noch gegen Braunschweig), zeitgleich müssen entweder der MBC (in Vechta und gegen Oldenburg) oder Würzburg (gegen Chemnitz, Frankfurt und Vechta) verlieren. Nur dann wäre der Abstieg noch zu verhindern.
Brose Bamberg hat ganz andere „Sorgen“. Das Team von Johan Roijakkers benötigt aus den verbleibenden drei Partien noch einen Sieg, um aus eigener Kraft die Playoffs zu erreichen. Die erste Chance dazu hatten Chase Fieler und Co. am Sonntag in Braunschweig, doch eine 75:85-Niederlage verhinderte den frühzeitigeren Einzug in die Postseason. Zwar kämpfte sich Brose nach einem zwischenzeitlichen 16-Punkte-Rückstand sieben Minuten vor Schluss nochmals auf 66:66 ran, am Ende aber reichte es nicht, um die Niedersachsen zu bezwingen, die ihrerseits zwar den vierten Sieg in Serie einfahren konnten, aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs mit Bamberg aber keine Chance mehr haben, Brose von Platz acht zu verdrängen. Das könnte aber noch die BG Göttingen schaffen, die auf drei Bamberger Niederlagen hofft, selbst zudem die noch vier ausstehenden Partien gewinnen muss. Doch das alles in Zukunftsmusik. Es gilt den Fokus auf Gießen zu richten. Alles andere ist sekundär, denn mit einem Erfolg über die Hessen sind alle Zahlenspiele passé. Das Hinspiel gewann Brose Bamberg Anfang Dezember 2020 mit 106:99. Seitdem hat sich aber auf beiden Seiten einiges getan. Daher kann die Partie des 5. Spieltags sicherlich nicht als Maßstab herhalten. Gegen Braunschweig am Sonntag hatten die Bamberger vor allem Probleme im Rebound. Das Verhältnis am Ende 31:41, allein Gavin Schilling sicherte sich 19(!) Stück. Unter anderem dies wird in der Videosession am Montagnachmittag aufgearbeitet und analysiert werden. Doch nicht nur das Reboundverhalten war eher mau, mit gerade einmal 41,9 Prozent Trefferquote war Brose offensiv auch nicht durchschlagend genug. Beste Werfer gegen die Niedersachsen waren Tyler Larson und Devon Hall mit jeweils zehn Punkten. Letzterer führt auch die Scorerliste über die gesamte Saison mit im Schnitt 14,3 Zählern an. David Kravish ist mit durchschnittlich 8,4 abgegriffenen Rebounds Bambergs bester in dieser Kategorie. Bennet Hundt liegt in der teaminternen Assistwertung mit 4,4 im Schnitt vorne.
David Kravish: „Fakt ist: wir benötigen noch einen Sieg, um sicher in den Playoffs zu sein. Den wollen wir natürlich schnellstmöglich einfahren, am besten bereits gegen Gießen. Es wird ein schweres Spiel, denn sie haben nur noch eine Chance, um in der Liga zu bleiben. Sie werden hart spielen, wir müssen dagegenhalten! Vor allem den Rebound müssen wir besser kontrollieren.“
Die Partie gegen Gießen ist der Auftakt in die letzte Hauptrundenwoche. Es folgen noch das Nachholspiel gegen Göttingen (Freitag, 19 Uhr) und der Abschluss gegen Crailsheim (Sonntag, 15 Uhr).
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