Stein-Schildkröte auf der Bamberger Erbainsel erinnert an Tschernobyl
Kunstwerk ist seit 10 Jahren ein mahnendes Symbol für nukleare Katastrophe
Sie liegt auf dem Rücken und strampelt mit den Beinen: Bewusst hat der südkoreanische Künstler Jin Mo Kang sein Denkmal in dieser hilflosen Pose gestaltet. Vor zehn Jahren hat seine Steinschildkröte im Zuge der Landesgartenschau ihren Platz am Regnitzufer nahe der Friedensbrücke erhalten.
Jeder der Anwesenden im Erbapark wusste noch genau, in welcher Lebensphase er sich im April 1986 befunden hatte – welche Gedanken durch den Kopf schwirrten, als die Nachricht vom Reaktorunfall in der heutigen Ukraine die Runde machte. Anlässlich einer Gedenkaktion, zu der die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa geladen hatte, wurden diese Erinnerungen noch einmal wach. Zumal sich wenige Tage vor der Einweihung des Denkmals im März 2011 mit Fukushima eine weitere Nuklearkatastrophe ereignet hatte.
Oberbürgermeister Andreas Starke dankte beim Vor-Ort-Termin dem Bund Naturschutz Bayern und namentlich Nanne und Udo Benker-Wienands als treibende Kräfte hinter dem steinernen Denkmal. „Auf diesem Wege wurde etwas Bleibendes für die Stadt geschaffen.“ Die Kreisgruppe Hof des Bund Naturschutz in Bayern e.V. hatte 1988 einen bundesweiten Künstlerwettbewerb „Ein Denkmal für Tschernobyl“ ausgeschrieben, aus dem der international bekannte Bildhauer Jin Mo Kang als Sieger hervorgegangen war.
Die Gedenkaktion fand unter den aktuell geltenden Corona-Schutzmaßnahmen statt.
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