Fahrraddemo: 150 Bamberger Radfahrer:innen protestieren gegen „StayAwake“

Bamberger protestieren gegen “StayAwake”. Foto: Martin Müller
Bamberger protestieren gegen “StayAwake”. Foto: Martin Müller

Am Freitag, den 23. April 2021, versammelten sich knapp 150 Radfahrer:innen vor dem Bahnhof, um gegen den bereits neunten Autokorso der Pandemieleugnenden Gruppe StayAwake Bamberg zu protestieren.

Scharfe Kritik an StayAwake

Leonie Ackermann, Vorsitzende des AStA Bamberg e.V., verurteilte in einem Redebeitrag den Umgang von StayAwake Bamberg mit Kritiker:innen und Journalist:innen scharf: „Kritiker:innen von StayAwake sind im vergangenen Jahr Ziel von Drohungen geworden. Fotos von ihnen wurden in Telegram-Kanälen geteilt. Es wurde versucht, sie nach Hause zu verfolgen. Pressevertreter:innen wurden bedrängt und beleidigt. StayAwake-Aktivist:innen haben Personen, die sich gegen sie positioniert haben, mit Einkaufswägen im Supermarkt angefahren.” Weiter stößt bei Ackermann auf Entsetzen, dass ein Video im Telegram-Kanal des Neonazis Sven Liebich geteilt wurde, das Demonstrant:innen zeigt, die vergangenen März an einer Gegenveranstaltung zum Montagsspaziergang von StayAwake Bamberg teilgenommen haben.

Bereits zu Beginn der Kundgebung hatte sich Constantin Ganß, Sprecher des Bamberger Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, geäußert: „Oft handelt es sich auch auf Bamberger Demos der Gruppe StayAwake nicht um Kritik an der Corona-Politik. Unter dem Deckmantel der Maßnahmenkritik werden antisemitische Inhalte verbreitet.” Ganß sprach davon, dass auf einem Autokorso der Gruppe im März eine Fahne mit der Aufschrift „Impfen macht frei” an einem Wagen mitgeführt worden sei. Diese Anlehnung an den Schriftzug „Arbeit macht frei“, der an den Toren von NS-Konzentrationslagern angebracht war, bezeichnete der Sprecher des Jungen Forums als „Holocaust-Verharmlosung und antisemitisch”.

Bunt gegen Verschwörungserzählungen

Um den demokratiefeindlichen und antisemitischen Parolen von StayAwake etwas entgegenzusetzen, fuhren die Teilnehmer:innen im Anschluss durch das Zentrum der Stadt. Mit Schildern wie „Bamberg bleibt bunt” und „Lauft nicht mit Nazis” sendeten sie eindeutige Botschaften in Richtung der verschwörungsideologisch geprägten Gruppe. Die Organisator:innen werteten die Veranstaltung als vollen Erfolg.

Der AStA Bamberg e.V. begrüßt, dass immer mehr Menschen in Bamberg gegen die Aktivitäten von StayAwake Widerstand leisten.