„Das kann Bamberg nur guttun“ – Interview mit Oberbürgermeister Andreas Starke über digitale Bürgerbeteiligung
Am Montag, 3. Mai, ist Start der digitalen Bürgerbeteiligung in Bamberg. Oberbürgermeister Andreas Starke appelliert an alle Bamberger:innen, das neue Angebot zu nutzen und sich als Expert:innen in Stadtangelegenheiten einzubringen.
Warum braucht Bamberg mehr Bürgerbeteiligung?
Bamberg hat schon eine ganze Reihe von bewährten Formaten der Bürgerbeteiligung, etwa Bürgerversammlungen, Bürgersprechstunden und Stadtteilgespräche. Noch mehr Möglichkeiten der Beteiligung, jetzt auch in digitaler Form, anzubieten, ist klar unser Ziel. Es stärkt unsere Demokratie, wenn sich die Bürger:innen unter Einhaltung demokratischer Spielregeln einbringen. Andersherum schadet es der Demokratie, wenn Gleichgültigkeit und Abwendung vorherrschen. Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass es Bamberg nur guttun kann, wenn sich die Bamberger:innen als ausgewiesene Expert:innen für ihre Stadt engagieren.
Ist denn der baldige Start von „bamberg-gestalten“ gut gewählt?
Ich denke, dass der Startzeitpunkt nicht besser sein könnte. Aufgrund der Corona-Pandemie ist es sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, Präsenzveranstaltungen mit Bürger:innen zu organisieren. Was ich im Übrigen sehr bedaure. Gerade die Stadtspitze braucht das Feedback aus der Bürgerschaft.
Was erhoffen Sie sich von der digitalen Variante?
Die digitale Form revolutioniert die Bürgerbeteiligung, weil es sie sehr viel einfacher macht. Die Bürger:innen müssen nicht mehr von A nach B kommen, um sich ein Bild zu machen und abzustimmen, sondern können sich online informieren und ihr Votum per Knopfdruck abgeben. Außerdem gewinnt dank „bamberg-gestalten“ der Begriff „Smart City“ erste Konturen. Bamberg hat für die Entwicklung zur „Smart City“ eine Förderzusage bekommen. Die digitale Bürgerbeteiligung ist ein Baustein von „Smart City“, alle Bamberger:innen, die www.bamberg-gestalten.de nutzen, erfahren erstmals, mit welchen Vorteilen eine smarte City verbunden ist.
Birgt „bamberg-gestalten“ nicht die Gefahr, Bürger:innen von wichtigen Prozessen der Stadtentwicklung auszuschließen?
Sicherlich nicht. Wer mit Handy und Computer auf Kriegsfuß steht, bekommt auf klassischem Wege natürlich weiterhin alle nötigen Informationen, um an der Stadtentwicklung teilzunehmen und sich einzubringen. Ich verspreche: Keine Bürgerin und kein Bürger wird ausgeschlossen, wenn es um ihr Bamberg geht. Ich sehe es eher so: Mit der neuen Anwendung wird die Teilhabe an der Gestaltung unserer Stadt für neue und weitere Zielgruppen interessant. Gerade Jüngere, die vieles per Handy erledigen, bekommen mit „bamberg-gestalten“ etwas, das besser in ihren Alltag passt.
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