Corona zwingt HC Erlangen zu weiterer Spielverlegung
Nach ihrer langen Zwangspause hat sich die Situation für die Erlanger Bundesligahandballer um Trainer Michael Haaß nur bedingt verbessert. Die Spieler sowie das Funktionsteam mussten sich aufgrund einer Vielzahl an positiven Coronafällen für mindestens 14 Tage in häusliche Isolation begeben. „Da es leider nicht bei den anfänglichen drei positiven Fällen geblieben ist, wurden unsere ursprünglichen Planungen schnell durchkreuzt“, erklärt Geschäftsführer René Selke.
Damit sich die Handball-Profis in den heimischen vier Wänden fit halten konnten, stattete das Sportland Erlangen zunächst die Spieler mit dem nötigen Equipment aus, was René Selke sehr zu schätzen weiß: „Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei unserem langjährigen Partner, dem Sportland Erlangen, bedanken, der unsere Spieler mit allem, was das Sportlerherz begehrt in dieser nicht einfachen Situation enorm unterstützt hat“.
Nach weiteren Corona Testungen wurde aber schnell klar, dass sich nahezu die komplette Mannschaft des HC Erlangen mit dem Coronavirus infiziert hatte und auch von leichten bis mittleren Symptomen nicht verschont blieb. „Um es klar zu sagen, es hat uns wirklich voll erwischt“, macht René Selke noch einmal die Lage deutlich. „An ein fit halten war bei den meisten nicht zu denken, weshalb uns diese Zeit schon deutlich zurückgeworfen hat. Der zunächst wichtigste Punkt war natürlich, dass erst einmal alle wieder gesund werden mussten“, so Selke. „Seit Saisonbeginn unterliegen wir einem strengen Hygienekonzept, welches wir mit größter Sorgfalt umsetzen. Aufgrund dieser Disziplin sind wir bisher von Corona nahezu komplett verschont geblieben. Doch trotz strikter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen, konnte sich das Virus enorm schnell verbreiten, was auch bei vielen weiteren Beispielen aus dem Sport gerade zu sehen ist. Dies zeigt leider sehr eindrucksvoll, was uns bei der Ursachenforschung auch mehrere führende Experten bestätigen haben. Die gerade in Deutschland vorherrschende Mutante des Corona-Virus, von der wir ebenfalls betroffen sind, ist sehr viel aggressiver und wesentlich ansteckender“, erläutert Selke.
Nach erneuten umfassenden Testungen wurde zumindest ein Teil der Mannschaft nun aus der Quarantäne entlassen. Bevor die betroffenen Spieler aber in den normalen Trainingsbetrieb wieder zurückkehren konnten, standen zunächst umfassende medizinische Untersuchungen an. „Wir sind hierbei kein Risiko eingegangen und haben selbstverständlich jeden Spieler auf Herz und Nieren durchgecheckt, bevor er wieder für den Leistungssport freigegeben wird. Das obliegt allein schon unserer Fürsorgepflicht“, erklärt René Selke.Bei den Untersuchungen zeigte sich aber bereits, dass bei einer Vielzahl von Spielern an eine kurzfristige Freigabe für den Wettkampfsport noch nicht zu denken ist. „Erschwerend hinzu kommt, dass sich die Dauer der Quarantäne von Spieler zu Spieler unterscheidet, sodass sich auch nach wie vor einige Team-Mitglieder in häuslicher Isolation befinden. Deshalb ist ein halbwegs geregelter Trainings- oder Wettkampfbetrieb aus den genannten Gründen überhaupt noch nicht möglich“, so René Selke.
Bundesligapartie gegen Minden wird verschoben
Das nächste Bundesligaspiel gegen den GWD Minden (18.04.2021) wird demnach verschoben und nach Rücksprache und enger Abstimmung mit der medizinischen Abteilung, der Handball-Bundesliga und dem Gegner Minden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Der Geschäftsführer des HC Erlangen blickt dennoch zuversichtlich und optimistisch auf die nächsten Wochen: „Wir werden sehr verantwortungsvoll mit dieser Situation umgehen und unser Team bestmöglich unterstützen, sodass die Jungs so schnell es geht wieder auf der Platte stehen können. Zudem bin ich mir auch sicher, dass wir gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen werden. Das hat den HC Erlangen mit seinen tollen Partnern und Fans schon in der Vergangenheit ausgezeichnet und gemeinsam werden wir auch diese Herausforderung meistern“.
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