Universität Bayreuth erhält Deutschen Computerspielpreis
Bayreuther Computerspielwissenschaftler haben beim renommierten Deutschen Computerspielpreis den Nachwuchspreis gewonnen. Die Masterstudierenden Marius Mühleck, Jan Milosch und Ilona Treml sowie Alumna Hannah Kümmel machten mit ihrem „Passing By“ in der Kategorie „Nachwuchspreis: Bester Prototyp“ den ersten Platz. Mit dem Preisgeld von 50.000 Euro werden sie jetzt eine Neuauflage der Spielidee planen.
Curly lebt auf einer Insel und wird von einem Postboten damit betraut, einen Brief mit dem Ballonschiff auszuliefern. Auf ihrer fantasievollen Reise werden Zeit und Vergänglichkeit thematisiert, denn durch den konstanten Westwind kann sie nie wieder zurückkehren und altert immer mehr… Das Game Design überzeugte die Fachjury vor allem durch das stimmige Zusammenspiel unterschiedlicher Spielgenres. Auf ansprechende Weise wird das Rätseldesign mit Jump- und Run-Elementen und Survival-Aspekten zu einem motivierenden Gameplay kombiniert. Die Fachjury hebt die Präsentation hervor: Die ästhetisch gestalteten Biome werden musikalisch passend untermalt. Figuren und Welt sind divers gestaltet. Bei der Figurengestaltung werden zudem diverse Genderaspekte, People of Color und nicht-heteronormative Lebensgemeinschaften berücksichtigt. Bei „Passing By“ handelt es sich um ein Explorations- und Überlebensspiel, in dem man in die Rolle der ballonfahrenden Spielfigur Curly schlüpft. „Passing By“ kann hier kostenlos heruntergeladen und gespielt werden: https://marius-muehleck.itch.io/passing-by
Das Team
Das Entwicklerteam hinter „Passing By“ besteht aus den Studierenden und Absolventinnen der Universität Bayreuth: Marius Mühleck (27 Jahre), Jan Milosch (28 Jahre) und Ilona Treml (27 Jahre) – alle Computerspielwissenschaften – sowie Hannah Kümmel (26 Jahre), Game- und Leveldesignerin bei dem Berliner Studio „5th Planet Games“. Das Team hat sich während des Studiums gebildet und trotz erfolgreichem Studienabschluss von Teammitglied Hannah Kümmel weiter gemeinsam am Prototyp gearbeitet. Hilfreich waren dabei nicht nur die im Studiengang vermittelten Kompetenzen zur Spieleentwicklung, sondern auch die Unterstützung und vermittelten Kompetenzen zur Förderung. Die Universität Bayreuth und der Studiengang Computerspielwissenschaften legen Wert darauf, Studierende in ihren Vorhaben und Projekten zu unterstützen. Bereits die Nominierung habe das Team „absolut überwältigt“, so Hannah Kümmel. „Die Arbeit am Prototyp von „Passing By“ haben wir beendet, damit wir uns erst einmal auf den Abschluss unseres Studiums fokussieren können. Aber mit dem Preisgeld wird es uns ermöglicht, danach mit der Planung einer Neuauflage unserer Spielidee zu beginnen, worüber wir uns natürlich sehr freuen“, berichtet das Entwicklerteam von „Passing By“.
Der Preis
Der Deutsche Computerspielpreis ist eine gemeinsame Initiative der Wirtschaft und des Deutschen Bundestags und wird seit 2009 verliehen. In 15 Kategorien werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 790.000 € vergeben. Studios und Teams können ihre Spiele und Prototypen einreichen, aus denen zwölf Fachjurys über die Nominierungen in allen Kategorien entscheiden. Aus diesen Nominierungen wählt dann eine Hauptjury die Gewinner der jeweiligen Kategorien. Sowohl die Fach-, als auch die Hauptjury setzen sich aus einer diversen Gruppe an Mitgliedern zusammen. Neben Journalisten und Mitarbeitern aus der Games-Branche sind auch Politiker und Professoren mit Bezug zu (Video-)Spielen Teil der Jury, unter anderem Prof. Dr. Jochen Koubek, Professor für Angewandte Medienwissenschaft – Digitale Medien an der Universität Bayreuth. In der Kategorie Nachwuchspreis: Bester Prototyp waren neben „Passing By“ noch vier andere Prototypen nominiert, unter denen sich der Bayreuther Prototyp als Sieger durchsetzen konnte.
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