B´90 / Die Grünen Oberfranken hielten Bezirksdelegierten-Konferenz

Die oberfränkische Grünen starteten ihren internen Wahlkampfauftakt aus allen Teilen des Bezirks – hybrid und „mit der Vorstellung der Direktkandidat*innen aus den 5 Wahlkreisen direkt aus unserem Hauptstadtstudio in Bayreuth“ wie Bezirkssprecherin Susanne Bauer scherzt.

Hauptstadtstudio der Oberfränkischen Grünen

Das „Hauptstadtstudio“ der Oberfränkischen Grünen

Für Bamberg tritt Lisa Badum, (37) an, die als klimapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und einzige Amtsinhaberin wieder antritt und sich kämpferisch zeigt: „Die Grünen sind der Game-Changer in der Klimakrise und wir arbeiten dafür, dass wir von der kleinsten Partei im Bundestag zur größten Partei werden!“

Mit dem Coburger Johannes Wagner, (29), Kinderarzt in Weiterbildung schicken die Grünen den wohl einzigen Arzt auf die bayerische Landesliste am kommenden Wochenende: „Die Gesundheitsfolgen der Klimakrise sind auch bei uns immer deutlicher spürbar: 2018 sind alleine in Deutschland rund 20.000 Menschen an den Folgen von Hitze gestorben, viele mehr litten unter den extremen Temperaturen. Ich möchte mich für eine Grüne Gesundheitspolitik einsetzen, die sowohl die Personalsituation, die Unterfinanzierung von Kliniken und die Versorgung auf dem Land verbessert als auch die Klimakrise mitdenkt.“

Susanne Bauer, Sozialarbeiterin, (43) tritt selbst für den WK Bayreuth an: „Beim Pflegenotstand und unserer demografischen Entwicklung in Oberfranken ist es allerhöchste Eisenbahn zu handeln. Auch gilt es Hartz 4 zu überwinden und die generationenübergreifenden Folgen von Armut: mit unseren gemeinschaftlich erarbeiteten grünen Konzepten und der Kompetenz aus der Praxis, wird das auch gelingen und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, in Berlin.“

Mit dem Kulmbacher Ökologen Martin Pfeiffer (59) wird Kompetenz um Natur- und Umweltschutz eingebracht: „Wir belasten unsere Ökosysteme weit über ihre Tragfähigkeit hinaus: Klimawandel, Artensterben, Plastikmüll, der Zustand unserer Wälder, all das zeigt, dass die planetaren Grenzen erreicht sind. Wir müssen unsere Wirtschaft fit machen für eine klimaneutrale Zukunft“.

Frisch digital nominiert und per Briefwahl bestätigt tritt mit Ralf Reusch, (57) aus Hof ein Banker an: „Mit dem von Ursula von der Leyen verkündeten Green Deal der EU gibt es einen Fahrplan für den Umbau der europäischen Wirtschaft hin zur Klimaneutralität. Diesen gilt es zu beschleunigen und als Chance für deutsche Wirtschaft zu begreifen. Hier werde ich meine Berufserfahrung und Wirtschaftskompetenz einbringen.“

„Wir hoffen sehr auf gute Plätze für unsere Kandidat*innen und haben für den internen Wettbewerb mit den drei oberfränkischen Voten für Lisa Badum, Johannes Wagner und Susanne Bauer deutliche Signale für die Delegierten auf der Aufstellungsversammlung am kommenden Wochenende in Augsburg gesetzt: das Feld der Bewerber*innen ist vielfältig und stark wie nie – die Prognosen sind vielversprechend: aber letztlich zählt der Wille der Wähler*innen am 26.09.“, fasste Tim-Luca Walter-Rosenheimer, Co-Sprecher der Bezirksgrünen, zusammen.

Mit Handwerksgrün stellte sich eine ganz neue bundesweit agierende Gruppe vor, die bei den Anwesenden auf großes Interesse traf. Mit Edith Memmel aus Kronach, amtierender bayerischer Obermeisterin der Keramikinnung, berichtete eine der Mitgründerinnen aus dem Nähkästchen: „Wie der Name schon sagt, bringt Handwerksgrün die Grünen und das Handwerk zusammen. Das Handwerk ist mit über 1 Million Betrieben mehr als 5,5 Millionen Beschäftigen und mehr als 360.000 Lehrlingen ein großes gesellschaftliches Standbein für Deutschland. Und genauso ist das Handwerk essentiell für uns Grüne, denn ohne das Handwerk ist die Klimakrise nicht zu bewältigen: Sei es die Energie-die Wärme-oder die Bau-Wende: alles ohne das Handwerk nicht möglich.“ Auch der oberfränkische Obermeister der Bäckerinnung und Bezirksrat Mathias Söllner hat sich bereits eingeklinkt.

Mit der Umsetzung des frisch in der Partei verabschiedeten Vielfaltsstatuts befasste sich ein weiterer Tagesordnungspunkt: für die Arbeit vor Ort bedeutet dies vorrangig Barrierefreiheit herzustellen, das eigene Handeln kritisch zu überprüfen und unterrepräsentierte Gruppen besser zu repräsentieren. Die Bundespartei wird weitere Maßnahmen durch einen neu eingesetzten Diversitätsrat und ein*en Vielfaltsreferent*in in der Bundesgeschäftsstelle erarbeiten.