Corona-Hilfen kommen bei den Bayreuther Unternehmen an

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Wegen Softwareproblemen hatte sich der Auszahlungsstart spürbar verzögert

Zur Bewältigung der Corona-Einschränkungen hat die Politik umfangreiche finanzielle Hilfsprogramme für die Wirtschaft beschlossen. Nach einem holprigen Start wegen fehlender Software laufen die Programm inzwischen offenbar kräftig an. So wurden im Rahmen der Novemberhilfe bisher 12,5 Millionen Euro und im Rahmen der Überbrückungshilfe II über 3,7 Millionen Euro für Unternehmen in Stadt und Landkreis Bayreuth bewilligt. Jörg Lichtenegger, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth, zeigt sich erleichtert, dass die Gelder jetzt zügig fließen. „Nach ärgerlichen Startschwierigkeiten kommen die Hilfsgelder endlich in den Kassen der betroffenen Unternehmen an. Das ist höchste Zeit, denn viele Betriebe stehen finanziell mit dem Rücken an der Wand“, so Lichtenegger.

In Bayern ist zentral die IHK für München und Oberbayern für die Prüfung und Auszahlung der verschiedenen Corona-Hilfen verantwortlich. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten dort die Anträge, unterstützt von 250 externen Vollzeitkräften, unter anderem von Beamten des Freistaates, der Messe München und von Personaldienstleistern. Nach den Problemen in der Anfangsphase konnten die Anträge im Freistaat Bayern jedoch letztlich schneller als in anderen Bundesländern bewilligt und auch ausgezahlt werden. „Diese Aufholjagd war wichtig für die von den Corona-Beschränkungen betroffenen Unternehmen. Nun müssen aber auch die noch offenen Anträge für die Dezemberhilfe, die Neustarthilfe und die Überbrückungshilfe III schnell geprüft und bewilligt werden“, so Lichtenegger.

Novemberhilfe: 93,8 Prozent ausgezahlt

Bei der Novemberhilfe erstattet der Staat Betrieben, die während des Teil-Lockdowns im November schließen mussten, bis zu 75 Prozent der ausgefallenen Umsätze. Betroffen von den Einschränkungen waren vor allem Hotels, Gaststätten, Fitnessstudios, Freizeiteinrichtungen, die Reisebranche und Veranstalter. Insgesamt wurden bisher von Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bayreuth über 730 Anträge auf Novemberhilfe mit einer Gesamtfördersumme von 12,5 Millionen Euro bewilligt. Davon flossen Stand Mitte März 60 Prozent in das Gastgewerbe und 15 Prozent in den Bereich „Kunst, Untererhaltung und Erholung“. 93,1 Prozent der Anträge wurden positiv beschieden, 93,8 Prozent der beantragten Gelder bisher bewilligt und ausgezahlt. Anträge auf Novemberhilfe können noch bis Ende April gestellt werden.

Überbrückungshilfe II: 92,2 Prozent positiv beschieden

Mit der Überbrückungshilfe II bezuschusst der Bund die laufenden Fixkosten von Selbstständigen, Betrieben und anderen Organisationen im Zeitraum September bis Dezember 2020. In Stadt und Landkreis Bayreuth wurden im Rahmen der Überbrückungshilfe II bislang über 3,7 Millionen Euro an rund 250 betroffene Betriebe ausgezahlt. Knapp 850.000 Euro gingen an das Gastgewerbe und 630.000 Euro an Unternehmen im Wirtschaftszweig „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“. Zu diesem Bereich gehören unter anderem Reisebüros, Event- und Messeveranstalter. 92,2 Prozent der Anträge wurden positiv beschieden, 81,7 Prozent der beantragten Gelder bereits ausgezahlt. Die Antragsfrist für die Überbrückungshilfe II endete am 31. März 2021.

Zeitnahe Verfügbarkeit von Tests und Impfungen nächster Schritt

„Seit gut einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie das öffentliche Leben und auch die Geschäftstätigkeit vieler Unternehmen. Manche Branchen leiden extrem unter den Einschränkungen“, so Lichtenegger. Vielfach hätten die staatlichen Hilfen geholfen, die Zahlungsfähigkeit trotz weiterlaufender Kosten abzusichern. „Es muss aber allen klar sein, dass die Corona-Hilfen nie alle Verluste abdecken können. Wir brauchen einen Weg zurück in die Normalität, damit die Unternehmen ihr Geld wieder selbst verdienen können“, so der Bayreuther IHK-Vizepräsident. Umso wichtiger sei es, eine durchdachte Test- und vor allem Impfstrategie aufzusetzen, um den Unternehmen Planungssicherheit und damit eine Zukunftsperspektive zu geben. Hier sind laut Lichtenegger auch lokale Initiativen gefragt, um Unternehmen bei den Themen Testen und Impfen aktiv einzubeziehen und so alle Kräfte zu bündeln. Das IHK-Gremium Bayreuth hat den Ball bereits aufgegriffen und ist dabei, die Akteure der Region zu vernetzen.