Erzbischof Schick: „Die Kreuzigung Jesu war kein Justizirrtum“

Erzbischof Ludwig Schick
em. Erzbischof Ludwig Schick

Dank in Karfreitagspredigt an Ärzte, Pflegekräfte und Angehörige für ihren Einsatz für Corona-Kranke

Erzbischof Ludwig Schick hat in seiner Predigt am Karfreitag dem Pflegepersonal und den Ärztinnen und Ärzten für ihren aufopferungsvollen Einsatz für Corona-Patienten und alle Kranken gedankt. „Sie nehmen keine Rücksicht auf sich selbst, sondern opfern sich für ihre Mitmenschen“, so der Erzbischof. Auch viele Angehörige seien für ihre Erkrankten zu Hause, in den Krankenhäusern und Altenheimen Tag und Nacht da. Sie folgten dem Beispiel Jesu, der bereit war, für die Liebe zu Gott und den Menschen ans Limit zu gehen und zu leiden.

Jesus habe den Kreuzestod nicht gewollt, aber er habe ihm auch nicht ausweichen wollen. „Die Kreuzigung war kein Unfall, kein unvorhersehbares Schicksal, auch kein Justizirrtum. Jesus Christus war sich bewusst, dass der Tod am Kreuz auf ihn zukam“, sagte Schick und zitierte den Philosophen Sören Kierkegaard mit den Worten: „Die Wahrheit siegt nur durch Leiden.“  Die Wahrheit Jesu sei die Liebe zu Gott, zu jedem Menschen und zur ganzen Schöpfung. Diese Wahrheit bezeuge gleiche Würde für alle, die Grundrechte für jeden Menschen, Solidarität mit allen und Nächstenliebe zu allen.

„Für die Wahrheit der Menschenwürde und Menschenrechte, der Freiheit und der Gleichheit aller Menschen leiden auch heute Christen und Nichtchristen in autoritären Staaten, die von Ideologie, Korruption und Rechtlosigkeit bestimmt sind und wo Eliten nur für sich sorgen“, sagte Schick und nannte Weißrussland, Myanmar und China im Hinblick auf die Uiguren.

Der Karfreitag solle dankbar machen für Jesus, der für die Wahrheit Gottes gelitten hat und am Kreuz starb. „Er lädt uns ein, auch unsere Kreuze für die Liebe zum Nächsten, für Gleichheit und Einheit der Menschen auf uns zu nehmen, damit wir zum Sieg der Wahrheit beitragen mit unserem Leben und Handeln und wenn es sein muss auch mit unserem Leiden.“