Halbjahresbilanz zum oberfränkischen Ausbildungsmarkt im März 2021

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2 128 gemeldete Bewerber, davon 1 198 noch unversorgt – 4 075 gemeldete Ausbildungsstellen, davon 2 363 noch unbesetzt

Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr um 565 (-12,2 Prozent) auf 4 075 gesunken. Im März gab es 2 363 unbesetzte Lehrstellen, 301 (-11,3 Prozent) weniger als in 2020.

Bisher haben sich 2 128 Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, die zum Start ins Berufsleben auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Das sind 505 (-19,2 Prozent) weniger als im letzten Jahr. Fünf Monate vor dem Start im September suchen im Agenturbezirk noch 1 198 junge Menschen einen betrieblichen Ausbildungsplatz, 125 weniger (-9,4 Prozent) als vor einem Jahr. Auf jeden Bewerber fallen rein statistisch zwei freie Ausbildungsstellen.

Berufsberatung (bringt) weiter aktiv für Ausbildung

„Zur Halbjahresbilanz vor einem Jahr stand Deutschland noch am Beginn der Corona-Pandemie. Der jetzige Vergleich des Lehrstellenmarktes ist eine Gegenüberstellung mit einem, der noch kaum durch ihre Auswirkungen belastet war. Insgesamt betrachtet haben seitdem die Zahl der Bewerber sowie der gemeldeten Lehrstellen verhältnismäßig moderat abgenommen. Der Trend zum Bewerbermarkt hält weiterhin an. Unverändert kommen wie im vergangenen Jahr statistisch auf einen Berufswähler zwei Lehrstellen.

Corona bedingt haben mehr Jugendliche das letzte Schuljahr wiederholt bzw. wechselten auf weiterführende Schulen, um die ungewisse Situation zu überbrücken.

Im Bereich kaufmännische Dienstleistungen, Handel sowie Tourismus und der Gastronomie stellen wir einen Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen um 20,8 Prozent auf 885 fest. Bei Produktions- und Fertigungsberufen sind es mit 1 374 Plätzen 13,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. In anderen Branchen hingegen verzeichnen wir weitgehend Meldungen an Ausbildungsplätzen auf dem Niveau vor der Krise. Im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gibt es 267 Lehrstellen, so viele wie vor einem Jahr. Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung verbuchen sogar ein leichtes Plus um 5,8 Prozent auf 254. Fachkräftemangel ist auch in der jetzigen Krise ein präsentes Thema, dessen sich alle bewusst sind.

Daher ist Ausbildung im eigenen Betrieb bei vielen das A und O, um sich die Fachkräfte von morgen bereits heute zu sichern. In diesem Jahr verzögern sich jedoch die Auswahlverfahren und Entscheidungsprozesse der Betriebe. Aber auch die Schüler treffen ihre Berufswahl später und warten mit Bewerbungen. Jugendliche wollen sich bei der Berufswahl ausprobieren, Berufe erfahren und kennenlernen. Wenn Betriebe in der jetzigen Situation zumindest Schnuppertage ermöglichen könnten, wäre dies ein Gewinn für beide Seiten. Aktuell ist noch alles offen. Mit der zunehmenden Öffnung der Schulen und ersten Lockerungen in der Wirtschaft könnte die Ausbildungs Rally noch voll durchstarten.

Wir konnten in letzter Zeit wieder erste Gespräche an den Schulen anbieten und beraten telefonisch, per Video oder in Einzelfällen auch persönlich in der Arbeitsagentur vor Ort und beantworten dabei alle Fragen zur Berufs- und Studienwahl.

Ich ermuntere alle Jugendlichen, sich mit den eigenen Stärken auseinanderzusetzen, sich über die vielen interessanten Berufe zu informieren und so auch unter den jetzigen Bedingungen die eigene Berufswegplanung voranzutreiben. Die Berufsberater unterstützen Euch gerne dabei“, sagt Brigitte Glos, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.

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