MdL Gabi Schmidt: „Nebenbahnen nicht vergessen“

MdL Gabi Schmidt
MdL Gabi Schmidt © Abgeordnetenbüro Schmidt

MdL Gabi Schmidt freut sich über Großprojekte, fürchtet aber, dass die Bahn die kleinen Strecken in Franken vergisst

Gabi Schmidt, Landtagsabgeordnete der Freien Wähler (FW) aus Uehlfeld: „Es ist eine tolle Nachricht nicht nur für Franken, dass die Bahn jetzt endlich eine Lösung gefunden hat, wie sie die Strecke durch das Pegnitztal elektrifizieren kann. Das war wichtig, damit die gesamte Strecke zwischen Nürnberg und Marktredwitz ausgebaut werden kann. Aber vergessen Sie die kleinen Nebenbahnen in Franken nicht: Da wäre mit geringen Mitteln schnell viel Verbesserung zu erreichen“, sendet die stellvertretende FW-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag eine dringende Botschaft an die Bahnverantwortlichen in München und Berlin.

Am Freitag wurde bekannt: Die Bahn hat die Vorplanung für den Ausbau der 140 Kilometer-Strecke zwischen Nürnberg und Schirnding abgeschlossen. „Das ist ein Milliardenprojekt. Genauso wie der viergleisige Ausbau der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und Bamberg. Beide sind für die Verkehrswende äußerst wichtig. Aber die kann nur gelingen, wenn auch auf Lokal- und Regionalstrecken schnellere und vor allem umweltfreundlichere Mobilität möglich ist“, lenkt MdL Gabi Schmidt den Blick auf ihren Wahlkreis Neustadt/Aisch-Fürth und ganz Franken.

„Seit langer Zeit fordere ich, endlich Zeichen zu setzen auf dem so genannten „Dieselnetz Franken“: Alternativantriebe statt stinkender Diesel! Das wäre beinah von heute auf morgen umzustellen. Denn Brennstoffzellen-Triebwagen zum Beispiel sind serienmäßig zu kaufen, in anderen Bundesländern bereits im Regelbetrieb“, weiß Gabi Schmidt. „Warum nicht in Bayern?“

„Ein guter Zeitpunkt für die Umstellung von Diesel- auf Wasserstoff-Antrieb wäre 2022: Genau 150 Jahre vorher fuhr auf der Zenngrundbahn zwischen Siegelsdorf und Langenzenn der erste Zug. Das war damals ein Meilenstein und könnte jetzt wieder einer sein“, ist MdL Schmidt sicher. Genauso leicht und schnell umzustellen wären so laut der FW-Abgeordneten beispielsweise die Bahnstrecken Neustadt/Aisch-Bad Windsheim-Steinach-Rothenburg, die Rangaubahn Fürth-Cadolzburg. „Oder die Gräfenbergbahn: Die könnte über Nürnberg hinaus per Ringbahn bis nach Fürth verlängert werden.“

Auch an einer anderen Stelle – bei der stillgelegten Steigerwaldbahn zwischen Kitzingen und Schweinfurt – fordert die Freie-Wähler-Abgeordnete das bayerische Verkehrsministerium und die Bayerische Eisenbahngesellschaft BEG auf, sich nicht eisern an Vorgaben zu klammern: „Warum glaubt man nicht endlich einmal der Bevölkerung, dass die wieder mit der Bahn fahren möchte?“

Doch nicht nur das jüngste Gutachten der BEG, das die für eine Reaktivierung ministeriell geforderte Fahrgastzahl verfehlt hat, ist für die „Untere Steigerwaldbahn“ ein Problem: „Das Schlimme ist, dass die Strecke bereits teilweise entwidmet ist. Diese Entwidmung muss zurückgenommen werden. Auf keinen Fall aber darf so etwas künftig bei irgendeiner anderen Bahnstrecke passieren.“