Hoffnung für den Osterhasen: BN Bamberg fordert mehr naturnahe Flächen in der Agrarlandschaft

Feldhase. Foto: Heinz Tuschl

Feldhase. Foto: Heinz Tuschl

Der Legende nach versteckt „Meister Lampe“ an Ostern die bunten Eier. Noch. Denn schwindende Lebensräume, Mangel an Kräutern und zunehmender Verkehr machen dem Feldhasen zu schaffen, warnt der BUND Naturschutz (BN).  „Der Feldhase ist ein Kräuterspezialist. Doch die sind in der intensiven Landwirtschaft selten geworden.“, so Martin Bücker, Kreisvorsitzender des BN Bamberg. Der BUND Naturschutz fordert daher von der Staatsregierung und insbesondere CSU-Chef Söder, sich in den aktuellen Diskussionen auf Bundesebene für eine Ökologisierung der Agrarzahlungen einzusetzen. „Denn mehr Blütenreichtum, weniger Pestizide, mehr Ökolandbau und Biotopverbund helfen auch dem Feldhasen.“

Der Feldhase ist eine Art der Agrarlandschaft und war früher ein „Allerweltstier“. Heute ist er wie viele andere Arten der Feldflur ein seltener Anblick geworden und steht in der sogenannten „Roten Liste“ der gefährdeten Arten. Er braucht artenreiche Kräuter-Nahrung sowie Verstecke vor Fressfeinden und für die Jungenaufzucht. In der intensiv genutzten Agrarlandschaft ist beides selten geworden. Dazu kommen noch die Gefahren durch Straßen und zunehmenden Verkehr sowie generell abnehmender Lebensraum durch Siedlungen und Gewerbegebiete.

Beim Feldhase stehen, Wilde Möhre, Fenchel, Kamille, Rotschwingel, Klee und viele andere Kräuter auf dem Speiseplan. Diese „Kräuter-Apotheke“ ist gerade im Frühjahr besonders wichtig, wenn die Hasenjungen fette und gesunde Milch brauchen. „Um einen weiteren Rückgang der Hasenbestände zu vermeiden, brauchen wir den Erhalt und die Aufwertung der Landschaft mit blütenreichen Wiesen, Rainen, Säumen, Versteckmöglichkeiten wie alten Heckenbeständen und Brachflächen sowie einen Biotopverbund zur Vernetzung der Lebensräume“, fordert Martin Bücker. Das heißt Aufbau und Verbesserung dieser „grünen Infrastruktur“ und Verminderung der negativen Wirkung der „grauen Infrastruktur“ wie Zerschneidung der Lebensräume durch Straßen und Ausbau des landwirtschaftlichen Kernwegenetzes. Davon würden auch viele andere Arten der Agrarlandschaft wie Goldammer, Kiebitz, Grasfrosch oder viele Insektenarten profitieren. Der Biotopverbund auf 15 Prozent der Offenlandfläche ist seit dem erfolgreichen Volksbegehren 2019 im Bayerischen Naturschutzgesetz verankert und seine Herstellung bis 2030 gesetzliche Pflicht.

Auch der ökologische Landbau hilft Meister Lampe. Hier werden keine Mineraldünger und chemische Spritzmittel eingesetzt, viele verschiedene Kulturen angebaut und Wildkräuter nicht nur als Unkraut angesehen. Der BUND Naturschutz empfiehlt deshalb für Ostern nur Eier aus ökologischer Haltung zu kaufen. Ungefärbte Eier sind an der Stempelkennzeichnung 0 auf dem Ei zu erkennen. Gefärbte Eier müssen jedoch nicht gekennzeichnet werden. Deshalb ist es besser ungefärbte Bioeier zu verwenden und diese dann mit Naturfarben selbst zu färben.

Mehr Infos zum Feldhasen auf

www.bund-naturschutz.de/artenbiotopschutz/artbeschreibungen/feldhase.html