Nationalpark Steigerwald e.V. fordert mehr Waldschutz und einen Nationalpark im Steigerwald
Am 21.03.21 war internationaler Tag des Waldes. Vor zehn Jahren riefen die Vereinten Nationen das internationale Jahr der Wälder aus, um die besondere Verantwortung der Menschen für die Wälder zu betonen. Aber noch nie wurde global so viel Wald vernichtet, wie im vergangenen Jahrzehnt. Und noch nie ging es dem deutschen Wald so schlecht wie jetzt.
Der Verein Nationalpark Steigerwald e.V. teilt die Auffassung von Wissenschaftlern, dass starke Trockenheit, große Hitze und gewaltige Stürme den heimischen Wäldern schwer zu schaffen machen, stimmt aber auch der Auffassung des Bundesamtes für Naturschutz zu, dass deutsche Wälder ökologisch oft nicht vorbildlich sind, sondern zum größten Teil naturferne Kunstforste aufweisen, was auch die letzte Bundeswaldinventur zeigt. Danach bilden in unseren Wäldern etwa 54 Prozent standortfremde Nadelbäume den Bestand, die sich im Gebirge und in der Taiga wohl fühlen und trockene, heiße Standorte meiden, wie sie sie bei uns zurzeit vorfinden.
Im Steigerwald gibt es wegen der Achtsamkeit des früheren Leiters des Staatsforstbetriebes Ebrach Dr. Georg Sperber noch einen Wald mit mächtigen Buchen. Deutschland war einst ein Land mit üppigen Buchenwäldern, wovon nur noch geringe Reste mit etwa knapp 8 Prozent übrig sind. „Der Buchenwald im Steigerwald kann deshalb ökologisch nicht hoch genug eingeschätzt werden und mahnt, dass wir unserer Verantwortung für seinen Erhalt gerecht werden, betont der 1. Vorsitzende Dr. Liebhard Löffler.
Der Bürgerverein mit seinen über 1300 Mitgliedern zeigt sich besorgt über den aktuellen Einschlag bei den mächtigen Buchen im Staatswald. Denn Buchenholz werde gerne als Brennholz genutzt. Und die Buchenstämme werden aber auch über Großsäger mit internationalen Verflechtungen in Europa und in die USA und nach China verkauft. Für Löffler ist das Buchen-Naturerbe in Bayern deshalb in großer Gefahr. Denn der Nordsteigerwald sei ökologisch immer noch Bayerns wertvollstes Gebiet.
Der Verein sieht sich im Aufwind: Immer mehr Menschen erkennen, dass die wenigen bestehenden Reste älterer Laubmischwälder für die nächsten Generationen nur gerettet werden können, wenn sie umgehend konsequent geschützt werden. Bereits heute seien wirklich alte Buchenwälder rar. Der Anteil der Buchen in Deutschland, die älter als 140 Jahre sind, betrage nur noch etwa 0,7 Prozent und die älter als 160 Jahre sind, mache nur noch 0,27 Prozent aus. Die Forstwirtschaft müsse aufhören, alte Buchenwälder durch zu starke Auflichtungen zu schwächen, sie auf diese Weise zu zerstören und zu verhindern, dass künftig alte Wälder entstehen können. Löffler ist mit Waldexperten einer Meinung, dass die Buche auch in der Klimakrise in den meisten Wäldern eine ganz wichtige und zukunftsfähige Baumart bleiben wird. Ein Nationalpark und ein UNESCO Weltnaturerbe im Steigerwald auf Staatswaldgebiet bleibe das Ziel des Bürgervereins.
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