Bayern: Karpfenteiche prägen unsere Kulturlandschaft
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat Bayerns Karpfenteichwirten und den Antragstellern zur bundesweiten Anerkennung der traditionellen Karpfenteichwirtschaft in Bayern als „Immaterielles Kulturerbe“ gratuliert.
Die entsprechende Mitteilung kam jetzt von der Deutschen UNESCO-Kommission. „Diese Anerkennung würdigt die große Leistung, die unsere Teichwirte und Teichwirtinnen mit ihrer Arbeit für unsere Kulturlandschaft und die artgerechte Haltung erbringen“, sagte die Ministerin in München. „Sie prägen mit der Pflege der Teiche das Bild unserer Landschaft vor allem in Mittelfranken und der Oberpfalz, aber auch in den anderen Regionen.“ Besonders freut sich die Landwirtschaftsministerin, dass die Kommission dabei das aktive Engagement der Frauen in der Teichwirtschaft und die Pflege des Gedankens der Nachhaltigkeit hervorgehoben hat. „In den traditionell bewirtschafteten Karpfenteichen werden die Fische nicht nur nachhaltig und extensiv erzeugt, die Teichlandschaften sind auch wichtige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten“, so die Ministerin.
Neben dem Landesfischereiverband Bayern und dem Verband Bayerischer Berufsfischer, hatte sich vor allem auch der ehemalige Vorsitzende der ARGE Fisch Tirschenreuth, Hans Klupp, intensiv um die Anerkennung bemüht.
Bayern ist Deutschlands größtes Karpfenland. Von den bundesweit 42.000 Hektar Karpfenteichen liegen etwa 20.000 Hektar im Freistaat. Schwerpunkt der bayerischen Karpfenerzeugung sind die Oberpfalz und Mittelfranken. Jeweils über ein Drittel der Karpfen stammen von dort.
Die rund 8.000 bayerischen Karpfenerzeuger sind ausschließlich Familienbetriebe, die allermeisten im Nebenerwerb. Die Karpfen sind ein reines Naturprodukt, das heute noch unverändert so erzeugt wird wie seit Jahrhunderten. Bevor die Teiche abgefischt werden, wachsen die Fische drei Jahre heran und erhalten als Beifutter nur Getreide. Im Durchschnitt werden im Jahr etwa 6.000 Tonnen Karpfen aus den mehr als 30.000 bayerischen Teichen gefischt, das ist die Hälfte der bundesweiten Menge.
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