Brose Bamberg will in Bonn Playoffplatz verteidigen
Brose Bamberg ist am 23. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den Telekom Baskets Bonn zu Gast. Die Partie des Tabellenachten beim -zehnten beginnt am Samstag um 20.30 Uhr. Für Brose ist das Gastspiel im Telekom Dome das dritte in fremder Arena in Folge. MagentaSport überträgt die von Chris Schmidt kommentierte Partie wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Plattformen.
Die Telekom Baskets Bonn sind aktuell eines der heißesten Teams der Liga. Seit Will Voigt Mitte Januar (erneut) das Zepter übernommen hat, lief es von Spiel zu Spiel besser bei den Bonnern. Fünf Siege gab es aus den letzten sechs Partien, die logische Folge: Bonn verbesserte sich aus den unteren Tabellenregionen stetig und steht aktuell auf Platz zehn – mit sehr realistischem Kontakt zu den Playoffplätzen. Einzige Niederlage seit langer Zeit war das letzte Heimspiel. Gegen Bayreuth gab es Zuhause ein 76:91. Vor allem die Verteidigung stand nicht wie in den Partien zuvor, ließ bereits im ersten Viertel 30 Punkte zu. Am Ende waren 17 Zähler von Chris Babb zu wenig, auch weil neben der Defensive das Teamspiel – ebenfalls in den letzten Wochen stark verbessert gewesen – nur bedingt funktionierte und die Mannschaft lediglich elf Assists verteilte. Überhaupt sind die direkten Korbvorlagen das Problem der Bonner, die mit im Schnitt vergebenen 15,7 in dieser Kategorie den letzten Platz unter allen BBL-Teams einnehmen. Daraus ergibt sich auch, dass die Wurfauswahl oftmals nicht optimal ist. Lediglich knapp jeder zweite Wurf aus dem Zweierbereich fand bisher den Weg in den gegnerischen Korb – das ist der vorletzte BBL-Platz. Dafür läuft‘s von der Dreierlinie gut. Knapp zehn pro Partie treffen die Bonner, stehen damit im vorderen Mittelfeld. Das Auffällige: nahezu jeder Spieler kann von jenseits der 6,75m-Linie punkten: Micovic, Lischka, Babb, Pollins, DiLeo – sie alle treffen über 30 Prozent ihrer Würfe aus der Distanz. Nahezu alle Zahlen bestätigten sich auch beim letzten Spiel, dem deutlichen 92:75-Erfolg in Gießen. Lediglich die 18 Assists waren über Schnitt. Fünf Bonner punkteten vor einer Woche zweistellig, einmal mehr dabei Chris Babb am besten mit 20 Zählern. Über die gesamte Saison gesehen, sind es aktuell drei Akteure, die eine doppelte Punktausbeute generieren. Neben Babb (16,0) noch Micovic (12,9) und Gailius (10,7), wobei letzterer seit einigen Wochen verletzungsbedingt ausfällt. Bester Rebounder ist mit Leon Kratzer ein ehemaliger Bamberger. Aktuell bester Assistgeber ist Neuzugang Alex Hamilton, der in seinen drei bisher absolvierten Partien für die Bonner auf 5,0 im Schnitt kam.
Brose Bamberg muss die Niederlage aus Saragossa schnellstmöglich aus dem Kopf bekommen. In Spanien verloren die Bamberger am Mittwoch ihre zweite Playoffpartie in der Basketball Champions League und sind nun nächste Woche gegen Sassari bereits unter Zugzwang, soll das Final8 weiterhin erreichbar bleiben. Doch zunächst gilt der volle Fokus den Telekom Baskets Bonn. Nach der Rückkehr aus Spanien am Donnerstagabend gab es am Freitagmorgen eine regenerative Trainingseinheit, anschließend ging es direkt weiter in die ehemalige Bundeshauptstadt. Viel Zeit zur Vorbereitung gab es also nicht. Vor allem Training mit dem Ball war in der letzten Woche für die Brose-Spieler Mangelware, denn in der fünftägigen Quarantäne nach dem Nymburk-Spiel waren lediglich athletische Einheiten Zuhause via Zoom möglich. Daher wirkten die Bamberger zu Beginn des Spiels in Saragossa auch etwas eingerostet, wie es Cheftrainer Johan Roijakkers ausdrückte, der seiner Mannschaft dennoch ein großes Kämpferherz attestierte. Das wurde unter anderem in 45 Rebounds deutlich. Mit der gleichen Einstellung muss Brose Bamberg auch am Samstag gegen die Telekom Baskets Bonn ran, denn langsam aber sicher geht es in die heiße Saisonphase, in der jeder Sieg gegen direkte Konkurrenten im Kampf um die Playoffplätze doppelt zählt. Und Bonn ist so ein direkter Konkurrent. Im Hinspiel setzte sich Brose, nach einer schlechten ersten (27:41), danke einer deutlich besseren zweiten Halbzeit (53:25) mit 80:66 durch. Bester Werfer damals war Chase Fieler, der nach seiner Daumenverletzung in Saragossa ebenso sein Comeback feierte wie Kenny Ogbe nach seinen Rückenproblemen. Zuletzt überzeugte einmal mehr David Kravish, der in Spanien mit 17 Punkten und neun Rebounds wieder nur knapp an einem Double-Double vorbeischrammte. Und noch einer war stark: Bennet Hundt spielte 40 Minuten durch, kam dabei auf elf Punkte, neun Assists, zwei Steals – bei gerade einmal drei Ballverlusten eine sehr gute Vorstellung. Kravish ist über die gesamte bisherige BBL-Saison gesehen Bambergs zweitbester Scorer (14,4), dicht hinter Devon Hall (14,7). Seine 8,3 Rebounds im Schnitt sind aber nach wie vor nicht nur teaminterne, sondern auch ligaweite Spitze. Bennet Hundt ist mit durchschnittlich 4,4 Broses bester Assistgeber.
Chase Fieler: „Zunächst bin ich froh, dass ich wieder zurück bin und dem Team helfen kann Es kommt jetzt die entscheidende Saisonphase, da benötigen wir jeden Spieler. In Bonn geht es für uns darum, dass wir uns endlich einmal wieder für gute Leistungen belohnen. In Nymburk und auch in Saragossa haben wir vor allem defensiv gut gespielt, es aber nicht geschafft, den Sieg zu holen. Die Bonner haben eine ausgeglichene Mannschaft, die durch den Trainerwechsel viel Selbstbewusstsein bekommen hat. Für uns ist wichtig, dass wir ihnen ihr schnelles Spiel wegnehmen und sie vor allem an der Dreierlinie in Schach halten.“
Nach der Partie in Bonn kommt nach gefühlten Ewigkeiten wieder ein Heimspiel für Brose Bamberg. Und ein (vor)entscheidendes dazu. Denn in der Basketball Champions League geht es am Mittwoch (20 Uhr) gegen Dinamo Sassari um nichts weniger, als den Erhalt der Chance aufs Final8.
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