Landratsamt Forchheim warnt: Vorsicht vor Haustürangeboten von PV Anlagen

Symbolbild Solaranlage

Haustürangebote verunsichern Photovoltaik-Interessenten

In den letzten Tagen häufen sich Anfragen von verunsicherten Bürgern beim Büro Energie und Klima des Landratsamtes zum Thema Photovoltaikanlagen und Eigenstromerzeugung. Hier wurde beobachtet, dass zurzeit von wohl bundesweit agierenden Akteuren versucht wird, Photovoltaikanlagen „an der Haustüre“ zu verkaufen.

Wesentliches Kennzeichen ist nicht nur die unaufgeforderte Kontaktaufnahme, sondern auch das Ausüben von Termindruck im Rahmen von „Sonderaktionen“ oder „Wegfall von Fördermitteln“.

Das Landratsamt Forchheim weist darauf hin, dass die Einspeisung von Photovoltaikstrom nach wie vor durch das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) vergütet wird und neben der gesetzlich fixierten Degression der Vergütung grundsätzlich keine negativen Änderungen im Bereich privater Kleinanlagen bekannt sind. Die Einspeisevergütung für neue PV-Anlagen liegt im März 2021 für Kleinanlagen (bis 10 kWp) bei 7,92 Cent/kWh. Es besteht keine Notwendigkeit, sich bezüglich der Beauftragung einer Photovoltaikanlage unter Zeitdruck setzen zu lassen.

Nach derzeitigem Kenntnisstand werden auch das zinsverbilligte Kreditprogramm „Erneuerbare Energien“ der KfW-Bankengruppe für Photovoltaikanlagen und/oder Batteriespeicher (www.kfw.de/270) sowie das bayerische PV-Speicher-Programm (=Zuschuss auf einen Batteriespeicher, www.energiebonus.bayern) fortgeführt.

Im Regelfall erhalten Sie beim Betrieb einer PV-Anlage eine Einspeisevergütung für den nicht selbst genutzten Strom. In bestimmten Fällen sind diese steuerrelevant. Private PV-Anlagenbetreiber haben hier unterschiedliche Möglichkeiten der steuerlichen Behandlung und sollten sich hierzu unabhängig bei Steuerberatern informieren.

Verunsicherte Verbraucher und an Fördermitteln Interessierte können sich an die Energie- und Fördermittelberatung des Landratsamtes wenden (Tel. 09191 86 1025, E-Mail: klima@lra-fo.de) oder Rat bei einer Facheinrichtung, z.B. der Deutschen Gesellschaft für Solarenergie (DGS Franken e.V.) suchen.

Wer sich für die Errichtung einer Photovoltaikanlage interessiert und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte, sollte folgende Kernpunkte bei der Angebotseinholung beachten:

  • Strom selber erzeugen, speichern und verbrauchen ist das aktuelle Modell zur Nutzung von Photovoltaik. Hierbei sollten Speicher und Photovoltaikanlage an den (zukünftigen) Stromverbrauch des Hauses angepasst sein und in einem sinnvollen Investitionsverhältnis zueinander stehen.
  • Individuelle Voraussetzungen, wie Dachneigung, Dachausrichtung, Verschattung müssen Beachtung finden. Ebenfalls ist in vielen Fällen ein sinnvolles Stromzählerkonzept zu gestalten.
  • Die Installation ist zwingend durch eine Fachkraft (Fachkraft für Solartechnik, Elektriker) durchzuführen und dem Netzbetreiber mitzuteilen.
  • Wie jede Haustechnik, hat auch die Photovoltaikanlage im Laufe der Jahre einen gewissen Wartungsbedarf. Für den Kunden ist es oft wichtig, dass das Fachunternehmen regional erreichbar ist.
  • Lassen Sie sich zusätzlich durch eine unabhängige Steuerberatung informieren, wie Sie mit den Erträgen aus der Stromeinspeisung umgehen.