Malteser-Bundesarzt warnt vor Panikmache: Keine Angst vor AstraZeneca – jeder Impfstoff hilft und wirkt
Seit Ende Dezember wird ein Impfstoff gegen Covid-19 geimpft. Mittlerweile sind in den deutschen Impfzentren mit BioNtech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca drei durch die Ständige Impfkommission in Deutschland (STIKO) freigegebene Impfstoffe auf dem Markt. Dass der neueste Impfstoff von AstraZeneca in der Kritik steht, findet der Malteser Bundesarzt Dr. Rainer Löb nicht gerechtfertigt. Denn, so Löb, „der AstraZeneca-Impfstoff schützt sehr gut vor schweren Verläufen, voraussichtlich genau so gut wie die mRNA-Impfstoffe.“
Der Mediziner warnt davor, den Impfstoff von AstraZeneca vorschnell abzulehnen: „Nach den aktuellen Erfahrungen aus Studien und bereits stattgefundenen Impfungen ist der Impfstoff von AstraZeneca ebenfalls ein sehr sicherer Impfstoff.“ Tatsächlich treten Impfreaktionen nach der ersten Impfung zwar in einigen Fällen auch intensiver auf, diese sind aber nicht gefährlicher als bei den mRNA-Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna, bei denen es nach der zweiten Impfung vermehrt zu stärkeren Impfreaktionen kommt. „Die teilweise intensiven Impfreaktionen sind bekannt, vorhersehbar und so gut wie immer nicht gefährlich, sondern Ausdruck einer sehr guten Immunreaktion. Je jünger der Geimpfte ist, desto heftiger fallen die Reaktionen im Durchschnitt aus, da die Stärke des Immunsystems mit zunehmendem Alter abnimmt“, so Löb.
Warum Impfreaktionen bei AstraZeneca intensiver sind
Dass die Impfreaktion deutlich stärker als bei BioNTech/Moderna ausfällt, erklärt Löb so: „Bei den sogenannten Vektor-Impfstoffen wie dem der Firma AstraZeneca wird die genetische Information zur Produktion eines Oberflächenproteins des SARS-CoV2-Virus mit Hilfe eines anderen Virus, das für den Menschen ungefährlich ist, in diesem sozusagen als ,Trojanisches Pferd‘ in den Körper eingeschleust. Daher reagiert das Immunsystem, vereinfacht gesagt, sowohl auf dieses Virus, das als fremd erkannt wird als auch auf das gebildete Oberflächenprotein von SARS-CoV2.“
In den Impfzentren der Malteser sind mittlerweile alle drei Impfstoffe vorrätig. „Wir bekommen klare Anweisungen, was wir an welche Gruppe verimpfen sollen“, erklärt Roland Schiffmann, Leiter des Impfzentrums in Röthenbach an der Pegnitz im Nürnberger Land. Eine Auswahlmöglichkeit für die Impflinge bestehe daher nicht, so Schiffmann weiter. Aus seiner Erfahrung ist es aber auch egal, da auch er überzeugt ist von der Wirksamkeit der Impfstoffe: „Ich bin froh, dass wir diese umfangreichen Impfstoffe haben. Jeder Impfstoff hilft uns und den Menschen aus der Pandemie.“ Aus seiner Erfahrung sind die meisten Menschen froh, geimpft zu werden, egal welcher Impfstoff es ist. Sein Appell: „Geben wir den Impfstoffen doch allen eine gleiche Chance und dann kommen wir schnell aus der Pandemie heraus.“
Weitere Informationen zu den Malteser Impfzentren finden Sie hier:
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