IHK Oberfranken: Trendauswertung Konjunktur Bayreuth – Schwieriger Start ins neue Jahr

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Die Wirtschaft aus Stadt und Landkreis Bayreuth startet mit einem Dämpfer ins neue Jahr. Der erneute Lockdown und die damit verbundenen Einschränkungen für weite Teile der regionalen Wirtschaft hinterlassen in den Ergebnissen der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth ihre Spuren. Nach einer Erholungsphase im Herbst trübt sich die Stimmung zum Teil deutlich ein. Vor allem die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen zum Jahresauftakt 2021 pessimistischer bewertet. Die Prognose für die kommenden Monate behält einen leicht negativen Trend.

IHK-Vizepräsident Jörg Lichtenegger. Foto: IHK

IHK-Vizepräsident Jörg Lichtenegger. Foto: IHK

„Das Erwartete ist eingetroffen. Die Lage vieler Unternehmen ist angespannt. Aktuell fehlt eine echte Perspektive, wann wieder mit einem halbwegs normalen Geschäftsbetrieb gerechnet werden kann. Die jüngsten Entscheidungen der Politik geben nur wenig Anlass zur Hoffnung auf schnelle Besserung“, so Jörg Lichtenegger, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth. Unter den schwierigen Voraussetzungen gibt der Konjunkturklimaindex um neun Punkte nach und liegt jetzt bei 94 Zählern.

Die konjunkturelle Erholung in Stadt und Landkreis Bayreuth im Sommer und Frühherbst letzten Jahres war nicht von Dauer. Die aktuelle Geschäftslage schwenkt im Saldo in den negativen Bereich. 37 Prozent der befragten Betriebe aus der Region Bayreuth nennen ihre eigene Geschäftslage schlecht, gute Geschäfte vermelden 28 Prozent. „Vielen Firmen ist der Betrieb untersagt, andere berichten über wegbrechende Aufträge. Wieder andere sind einfach nur zurückhaltend“, berichtet Lichtenegger. „Es ist wichtig, dass die zugesagten Hilfsmittel endlich auch bei den betroffenen Unternehmen ankommen“, mahnt der Gremiumsvorsitzende. Der eher negative Trend schlägt auch bei der Umsatzentwicklung durch. Sowohl im Inland wie auf den internationalen Märkten müssen die Bayreuther Betriebe im Saldo Umsatzrückgänge hinnehmen – im Inland stärker als im Ausland.

Der Herbstblues setzt sich fort

Der Blick auf die kommenden Monate verändert sich im Vergleich zum Herbst nicht gravierend. Rund 28 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer aus Stadt und Landkreis Bayreuth erwarten eine Verschlechterung der eigenen betrieblichen Situation. Mit einer Verbesserung rechnen 24 Prozent, 48 Prozent erwarten keine nennenswerte Veränderung. Damit bleiben die Erwartungen im Saldo leicht negativ, geben aber nicht weiter nach. Die Hoffnung auf ein gutes Geschäftsjahr 2021 ist in der Bayreuther Wirtschaft also derzeit sehr wohl noch erkennbar und vorhanden. Auch wenn die aktuelle Aussichten kaum Anlass für Zuversicht geben. „Viele Unternehmen sind über die derzeitige Situation schlichtweg ernüchtert und halten sich mit Blick auf eigene Initiativen zurück. Das wird sich ändern, sobald es nachhaltige Lockerungen von den Corona-Beschränkungen gibt und die Wirtschaft auf breiter Basis wieder Fahrt aufnehmen kann. Vorerst bleiben die Bayreuther Betriebe aber zurückhaltend“, berichtet Lichtenegger.

Beschäftigtenstand soll gehalten werden

Positive und auch ein Stückweit überraschende Ergebnisse liefern die Fragen nach den Investitions- und Beschäftigtenplanungen. In beiden Fällen planen die Firmen aus Stadt und Landkreis Bayreuth mit Konstanz. Das Investitionsniveau soll gehalten werden, ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort Bayreuth. Auch die Beschäftigtenplanungen der Befragten lassen keine signifikanten Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt erwarten. In der derzeitigen Lage ein positives Zeichen. „Das zeigt, dass viele Unternehmen, zumindest diejenigen, die das können, parat stehen, um schnell wieder aktiv werden zu können. Das kennzeichnet den regionalen Mittelstand“, freut sich Lichtenegger.

Unternehmer übernehmen Verantwortung

An die Politik plädiert Lichtenegger, bei den Entscheidungen über Beschränkungen auch die Lage der Wirtschaft zu berücksichtigen. „Unternehmer sein, bedeutet Verantwortung übernehmen. Aktuell aber schränkt der Staat die unternehmerische Freiheit mehr und mehr ein. Dabei können Unternehmerinnen und Unternehmer sehr wohl selbst entscheiden, welche Maßnahmen in Abstimmung mit der Belegschaft für den eigenen Betrieb geeignet sind. Den Unternehmern ist es doch selbst am wichtigsten, ihre Belegschaft gesund und dadurch den Betriebsablauf am Laufen zu halten“, so Lichtenegger.