Das Ausstellungsjahr 2021 in den Kunstsammlungen der Veste Coburg und im Europäischen Museum für Modernes Glas
Von Cranach bis Schadow
Auch wenn die Corona-Lage aktuell noch keine sicheren Prognosen zur Wiedereröffnung und zu geplanten Veranstaltungen zulässt, legen die Kunstsammlungen der Veste Coburg ein umfangreiches Ausstellungsprogramm für das Jahr 2021 vor. Als Auftakt wird vom 4. März bis in den Sommer im STUDIO der Veste mit Friedrich Müller ein talentierter Künstler der deutschen Romantik präsentiert. Der Ausstellungstitel „Schön wie ein Schadow. Das Porträt der Fortunata von Friedrich Müller“ verweist auf die Auseinandersetzung des Künstlers mit seinem großen Vorbild Wilhelm Schadow.
Vom 30. April bis 12. September verwandelt sich das Gewölbe im Kellergeschoss des Herzoginbaues erstmals in einen Ausstellungsraum mit experimentellem Charakter – in das LABOR. Neun internationale Stipendiatinnen und Stipendiaten haben sich unter der Leitung des Bild-Werk Frauenau mit Erzeugnissen aus traditionellen Glaszentren auseinandergesetzt. Ihre neuen Arbeiten werden zusammen mit einer Einführung in die Glaszentren Europas und ausgewählten historischen Glasobjekten in einer Wanderausstellung präsentiert.
Vom 18. Juni bis zum 12. September widmet sich die große Sommerausstellung auf der Veste Coburg Lucas Cranach d. Ä., einem der bedeutendsten deutschen Künstler des 16. Jahrhunderts. Als Hofkünstler schuf er Bilder, die das dynastische, politische und religiöse Selbstverständnis der sächsischen Kurfürsten zum Ausdruck brachten. Cranach bediente sich hierfür nicht nur der Malerei, sondern auch der Druckgraphik. So entstanden zahlreiche Holzschnitte und Kupferstiche, die in ihrer Prägnanz bis heute unsere Vorstellung von der höfischen Kultur seiner Auftraggeber prägen. Die Ausstellung „Bild und Image – Cranach im Dienste des Hofes“ zeigt Cranach-Werke aus dem Bestand der Kunstsammlungen der Veste Coburg. Der Bogen spannt sich von den politisch bedeutsamen Porträts der Kurfürsten über religiöse und mythologische Szenen bis zu faszinierenden Turnierdarstellungen.
Im Herbst spielen ungewöhnliche Entwicklungen und Erfindungen in der barocken Waffenkonstruktion die Hauptrolle im STUDIO. Im Kontext der damaligen Faszination für feinmechanische Objekte kam es in der Zeit um 1700 zu zahlreichen Innovationen. Am Beispiel der Augsburger Familie Wetschgi werden Vermarktungsstrategien und Selbstdarstellung einer barocken Büchsenmacher-Familie dargestellt.
Im Europäischen Museum für Modernes Glas richtet die Sonderausstellung „Vom Sockel zur Wand – Zur Positionierung der Kunst aus Glas“ ab dem 23. April den Blick gezielt auf Wand-Objekte. Gezeigt werden 30 Objekte von den 1970er Jahren bis heute. Zu sehen sind frühe dekorative Glasarbeiten und Objekte, die optischen Phänomenen nachspüren und mit Licht und Spiegelungen arbeiten. Neben Werken, die Geschichten erzählen und Botschaften vermitteln, finden sich auch Landschaften und abstrakte Wandbilder.
Führungsangebote und Veranstaltungen werden jeweils aktuell an die Entwicklungen in der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Auflagen angepasst. „Sobald das Haus wieder öffnen darf, werden wir wohl als erstes wieder mit den Führungen im Außenbereich der Veste beginnen“, so Museumsdirektor Dr. Sven Hauschke.
Auch Führungen und Einblicke hinter die Kulissen des Museums per Video sind geplant. „Wir hoffen jedoch sehr, dass Ferienprogramme und Angebote für Kinder und Familien auch wieder vor Ort umgesetzt werden können“, ergänzt Cornelia Stegner, die für die Bildungsangebote der Kunstsammlungen zuständig ist.
Cornelia Stegner M.A.
Übersicht Ausstellungen
- 4. März bis 22. August 2021 Ausstellung im STUDIO: Schön wie ein Schadow. Das Porträt der Fortunata von Friedrich Müller
- 30. April bis 12. September 2021 Ausstellung im LABOR auf der Veste Coburg: Glass Works – European Glass Lives in Craft, Art and Industry
- 18. Juni bis 12. September 2021 auf der Veste Coburg: Bild und Image – Cranach im Dienste des Hofes
- 23. April bis 7. November 2021 im Europäischen Museum für Modernes Glas: Vom Sockel zur Wand – Zur Positionierung der Kunst aus Glas
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