Seebrücke Bamberg errichtet „Symbolischen Grenzzaun“ – politische Kunst am Regnitzufer
„Aufnahme statt Abschottung!“ Unter dieser Überschrift, die einen klaren Aufforderungscharakter trägt, hat die Seebrücke Bamberg am Freitag, den 29.01.21, eine Kunstinstallation am Regnitzufer in der Nähe des Kiosk „Kunni“ errichtet. Das Kunstwerk in Form eines symbolischen Grenzzauns stand dort eine Woche lang und sorgte für viel positive Resonanz.
Am Zaun waren verschiedene Infotafeln angebracht, um auf die katastrophale Lage an den EU-Außengrenzen aufmerksam zu machen. Plakate berichteten über die Auflösung und vom Brand des Camps Lipa, einem Ereignis, das viele Menschen ohne Grundversorgung in Obdachlosigkeit zurückgelassen hat. Es wurde über illegale „Pushbacks“ aufgeklärt: die gewaltsamen Zurückdrängung von Menschen, die die EU-Außengrenzen bereits überquert haben. Damit wird ihnen der Zugang zu einem Asylverfahren gewaltsam genommen. Eine weitere Infotafel berichtete von Reaktionen der EU auf diese humanitäre Katastrophe und zog ein bitteres Fazit: „Die Menschen werden förmlich aus der EU herausgeprügelt“. Passend dazu wies die Bamberger Lokalgruppe auf verschiedene Möglichkeiten hin, sich für Hilfsbedürftige einzusetzen, sowie die geflüchteten Menschen in Bosnien durch Spenden zu unterstützen.
Die Aktion kam gut an und zog die erhoffte Aufmerksamkeit auf sich: Regelmäßig blieben Spaziergänger*innen stehen, lasen sich die Informationen durch, diskutierten untereinander und zeigten sich teils erschüttert. Die Kunstinstallation gab den Menschen im Rahmen einer zeitgleichen Social-Media-Kampagne auch die Möglichkeit, sich selbst per Foto mit einer Botschaft am Protest zu beteiligen. Viele folgten dieser Aufforderung: über 40 Fotos kamen bei der Seebrücke Bamberg an, die nun auf den entsprechenden Facebook und Instagram Seiten zu finden sind.
Die Seebrücke Bamberg ist froh, so viele Bamberger*innen mit ihrer Aktion erreicht zu haben und verbucht diese als vollen Erfolg.
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