Medizinische Versorgung im Landkreis Kulmbach: Gesundheitsregion plus macht aufmerksam auf die Landarzt- und ÖGD-Quote

Annekatrin Bütterich

Annekatrin Bütterich

Über den Verteiler der Gesundheitsregion plus Kulmbach werden Abschlussklassen der weiterführenden Schulen wie auch in der Berufsberatung tätige Personen über die Landarztquote und die neu hinzugekommene Quote im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) informiert. „Eines unserer Ziele ist es, bereits Schülerinnen und Schüler aus unserem Landkreis, die am Medizinstudium interessiert sind, über die verschiedenen Regelungen und Förderungen aufzuklären, um sie nach dem Studium wieder in ihre Heimat zurückzuholen und langfristig zu binden. Neben dem Aufzeigen von diesen Unterstützungsmöglichkeiten sind zudem attraktive Angebote und innovative Projekte vor Ort der Schlüssel zum Erfolg“, so Geschäftsstellenleitung Annekatrin Bütterich.

Die Ideenliste, welche aus der Ärztebefragung und diverser Expertenworkshops aus dem Handlungsfeld „Medizinische Gesundheitsversorgung“ der Gesundheitsregion plus entstand, ist umfangreich, aber realistisch in der Umsetzung. Erste konkrete Projektideen werden in naher Zukunft den politischen Entscheidungsträgern vorgestellt und können – so die Hoffnung der Geschäftsstellenleiterin – noch im Frühjahr bzw. Sommer dieses Jahres anlaufen und langfristig im Landkreis Kulmbach implementiert werden.

Was bedeutet die Landarztquote?

Bis zu 5,8 Prozent der bayerischen Medizinstudienplätze werden seit dem Wintersemester 2020/2021 für Studierende reserviert, die an der hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum interessiert sind. Der sonst vorgeschriebene Notendurchschnitt muss nicht nachgewiesen werden. Die Studierenden dagegen verpflichten sich, mindestens für zehn Jahre in einer Region als Landarzt/Landärztin zu arbeiten, die medizinisch unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht ist.

Was ist das Ziel der Landarztquote?

Ziel der Landarztquote ist es, die ärztliche Versorgung auf dem Land langfristig zu sichern und attraktiver zu machen. Hierbei geht es im Besonderen um unversorgte bzw. von Unterversorgung bedrohte Regionen in Bayern.

Wieso gibt es nun zusätzlich die Quote für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD)?

Am 01. Januar 2021 ist neben der Landarztquote auch die ÖGD-Quote in Bayern in Kraft getreten. Ein Prozent aller Medizinstudienplätze werden Studierenden zur Verfügung gestellt, die ihr Interesse an der Tätigkeit im ÖGD bekunden und sich im Anschluss an das Studium verpflichten, über den Zeitraum von zehn Jahren ausschließlich im ÖGD tätig zu sein. Neben dem Bedarf an Ärzt*innen im ländlichen Raum besteht zudem ein großer Bedarf an Mediziner*innen in den Gesundheitsämtern. Ziel des Bayerischen Staatsministeriums ist es deshalb, mithilfe der ÖDG-Quote auch diesen Bereich nachhaltig zu stärken und die medizinische Versorgung langfristig zu sichern.

Bewerbungsverfahren

Das Bewerbungsportal ist von 01.02.2021 – 28.02.2021 für Bewerbungen zum Wintersemester 2021/22 geöffnet. Nähere Informationen zu den beiden Programmen respektive das Bewerbungsverfahren sind unter www.landarztquote.bayern.de (letzter Abruf 08.02.2021) nachzulesen.