Hof: Jörg Nürnberger zum SPD-Direktkandidaten nominiert
Hof – Die SPD Hochfranken schreibt Geschichte. Zum ersten Mal bei einer Wahl in Deutschland überhaupt und damit auch zum ersten Mal bei der SPD seit ihrer Gründung im Jahr 1863 wurde heute im Bundeswahlkreis 239 Hof/Wunsiedel der Direktkandidat in einer digitalen Wahlkreiskonferenz nominiert.
Die 37 Delegierten wählten den 53jährigen Rechtsanwalt Jörg Nürnberger aus Tröstau online zum Direktkandidaten. Bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme fielen 35 Delegiertenstimmen (94,6%) auf Nürnberger. Eine förmliche Bestätigung durch Briefwahl erfolgt in den nächsten Tagen. Das endgültige Ergebnis wird am 16.2.2021 bekanntgeben. Jörg Nürnberger hatte bereits 2017 kandidiert und bayernweit eines der besten Ergebnisse erzielt, konnte jedoch nicht über die Landesliste in den Bundestag einziehen.
Die bayerische Landesvorsitzende Natascha Kohnen und der Landtagsabgeordnete Klaus Adelt beglückwünschten Jörg Nürnberger zur Nominierung und freuen sich auf seinen Kampf um das Direktmandat.
Die SPDHochfranken hatte sich entschlossen, von der seit 2.2.2021 bestehenden Möglichkeit Gebrauch zu machen, keine Präsenzveranstaltung durchzuführen, sondern eine digitale Versammlung mit anschließender Briefwahl. Nürnberger, der gleichzeitig auch Bezirksvorsitzender der SPD in Oberfranken ist, führt dazu: „Aus den Reihen der Delegierten aber auch der Bevölkerung insgesamt gab es Bedenken angesichts der Infektionslage in unserer Region, eine solche Versammlung in einem Saal abzuhalten. Wir wollten auch kein Privileg als Partei gegenüber anderen Vereinen und haben uns daher für die moderne digitale Variante entschieden. Es freut uns, dass wir hier in Deutschland Geschichte schreiben.“
Als regionale politische Ziele für den bevorstehenden Wahlkampf führte Nürnberger an, dass es ihm darum gehe, dass wieder eine wahrnehmbare sozialdemokratische Stimme aus der Region die Interessen der Menschen in Hochfranken vertritt. Die in den vergangenen zehn Jahren unter großen Anstrengungen erreichten Fortschritte in der Region dürften mit Blick auf die Auswirklungen der Epidemie nicht wieder verloren gehen. Es geht um den Erhalt und die Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen, den Ausbau der digitalen und Verkehrsinfrastruktur, wie z.B. Deutschland-Takt und Bahnelektrifizierung. Insgesamt müsse im ländlichen Raum die Daseinsvorsorge gestärkt werden – insbesondere der Erhalt von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gehörten hierzu. Es gehe darum, dass die Menschen gerne und vor allem mit einer guten Zukunftsperspektive bei uns leben können.
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