DGB Region und der DGB Jugend Mittelfranken zur aktuellen Debatte über Präsenzprüfungen

Symbolbild Ausbildung

„Präsenzprüfungen trotz Corona: Hochschulen in Mittelfranken ignorieren Gefahr“

DGB und DGB Jugend lehnt Prüfungskonzepte ab

„Die Hochschulen im Raum Mittelfranken sind sich ihrer Verantwortung nicht bewusst, wenn sie an Präsenzprüfungen festhalten“, sagt DGB-Jugendsekretärin Denise Bradl stellvertretend für die DGB Jugend Mittelfranken. Sie wirft den Verantwortlichen nicht nur fehlende Weitsicht vor, sondern auch mangelnden Willen, Alternativen zu prüfen. Dies gefährde nicht nur Lehrende und Studierende, sondern widerspreche auch dem gesellschaftlichen Bestreben, dass Infektionsgeschehen zu reduzieren. Hundert Studierende in Quarantäne in Ansbach beweisen, wie schnell eine Präsenzprüfung zum Corona-Hotspot werden kann. . Trotz Positivfall lässt die Hochschule Ansbach einen Kurswechsel vermissen.

Bundesweit zeugen ausgefeilte Onlinekonzepte von einem funktionsfähigen Plan B. Die Gewerkschaftsjugend erkennt datenschutzrechtliche Bedenken einer Fernprüfung an und unterstützt die zeitliche Begrenzung der geltenden Verordnung. „Die Gesundheit muss bei allen Entscheidungen an erster Stelle stehen. Während sich ein Großteil der Bevölkerung an die geltenden Einschränkungen hält, scheinen die Hochschulen in der Region sich dem Problem nicht bewusst zu sein“, sagt DGB-Regionsgeschäftsführer Stephan Doll Die dadurch steigende Fahrgastdichte im öffentlichen Nahverkehr trage aus Sicht des DGB zu einer steigenden Gefährdung der Bevölkerung bei.

„Der gezielte Ausschluss von Schwangeren und anderen Risikogruppen von der ortsgebundenen Prüfung ist nicht hinnehmbar. Das würde im Zweifel eine ungewollte Wiederholung im nächsten Jahr bedeuten. Diskriminierung darf nicht das Resultat von Infektionsschutz sein, wenn auf der anderen Seite Hunderte von Studierenden zu Präsenzprüfungen antreten müssen“, beklagt Jugendsekretärin Denise Bradl.

„Eine Verschiebung der Prüfungen bedeutet für viele Studierende eine zusätzliche Belastung, deshalb sollte die gesetzliche Grundlage für Onlineklausuren genutzt und ausgestaltet werden“, fordert Bradl. „Nur durch das Mitwirken aller kann diese Pandemie solidarisch bekämpft werden“, appelliert die DGB-Jugendsekretärin.