Bamberger Seebrückengruppe fordert „Aufnahme statt Abschottung“

Presseankündigung der Bamberger Seebrückengruppe zum europaweiten Aktionswochenende der Seebrücke und Balkanbrücke, am 30./31. Januar 2021

Die bundesweite Bewegung Seebrücke ruft am Wochenende zu einem europaweiten Aktionstag auf, um auf die katastrophale Lage für geflüchtete Menschen in Bosnien aufmerksam zu machen. Die Bamberger Seebrückengruppe baut zu diesem Anlass eine Kunstinstallation am Kunigundendamm, nahe am Kiosk Kunni, auf. Das Stück Grenzzaun mit Infos zur Balkanroute soll zum Nachdenken und Handeln anregen. Bamberger SpaziergängerInnen können sich ab dem 29.01 bis zum 05.02 an dem Schaubild informieren. Die Kunstinstallation „Balkanbrücke“ wird von der „Partnerschaft für Demokratie in der Stadt Bamberg“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Parallel dazu organisiert die Lokalgruppe eine Onlineaktion bei der sich Menschen solidarisch mit den Schutzlosen zeigen können. Hierzu kann ein Foto von sich und einem Spruchbild an @seebrueckebamberg auf Facebook oder Instagram einzuschicken.

Seebrücke kritisiert die menschenrechts- und völkerrechtsverletzenden Zustände an den europäischen Außengrenzen

Im Sommer brannte Moria, jetzt Lipa. Am 23.12.2020 ist das Camp Lipa im Nordwesten Bosniens fast vollständig abgebrannt. Mit einem Schlag verloren über 1000 Menschen ihr Dach über dem Kopf und sind somit schutzlos Schnee und Kälte ausgeliefert. Bereits vor dem Brand war die Lage für geflüchtete Menschen in Bosnien katastrophal: Tausende mussten in Wäldern und Ruinen ausharren. An der kroatischen Außengrenze zu Bosnien wird Schutzsuchenden mit allen Mitteln der Zugang zur EU verwehrt. Die Grenzpolizei führt Pushbacks durch, bei denen systematisch Gewalt eingesetzt wird. Die deutsche Bundesregierung unterstützt dieses Vorgehen – erst im Dezember wurden dem kroatischen Grenzschutz 20 Fahrzeuge im Wert von 800.000 Euro geschenkt. Vucjak, Moria, Lipa – die Namen der Camps wechseln, doch was sie zeigen, bleibt gleich: Die EU setzt auf Abschottung um jeden Preis!

Als Seebrücke fordern wir:

  1. Sofortiger Stopp der gewaltsamen illegalen Pushbacks an den europäischen Außengrenzen. Das Recht aller Menschen auf Zugang zu einem fairen Asylverfahren in der EU muss endlich eingehalten werden! #KeinPushbackistLegal
  2. Die bundesdeutsche Unterstützung für die kroatische Grenzpolizei muss gestoppt werden.
  3. Die Bundesregierung muss sofort handeln und die Lager evakuieren. In Deutschland stehen Länder und Kommunen zur Aufnahme bereit. #WirhabenPlatz und fordern

#AufnahmeStattAbschottung

Deutschland und die EU müssen endlich Verantwortung übernehmen. Der notdürftige Wiederaufbau von Zelten in Lipa stellt keine Lösung für die Menschen dar. Camps sind keine Lösung. Sie sind Teil des Problems! Wir bleiben laut, bis die Außengrenzen der EU kein rechtsfreier Raum mehr sind! Denn #KeinPushbackIstLegal!