Nationalpark Steigerwald e.V.: „Breite Zustimmung der Bevölkerung im Steigerwald für einen Nationalpark“
75 Prozent der Menschen in der Region wünschen sich Nationalpark vor der Haustür. Das ist eine starke und eindeutige Botschaft an die Regierung und eine breit vom Volk getragene Aufforderung.
Für die Bürger*innen in Franken ist die Zeit reif für einen dritten Nationalpark. Laut einer aktuellen und repräsentativen Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts Brand Support gibt es neben der bekannten bayernweiten Zustimmung zu neuen Nationalparkprojekten auch in der Region immer mehr Unterstützung. So sprechen sich 3/4 der Befragten im engen Umfeld des Steigerwalds für einen Nationalpark in der Buchenwaldregion aus.
Die hohen Zustimmungswerte für den Nationalpark erfreuen den Vorsitzenden des Bürgervereins Nationalpark Steigerwald e.V. „Die Menschen in unserer Region stoßen die Tür zu einem Nationalpark Steigerwald damit weit auf“, so Dr. Liebhard Löffler. „Der bei vielen Umweltschutzthemen bekannte Reflex – grundsätzlich ja, aber nicht vor meiner Haustüre – ist damit unterbrochen. Das ist vor allem auch dem nimmermüden Werben und der guten Aufklärungsarbeit unseres Vereins zu verdanken. Ein Nationalpark ist keine Käseglocke oder lockdown, sondern ein Brutkasten für Umweltschutz, Aufwertung der Region und Chance für Fremdenverkehr und Beschäftigung. Erstaunlich und erfreulich zugleich ist die Tatsache, dass die Akzeptanz für einen Nationalpark in jeder Altersgruppe von 18-79 Jahren ungefähr gleich hoch ist. Somit ist Naturschutz bewiesenermaßen ein zeitloses Thema und relevant in jedem Lebensalter.“
Die Zustimmung zu einem Nationalpark Steigerwald ist laut der Studie seit 2014 kontinuierlich gestiegen. Damals fanden 28 Prozent die mögliche Ausweisung eines Nationalparks zum Schutz der Buchen sehr gut, 33 Prozent eher gut. 2016 lag die Zustimmung (sehr gut, eher gut) bereits bei 68 Prozent, heute bei 75 Prozent. 6,5 % aller Befragten enthielten sich einer Aussage und ein geringer Teil von lediglich 18,5 % sieht einer solchen Entwicklung negativ entgegen.
„In den Dörfern, die den Nationalpark hoffentlich bald vor ihrer Haustür haben werden, gab es einen überwältigenden Zuwachs der Zustimmung, seit 2014, von 38 auf heute 72 Prozent, – das sind stattliche 34 %“! Stellt der 2. Vorstand des Bürgervereins Florian Tully fest. „Und das, obwohl den Leuten von „Interessenvertretern“ jahrelang eine „NP-nein danke“ Haltung unterschoben wurde. Das ist jetzt klar widerlegt. Die Bürger der Region Steigerwald halten es für falsch, dass die Staatsregierung den Steigerwald ausschließt!“
Neben ihrer Einstellung gegenüber einem Nationalpark Steigerwald wurden den Teilnehmern auch allgemeine Fragen zu einem Nationalpark gestellt. Die Frage, ob ein Nationalpark im Steigerwald Tiere, Pflanzen und alte Bäume besser als ein Wirtschaftsforst schützt, beantworteten 73% der Teilnehmer mit einem eindeutigen „ja“. Und ob der Nationalpark Steigerwald eine Aufwertung für die ganze Region darstelle wurde ebenfalls positiv mit 68% beantwortet. 63% sind der Meinung, dass ein Nationalpark mehr Arbeitsplätze und mehr Tourismus in die Region bringe.
Jetzt ist es belegt: die Menschen in Stadt und Land wollen den Nationalpark und seine Vorteile! Denn nur eine intakte und geschützte Waldnatur kann den nächsten Generationen unsere wichtigsten Lebensgrundlagen bieten, wie gute Luft, reines Wasser, Wasser speichernde Böden und ökologische Vielfalt. Die Einrichtung eines Buchen- Nationalpark Steigerwald ist quasi ein Arbeitsauftrag für die Staatsregierung.
Für den Vorstand
Dr. Liebhard Löffler, 1.Vorsitzender des Vereins Nationalpark Steigerwald e.V.
Hintergrundinformation zu der repräsentativen Brand Support Umfrage
Das Meinungsforschungsinstitut Brand Support führte für diese Befragung in den KW 47-KW 50 / 2020 durch. 1001 Telefoninterviews im Auftrag der Landtagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen, dem Verein Nationalpark Steigerwald e.V. im Steigerwald und Steigerwaldvorland durch. Befragt wurden Einwohner in Stadt und Landkreis Bamberg, im Landkreis Hassberge sowie in Stadt und Landkreis Schweinfurt. In den Landkreisen wurden Kommunen in die Umfrage einbezogen, die bis 5 km vom diskutierten Nationalparkgebiet entfernt sind. Die Befragung wurde bevölkerungsproportional durchgeführt. Entsprechend der Einwohnerzahl wurden in den 3 Landkreisen 407 und in den kreisfreien Städten 594 Telefoninterviews durchgeführt. Die Erhebungen fanden im bayernweiten Teil in Kooperation mit dem Förderverein Nationalpark Ammergebirge statt. Für die Region Ammergebirge fanden gesonderte Telefoninterviews statt.
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