Brose Bamberg ist in Göttingen gefordert
Brose Bamberg reist am 15. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga zur BG Göttingen. Spielbeginn der Partie des Tabellenachten beim -16. ist am Freitag um 20.30 Uhr. MagentaSport überträgt wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Kanälen. Kommentator ist Daniel Pinschower.
Es hat sich einiges getan bei der BG Göttingen in den letzten Tagen. Mit Rihards Lomasz verpflichteten die Niedersachsen einen lettischen Nationalspieler vom französischen EuroLeague-Team Villeurbanne. Seine ersten basketballerischen Schritte machte er beim lettischen Spitzenclub Ventspils. Just diesem schloss Will Rayman an, der also fortan nicht mehr für die Veilchen auflaufen wird. Ebenso wie Galen Robinson und Jorge Gutierrez, die beide ebenfalls in den letzten Wochen die BG Göttingen verlassen haben. Es kommt also weiterhin viel Arbeit auf den ehemaligen Bamberger Head Coach Roel Moors zu, der gemeinsam mit seinem Assistenten Thomas Crab vor der Saison den Weg nach Niedersachsen gefunden hatte. Ebenso wie Nelson Weidemann, der nach einer Saison bei Brose für diese Spielzeit an die BG verliehen wurde. Seinen eigentlichen Kontrakt hat er ja beim FC Bayern München Basketball. Die Veilchen warten seit nunmehr drei Ligaspielen auf einen Sieg. Den letzten gab es Anfang Januar beim 92:90-Auswärtserfolg in Gießen. Seitdem verlor die BG in Frankfurt und in heimischer Halle gegen Ulm und zuletzt gegen Vechta. Im Niedersachsenduell gab es Verlängerung, die die Gäste allerdings mit 16:4 für sich und damit die Partie mit 102:90 entschieden. Zwar führte die BG zwischenzeitlich mit 13 Punkten, am Ende aber konnten auch die 23 Zähler des starken Luke Nelson die insgesamt zehnte Saisonniederlage nicht verhindern. Nelson ist auch über die gesamte bisherige Spielzeit gesehen mit im Schnitt 16,1 Punkten gemeinsam mit Tai Odiase Göttingens bester Werfer. Letztgenannter sichert mit durchschnittlich 6,9 Rebounds die meisten Abpraller im Team, während Deishaun Booker – ebenfalls Neuzugang und erst mit vier Saisonspielen – aktuell mit 6,8 die meisten Assists verteilt. Probleme haben die Göttinger in der Defensive. Mit im Schnitt kassierten 92,9 Punkten sind sie das zweitschwächste Verteidigungsteam der Liga. Zudem wollen bislang offensiv die Dreier nicht fallen. Gerade einmal jeder dritte Wurfversuch findet den Weg in den gegnerischen Korb – auch das ist BBL-Minuswert. Und dennoch: ins Laufen kommen darf man die Göttinger nicht. Denn was viele bereits vergessen haben: die BG ist ohne Niederlage ins Top Four des MagentaSport BBL Pokals eingezogen und hat auch bei den drei BBL-Siegen gezeigt, dass sie ansehnlich und erfolgreich Basketballspielen können.
Das zu unterbinden hat sich Brose Bamberg vorgenommen. Der BCL-Sieg vom Mittwochabend ist abgehakt, der Fokus liegt voll und ganz auf dem kommenden Freitag. Wieder einmal haben die Bamberger dabei keine 48 Stunden zwischen zwei Spielen – diesmal, weil die Partie in Göttingen aufgrund einer Bombenentschärfung rund um die Sparkassen Arena um einen Tag vorverlegt werden musste. Daher hieß es am Donnerstag in erster Linie Regeneration. Die allerdings sollte gut funktioniert haben, da Johan Roijakkers gegen Bologna die gesamte Rotation ausnutzen konnte und kein Spieler mehr als 23 Minuten gehen musste. Apropos Roijakkers. Es ist der erste Auftritt des Bamberger Cheftrainers an seiner alten Wirkungsstätte. Und das sorgt – vor allem bei den Göttinger Medien – für viel Gesprächsbedarf. Für so viel, dass Brose Bamberg im Vorfeld der Partie eine eigene (virtuelle) Pressekonferenz nur für sie organisiert hat. Alle Vergangenheitsgedanken haben jedoch mit Spielbeginn hintanzustehen. Dann gilt es für Roijakkers, Hundt, Lockhart und Co. den Flow aus den letzten Partien mitzunehmen. In der Liga gab es ja zuletzt einen sicheren 98:84-Erfolg über Braunschweig, am Mittwoch den 83:66-Sieg in der BCL über Bologna. In beiden Partien hat sich einmal mehr gezeigt, dass Brose Bamberg über einen Kader verfügt, bei dem jeder Spieler punkten kann. Gegen die Italiener war zwar David Kravish mit elf Zählern Topscorer, neben ihm erzielten aber sieben weitere Spieler mindestens sieben Punkte. Überhaupt ist Brose bei der Wurfauswahl nach wie vor eines der stärksten BBL-Teams. Knapp 60 Prozent aller Bamberger Würfe fanden bislang den Weg in den gegnerischen Korb – Platz zwei unter allen BBL-Teams. Am Treffsichersten ist dabei David Kravish, der im Schnitt 13,9 Punkte erzielte. Allerdings ist ihm Devon Hall mit durchschnittlich 13,4 mittlerweile dicht auf den Fersen. Die beiden sind auch teaminterne Spitze, wenn es um Rebounds (Kravish mit 8,2) und Assists (Hall mit 4,0) geht.
Johan Roijakkers: „Natürlich ist es ein besonderes Spiel für mich. Schade, dass keine Zuschauer in der Halle sein dürfen. Ich hatte bislang durch Corona noch keine Gelegenheit mich richtig zu verabschieden. Dennoch: Wir fahren selbstverständlich nach Göttingen, um dort zu gewinnen. Sie haben gute Schützen, die wir aus dem Spiel nehmen müssen. Zudem müssen wir Odiase unter dem Korb stoppen. Ich denke, dass sie ihr Potenzial bislang noch nicht abgerufen haben. Daher müssen wir extrem aufpassen.“
Nach der Freitagspartie hat Brose Bamberg etwas Zeit zum Verschnaufen und Regenerieren. Das nächste Spiel steht nämlich erst wieder am kommenden Mittwoch an. In einer vorgezogenen Partie des 16. Spieltags empfängt Brose in heimischer Arena den SYNTAINICS MBC.
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