Markt Neunkirchen am Brand – Leitungswechsel im Felix-Müller-Museum
Martin Walz, 1. Bürgermeister des Marktes Neunkirchen:
Seit inzwischen über 20 Jahren besteht nun schon unser Felix-Müller-Museum.
Gerade in den letzten Jahren konnte unser Museum viele neue Stücke gewinnen und somit hervorragende Ausstellungen und Veranstaltungen anbieten. Dies ist sicherlich zu großen Teilen ein Verdienst unseres höchst engagierten Peter Lichtenberger, der gemeinsam mit einem Team aus ehrenamtlichen Mitarbeitern das Museum in den letzten Jahren erfolgreich geführt hat.
Auch Herr Lichtenberger hat seine Arbeit fürs Felix-Müller-Museum ehrenamtlich ausgeübt. Er tat dies nicht zuletzt aus Verbundenheit mit dem Ehepaar Müller, mit dem er befreundet war. Die ihm von der Gemeinde angetragene Aufwandsentschädigung stellte er für den Erwerb und die Restaurierung von Werken Felix Müllers zur Verfügung, so dass er als ein Mäzen Neunkirchens angesehen werden kann. Nicht umsonst wurde Herr Lichtenberger für seine Verdienste an der Gemeinde mit den Bürgermedaillen in Silber und Gold ausgezeichnet. Nun möchte er sich aus Altersgründen zurückziehen.
Schon vor längerer Zeit hat die Gemeinde – auch auf Wunsch von Herrn Lichtenberger hin – entschieden, eine Stelle für die Fortführung der Museumsarbeit zu schaffen. Bereits Ende 2019 wurden erste Gespräche geführt.
Es freut mich sehr, seit einigen Wochen eine neue Hauptansprechpartnerin für das Felix-Müller-Museum in unseren Reihen begrüßen zu dürfen.
Seit 1. Dezember 2020 ist nunmehr Frau Dr. Regina Urban beim Markt Neunkirchen a. Br. tätig. Frau Dr. Urban ist Kunsthistorikerin und schon seit vielen Jahren beim Wallfahrtsmuseum Gößweinstein beschäftigt. Sie kennt auch unser Museum gut. Ich bin ebenso wie Herr Lichtenberger überzeugt, dass wir mit Frau Dr. Urban eine hervorragende Unterstützung gewinnen konnten.
Aktuell können wir nur „im Hintergrund“ arbeiten, doch sobald es die Möglichkeiten zulassen, wird unser Felix-Müller-Museum wieder für Publikum zur Verfügung stehen. Bis dahin nutzen Herr Lichtenberger und Frau Dr. Urban die Zeit für eine gute Einarbeitung und Übergabe.
In großer Dankbarkeit verabschiedet sich die Gemeinde von Herrn Lichtenberger als Museumsbeauftragten und wünscht ihm alles erdenklich Gute in seinem wohlverdienten Ruhestand.
Frau Dr. Urban wünschen wir bei ihrer Tätigkeit glückliches Gelingen und freuen uns auf gute Zusammenarbeit.
Die Kunsthistorikerin Dr. Regina Urban stellt sich vor:
Liebe Mitmenschen aus Neunkirchen und Umkreis,
Neunkirchen am Brand besitzt mit dem Felix-Müller-Museum eine Kultureinrichtung, die sich sehen lassen kann. Mit großem ehrenamtlichen Engagement schuf Peter Lichtenberger in den letzten 18 Jahren ein angesehenes Kunstmuseum, in dem das Lebenswerk des Bilderhauers und Malers, Felix Müller (1904-1997), bewahrt, gesammelt und mit viel Gespür für Ästhetik präsentiert wird.
Nachdem ich 2007 das Wallfahrtsmuseum Gößweinstein aufgebaut hatte, leite ich jenes kulturgeschichtliche Museum. Am 1. Dezember 2020 hatte ich die Ehre, auch die Leitung des Felix-Müller-Museums antreten zu dürfen, im Rahmen einer mit Hilfe der Landesstelle für die Nichtstaatlichen Museen finanzierten Projekt- und Teilzeitstelle. Herr Lichtenberger, der Felix Müller noch selbst kannte, ist seitdem bestrebt, mich bestmöglich in meine neue Tätigkeit einzuführen und an seinem reichen Wissensschatz teilhaben zu lassen.
Wie in den vergangenen Jahren beginnt auch 2021 mit einem Bilderwechsel der Felix-Müller-Präsentation. Geboten wird eine abwechslungsreiche Palette aus Winterbildern, Menschen aus Russland, Russischer Marienandacht und Passion sowie Zyklen aus den Vier Jahreszeiten und den Vier Elementen. Für die Öffentlichkeit zugänglich wird die Schau, sobald die Museen wieder öffnen dürfen; gegebenenfalls erfährt sie eine gewisse jahreszeitliche Aktualisierung und verschiedentliche Präsentation über diverse Medien.
Derweil möchte ich diese Gelegenheit nutzen, ein Winterbild aus der Hängung vorzustellen.
Felix Müller zeichnete es am 2. Februar 1981, vor 40 Jahren. Der 2. Februar ist im Kirchenjahr das Ende der Weihnachtszeit und wird mit Kerzenweihen zu „Mariä Lichtmess“ begangen.
Mit Ölpastellkreiden im Querformat dargestellt, ist die Ansicht hinter Müllers Wohnhaus (Kellerweg 3), auf der sechs Vögel ausgestreutes Futter vom schneebedeckten Boden picken. Hinter einem dunkelgrünen Heckenkranz und entlaubten Bäumen zeigen sich zwei schlichte Häuser, links ein sonnenbeschienenes, rechts ein schattig blaues. Die Mittelachse bildet ein Baum mit drei schlanken Stämmen, dessen Krone die Sonne scheinbar umfasst. Die drei bläulichen Schattenlinien spiegeln die Form des Baumes und umrahmen zugleich die Vögel. Baum und Schatten ergeben zusammen eine Sanduhrform, durch welche die Leben spendende Energie der Sonne vom winterblauen Himmel zu den Tieren auf der Erde zu fließen scheint. Nicht von ungefähr verleiht Müller der Sonne eine querovale Form und umgibt sie mit einem gleichförmigen Ring. Sie erinnert damit an das allsehende Auge Gottes. Gemeint ist also nicht nur das Licht und die Wärme der Sonne, die hier im Begriff ist den Schnee zu tauen, sondern die Leben spendende Kraft des Schöpfers.
Felix Müller fühlte sich der Natur im Sinne der Schöpfung sehr verbunden. Zugleich war er dem Ritus der katholischen Kirche aus früher Kindheit zugeneigt. So wird in Müllers Lichtmess-Winterbild die Lichterscheinung quasi zu einer göttlichen Offenbarung.
Ich möchte dieses Bild als gutes Zeichen für uns setzen, als eine gute Verheißung in schwierigen Zeiten.
Mit den besten Wünschen für Wohlbefinden und frohen Mut
Ihre Museumsfrau
Regina Urban
Neueste Kommentare