Erlanger Waldkrankenhaus erhält Forschungsförderung der Dt. Wirbelsäulenstiftung

Chefarzt Dr. Klaus Schnake, Chefarzt Interdisziplinäres Zentrum für Wirbelsäulen- und Skoliosetherapie; Studienleiter Dr. Denis Rappert, Oberarzt Interdisziplinäres Zentrum für Wirbelsäulen- und Skoliosetherapie. © WKH Erlangen
Chefarzt Dr. Klaus Schnake, Chefarzt Interdisziplinäres Zentrum für Wirbelsäulen- und Skoliosetherapie; Studienleiter Dr. Denis Rappert, Oberarzt Interdisziplinäres Zentrum für Wirbelsäulen- und Skoliosetherapie. © WKH Erlangen

Drainageeinlage nach Wirbelsäulenoperationen ja oder nein – zweijährige Studie wird mit 20.000 Euro gefördert

Nur drei Anträge werden von der Deutschen Wirbelsäulenstiftung gefördert. Chefarzt Dr. Klaus Schnake ist begeistert, dass sein Oberarzt Dr. Denis Rappert die begehrte Forschungsförderung über 20.000 Euro in das Zentrum für Wirbelsäulen- und Skoliosetherapie am Malteser Waldkrankenhaus St. Marein geholt hat.

Einlage von Wunddrainagen – notwendige Sicherheit oder Relikt?

Wer kennt sie nicht, die blutig gefüllten Drainageschläuche, die sich aus dicken Verbänden herauswinden. Wer schon einmal operiert wurde oder einen Besuch bei einem Frischoperierten gemacht hat, hat dieses Bild sicher vor Augen.

Doch bei der Drainageeinlage (Ablaufsystem für Wundwasser und Blut) nach Operationen hat ein Umdenken stattgefunden. In der Endoprothetik großer Gelenke (künstliche Hüft- und Kniegelenke) verzichten bereits heute viele Kliniken und Operateure vollständig auf eine Drainageeinlage. Dies war vor wenigen Jahren noch undenkbar.

Als großes, überregionales Zentrum für Wirbelsäulenerkrankungen ist Chefarzt Dr. Schnake mit seinem Team bestrebt, die vorhandenen Behandlungs- und Therapiemethoden immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und möglichst kontinuierlich zu verbessern.

Studienleiter Dr. Denis Rappert will daher auch in der Wirbelsäulenchirurgie mit der Forschungsförderung der Dt. Wirbelsäulenstiftung die Notwendigkeit dieser Wunddrainagen bei sogenannten dorsalen Spondylodesen (also der Versteifung von Wirbelsäulenabschnitten von hinten) überprüfen.

Denn auch nach Wirbelsäuleneingriffen haben diese Drainagen eine lange Tradition und werden in vielen Kliniken regelhaft eingebracht. Ein klarer wissenschaftlicher Nachweis für oder wider Wunddrainagen besteht aber allerdings noch nicht.

Bislang wird das Thema kontrovers diskutiert und von Klinik zu Klinik unterschiedlich gehandhabt. Ebenfalls Unterschiede gibt es in der Länge der Liegedauer, der Anzahl und Lage der Drainagen sowie bei den Kriterien zur Entfernung der Drainage.

Die geförderte zweijährige Studie wird sich mit den verschiedenen Vorgehensweisen bei der Drainagenversorgung nach Operationen an der Brust- und Lendenwirbelsäule beschäftigen.

Eine praxisnahe Studie, die zukünftig für die Patienten eine deutliche Erleichterung nach Operationen darstellen würde, falls keine Drainagen mehr notwendig wären.