„Vereinsfinder Fichtelgebirge“ erfolgreich beim Wettbewerb „Land.Voraus!“

Symbolbild Kurs / Beratung

Der „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ gehört zu den zwölf Gewinnern des Wettbewerbs „Land.Voraus!“. Diese Auszeichnung, vergeben vom „Netz der Regionen“, geht an Projekte, die dazu beitragen, ländliche Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz als attraktiven Lebensraum zu erhalten. Partner sind die Universität Bayreuth, die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth sowie das Netzwerk „Künstlerkolonie Fichtelgebirge e.V.“ (KÜKO). Die Plattform „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ wird gefördert im Programm Landkultur vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

„Unser Team freut sich sehr, dass der „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ zu den zwölf Gewinnerprojekten gehört – immerhin wurden über 300 Projekte aus Österreich, der Schweiz und Deutschland für den Wettbewerb „Land.Voraus!“ eingereicht“, erläutert Dr. Thomas Dörfler vom Lehrstuhl für Sozial- und Bevölkerungsgeographie. Der Wissenschaftler betreut und koordiniert den „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ seitens der Universität Bayreuth. Die Auszeichnung vom „Netz der Regionen“ geht an Projekte, die ländliche Regionen als attraktiven Lebensraum erhalten wollen. Neben 500 Euro Preisgeld erscheint jedes Gewinnerprojekt auf einem 2021er Jahreskalenderblatt. Der Kalender wird im „Land.Voraus!“-Ideenpaket an über 520 Landkreise, Bezirke und Kantone versendet, um interessante Ideen, Vorhaben und Projekte in der ländlichen Entwicklung bekannt zu machen.

Idee und Ziel vom „Vereinsfinder Fichtelgebirge“

Auf dem Land sind Vereine oft der wichtigste Faktor im Kultur- und Gemeinschaftsleben. Doch seit mehreren Jahren ist das Vereinswesen in ländlichen Regionen in der Krise: Viele Vereine haben Nachwuchsprobleme – es fehlen Menschen, die sich einem Verein so verbunden fühlen, dass sie auch gerne ein Ehrenamt übernehmen. Diesem Trend möchte der „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ entgegenwirken. „Der ländliche Raum braucht die Vereine als Treffpunkt, zur Talentförderung, zur Entwicklung der Persönlichkeit und zum Erleben von Interessen und Leidenschaften, wie auch zur Steigerung von Lebensfreude und Gemeinschaftssinn“, erläutert Sabine Gollner, Vorsitzende der „Künstlerkolonie Fichtelgebirge e.V.“ (KÜKO), und ergänzt: „Mit unserem „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ möchten wir dazu beitragen, dass sich junge Menschen für die Vereinskultur begeistern! Wir möchten die Vereine in ihrem Bestreben fördern, einen guten Weg zwischen Tradition und moderner Kultur zu finden, um auch in der heutigen Gesellschaft ihre wichtige Funktion zu behalten und damit attraktiv zu sein.“ Mithilfe einer neuartigen Zusammenarbeit von Kultur- und Kreativschaffenden mit Vereinsverantwortlichen und Ehrenamtlern – ergänzt durch eine Begleitforschung der Universität Bayreuth – entstehe ein „Reallabor“, das, so Dörfler, Defiziten bei den Vereinen vor allem im Bereich (digitaler) Kommunikation und Außenwirkung entgegenwirken solle.

Die Idee für das Projekt stammt ursprünglich von Sabine Gollner. Sie holte sich Unterstützung bei Prof. Dr. Eberhard Rothfuß und Dr. Thomas Dörfler vom Lehrstuhl für Sozial- und Bevölkerungsgeographie der Universität Bayreuth, die bei der Gestaltung des Förderantrags maßgeblich zur Seite standen. Auch die Landkreise Bayreuth und Wunsiedel waren von der Idee schnell überzeugt und unterstützen auch finanziell – weil auch sie herausfinden wollen, was den Vereinsaktiven helfen kann. Es oblag dann dem Lehrstuhl, daraus ein Uniprojekt mit entsprechender Ausstattung auf die Beine zu stellen, in dem Sabine Gollner die künstlerisch-kurative und Dr. Thomas Dörfler die wissenschaftliche Leitung übernahmen.

Der „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ als Schaufenster der Region

Die Einrichtung der Internetplattform www.vereinsfinder-fichtelgebirge.de war eine der ersten Projektmaßnahmen: Schon in der Recherchephase, in der 165 Kulturvereine direkt angeschrieben wurden, zeigte sich, dass die Informationen vieler Vereine im Internet veraltet sind oder Verantwortliche der Vereine gar nicht aufgefunden werden konnten. Dadurch wurde die Wichtigkeit des Portals noch deutlicher: Vereine und Kulturinitiativen sollen sich hier vernetzen und eine Art Schaufenster der Region entwickeln. Und ganz praktisch erprobt das „Reallabor Fichtellab“ seit Herbst 2019 in Workshops, was Kulturvereinen guttun könnte, um sichtbarer zu werden, aber auch was helfen könnte, um Vereinsabläufe durch digitale Medien und Prozesse einfacher zu gestalten. „Wir freuen uns sehr“, so die Projektverantwortlichen, „dass zahlreiche Vereine bereits mitmachen – die Plattform ist auch weiterhin zur Registrierung offen. Das Projekt konzentriert sich vorerst auf Kulturvereine, wir hoffen aber, dass in einer Fortsetzung des Projekts die Plattform auf andere Sparten ausgedehnt werden kann.“

Online-Präsentation beim Zukunftsforum Ländliche Entwicklung

Das Projektteam darf den „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ beim Fachforum Digitale Plattformen, das innerhalb des Zukunftsforums Ländliche Entwicklung stattfindet und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veranstaltet wird, online präsentieren am Mittwoch, 20. Januar 2021, von 15 bis 17 Uhr.

www.zukunftsforum-laendliche-entwicklung.de/14-zukunftsforum-2021

Der „Vereinsfinder Fichtelgebirge“ wird gefördert im Programm Landkultur vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Partner sind die Universität Bayreuth, die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth sowie das Netzwerk „Künstlerkolonie Fichtelgebirge e.V.“

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