Landkreis Wunsiedel: Architektenwettbewerb Designstudio Selb – Siegerentwürfe stehen fest
Das geplante Designstudio der Fachschule für Produktdesign in Selb ist einen weiteren entscheidenden Schritt vorangekommen. Heute (FR) sind die Sieger des europaweiten Architektenwettbewerbs gekürt worden. Die Sitzung der Jury war dabei einem strengen Hygienekonzept unterworfen, zudem mussten sich alle Teilnehmer im Vorfeld einem Coronatest unterziehen.
Am Ende der zweitägigen Klausur der Jury wurden vier Preise vergeben:
- Preis: ATELIER 30 Architekten GmbH/Fischer Creutzig BDA aus Kassel
- Preis: Bez+Kock Architekten/Generalplaner GmbH aus Stuttgart
- Preis: Friedrich Poerschke Zwink Architekten/Stadtplaner BDA aus München
- Preis: Hascher Jehle Design GmbH aus Berlin
Zum Hintergrund:
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatte im vergangenen Jahr bei einem Besuch die Entscheidung bekannt gegeben, dass die Fachschule für Produktdesign einen Bachelor-Studiengang Design erhält und zudem um ein Designstudio erweitert wird. Seitdem laufen die Planungen für das neue Gebäude auf dem Areal der ehemaligen Porzellanfabrik Hutschenreuther B auf Hochtouren.
Geplant ist im ersten Schritt ein Neubau mit 3500 qm2 Nutzfläche. In diesem sollen die dringend benötigten Werkstätten und Ateliers untergebracht werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist ein Anbau mit rund 1000 qm2 vorgesehen, der bereits in der jetzigen Planung berücksichtigt und später für den Hochschulbetrieb genutzt werden soll.
Beim durch den Bauherrn (Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge) durchgeführten europaweiten Architektenwettbewerb waren nach einem vorgeschalteten Auswahlverfahren schließlich 20 Büros aufgefordert worden, Entwürfe für das neue Studio einzureichen. Von jedem Wettbewerbsteilnehmer wurden im Verfahren die gleichen Leistungen verlangt, damit die Entwürfe fair miteinander verglichen werden konnten. Alle Wettbewerbsteilnehmer hatten gleiche „Startchancen“: Sie konnten ihre Arbeit zum gleichen Zeitpunkt, also ab der Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen, beginnen. Die Arbeit der Teilnehmer endete mit der anonymen Abgabe der Wettbewerbsarbeiten. Die Tatsache, dass keine namentliche Zuordnung zu den Wettbewerbsarbeiten möglich ist, sollte vor allem dazu beitragen, die Objektivität des Preisgerichts nicht zu gefährden. Das Qualitätsurteil, welches vom Preisgericht in einem demokratischen Verfahren gefällt wurde, erfüllt die Vorgabe, gleichermaßen gestalterische, wirtschaftliche, funktionale, technische und ökologische Aspekte berücksichtigt zu haben.
Das unabhängige Preisgericht, zusammengesetzt aus Architekten, Vertretern des Bauherrn, der Stadt Selb, der Hochschule und der Fachschule, hat nun am gestrigen Donnerstag und heutigen Freitag ausführlich getagt. Zwei ganze Tage hat man sich intensiv mit den Entwürfen beschäftigt und um die beste Lösung für das Studio in Selb gerungen. Die Planung des Wettbewerbssiegers muss nun in den kommenden Monaten ein Vergabeverfahren durchlaufen, bevor die eigentliche Auftragsvergabe und im Anschluss die ebenfalls aufwändige Fachplanung erfolgen kann. Läuft alles nach Plan, ist ein Baustart im Frühjahr 2022 denkbar.
„Die Erweiterung unserer national und international renommierten Fachschule ist ein ent-scheidender Schritt für die Entwicklung der Hochschullandschaft im Landkreis und somit für die Zukunft des Fichtelgebirges“, sagt dazu Landrat Peter Berek.
Alle eingereichten Entwürfe einschließlich der vier Preisträger sind in einer coronakonformen öffentlichen Ausstellung von Sonntag, 17.01. bis einschließlich Donnerstag 21.01 2021 zu sehen. Die Ausstellung in der Fichtelgebirgshalle Wunsiedel unterliegt den üblichen strengen Abstands- und Hygienevorschriften, einer Maskenpflicht für Besucher und der Einhaltung eines Besucherlimits von maximal 20 Personen. Sie ist an den genannten Tagen von 13:00 bis 17:00 Uhr öffentlich zugänglich.
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