Forchheimer SPD beantragt Stelle für Jugendpfleger*in

Stadt Forchheim
Herrn Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein
Rathaus
91301 Forchheim

Antrag: Städtische*n Jugendpfleger*in

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die SPD Fraktion im Forchheimer Stadtrat beantragt, dass die Stadt eine Stelle für eine*n städtische*n Jugendpfleger*in in Vollzeit mit folgenden Aufgabenbereich schafft.

Der/Die Jugendpfleger*in soll als Ansprechpartner für Belange der Jugend, sowie als Schnittstelle zwischen Stadt, Vereine und Jugendlichen sein. Er/Sie vernetzt die Akteure der städtischen Jugendarbeit untereinander und darüber hinaus mit Kreisjugendring und Kreisjugendpflege. Bei der Erarbeitung von städtischen Konzepten bringt er/sie die Belange der Jugendlichen ein. Er/Sie berät Vereine, Politik und Einrichtungen in Hinblick auf Jugendarbeit und Beteiligung. Mit diesen Akteuren zusammen führt ein*e Jugendpfleger*in Projekte und Maßnahmen durch, um die Stadt gemeinsam mit Jugendlichen zu gestalten. Ausgestattet mit einem jährlichen Budget soll die Finanzierung der Projekte in das Aufgabengebiet der Stelle fallen.

Der/Die Jugendpfleger*in koordiniert die ehrenamtliche und städtische Jugendarbeit (u.a. Jugendtreffs) in der Stadt und vergrößert das Angebot bei der Präventionsarbeit, der geschlechtsspezifisch reflektierten Arbeit und der Inklusion. Auch sollen wieder verstärkt Angebote zur Beteiligung und Förderung der gesellschaftlichen Engagements erfolgen, z.B. in Form eines „Jugendparlaments“ oder selbst initiieren Aktivitäten.

Außerdem soll ein*e Jugendpfleger*in aufsuchende Jugendarbeit („Streetwork“) betreiben und damit das bestehende Angebot der Treffs ergänzen. Dies bedeutet, Jugendliche an inoffiziellen Treffs (Parkplätze etc.) aufzusuchen, niederschwellig anzusprechen, zu unterstützen und auch ihre Bedürfnisse gegenüber der Stadtpolitik zu artikulieren.

Begründung: In Forchheim existieren zwei Jugendtreffs, die wertvolle pädagogische Arbeit leisten.

Dennoch existieren in der Jugendarbeit in Forchheim große Lücken. Aufsuchende Jugendarbeit („Streetwork“), die Jugendliche dort abholt wo sie sind und sie dabei in die bestehenden Angebote integrieren, fehlt. Vor allem vereinsferne Jugendliche, die nicht die Treffs aufsuchen, werden von der bestehenden Arbeit kaum erreicht. Die Bedürfnisse dieser Jugendlichen sind auch der Stadtverwaltung zu wenig bekannt und werden zu wenig berücksichtigt. Ein/e Jugendpfleger*in ist für diese Jugendliche der/die geeigneter Ansprechpartner*in.

Einem/r Jugendpfleger*in wäre es möglich mit Jugendlichen Projekte durchzuführen und zur aktiven Mitgestaltung der Stadt anzuregen. Sei das durch Graffitiwände, ein selbstorganisiertes Konzert oder die Schaffung von Räumlichkeiten für z.B. Stadtteiltreffs.

Junge Menschen wollen häufig schnelle Erfolge und nicht von den „Mühlen der Politik“ gebremst werden.

Selbstverständlich würden von der verbesserten Einbindung der Jugendlichen auch alle anderen Akteur*innen profitieren. Jugendliche die eingebunden sind, sind auch bereit sich für ihre Stadt und andere zu engagieren. Sie fühlen sich mit ihre Heimatgemeinde verbunden. Davon profitieren dann die Kommune, Vereine und die Gesellschaft im Allgemeinen.

Mit freundlichen Grüßen
Reiner Büttner
SPD-Fraktionsvorsitzender