Brose Bamberg will in Vechta nachlegen
Brose Bamberg ist am 12. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei RASTA Vechta gefordert. Keine 48 Stunden nach der Partie in Ulm spielt Brose am Freitag um 19 Uhr beim aktuellen Tabellenschlusslicht. MagentaSport überträgt die Partie wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Kanälen. Kommentiert wird das Spiel von Jörg Dierkes.
RASTA Vechta hat keine einfachen Monate hinter sich. Nach wie vor warten die Niedersachsen nämlich auf den ersten Saisonsieg. Überhaupt gab es erst einen einzigen Erfolg in dieser Spielzeit. In der allerersten Partie im MagentaSport BBL Pokal gewann das Team von Thomas Päch mit 99:85 gegen Gießen. Seitdem setzte es nur noch Niederlagen, inklusive des Pokals mittlerweile 13 in Folge. Allerdings ließen es die Niedersachsen immer wieder aufblitzen, dass sie weitaus besser sind, als die Negativserie vermuten lässt. In Ulm etwa mussten sich die Rastaer nur denkbar knapp (73:74) geschlagen geben, ebenso gegen Bayreuth (89:92). Gegen die EWE Baskets Oldenburg vor zwei Wochen sah Vechta sogar teilweise wie der Sieger aus, ehe es in den letzten drei Minuten zu keinem Feldkorb mehr reichte und die Partie doch noch mit 80:82 verloren ging. Zuletzt unterlag Vechta mit 74:92 bei den Hamburg Towers. Dort war das Spiel bereits zur Pause praktisch entschieden, nachdem die Gäste das zweite Viertel mit 11:25 abgeben mussten. Wie schon häufiger, zeigten die Vechtaer auch in Hamburg zwei unterschiedliche Gesichter. Das blieb auch Thomas Päch nicht verborgen, der nach dem Spiel konstatierte: „Ich glaube, das war heute wieder ‚Täglich grüßt das Murmeltier‘ bei uns. Wir haben gegen Oldenburg eine sehr anständige Partie gezeigt und das hier in der ersten Halbzeit einfach versäumt. (…) Wir haben in der zweiten Halbzeit nochmal unser Gesicht gezeigt. Insgesamt geht das aber so nicht, wir können nicht nur eine Halbzeit Basketball spielen.“ Schaut man auf die Statistik, dann zeigt sich Vechta als sehr ausgeglichene Mannschaft. Gleich fünf Spieler punkteten bislang im Schnitt zweistellig, am besten Dennis Clifford mit 12,3 Zählern. Der Amerikaner ist mit durchschnittlich 8,1 auch Vechtas bester Rebounder. Stefan Peno (4,0) und Josh Young (3,6) sind die besten Assistgeber des Teams, das mit im Schnitt 77 erzielten Punkten aktuell das offensivschwächste der BBL ist. Und dennoch, Brose sollte gewarnt sein: die letzten drei Partien im RASTA Dome gingen nämlich allesamt an die Hausherren.
Daran verschwenden Chase Fieler und Co. allerdings wohl keinen Gedanken. Vielmehr ist die Stimmung gut, nach dem 74:67-Erfolg vom Mittwochabend bei ratiopharm ulm. Der Sieg war der erste nach zuvor drei Niederlagen und vor allem für das Selbstbewusstsein ungeheuer wichtig. Und er war – wenn man das so sagen kann und will – perfekt inszeniert. Die ersten drei Viertel war es eine ausgeglichene Partie mit vielen Führungswechseln. Im letzten Abschnitt kam dann Ulm zunächst auf und zog auf sechs Punkte weg. Dann aber zeigte Brose die Tugenden, die Bamberger Basketball seit jeher ausmachen: Einsatz, Kampf, Leidenschaft, bedingungsloser Glaube an die eigene Stärke. In den letzten vier Minuten des Spiels gelangen Brose neun Ulmer Stopps in Folge, selbst erzielten die Mannen von Johan Roijakkers 13 Punkte in Serie und sicherten somit BBL-Sieg Nummer fünf. Es war ein Sieg des gesamten Teams: 21 Assists sprechen eine deutliche Sprache. Zudem punkteten vier Brose-Spieler zweistellig. Chase Fieler war Topscorer mit 13 Zählern. Und die Gäste ackerten unter dem Korb. Sengfelder und Kravish holten jeweils neun Rebounds, insgesamt standen 39 zu Buche. Und noch eine Zahl liest sich gut: elf Ballverluste leistete sich die Mannschaft, blieb damit deutlich unter ihrem bisherigen Schnitt (14,9). Nun gilt es die Leistung und den Sieg zu bestätigen. Am Donnerstagmorgen machte sich der Brose-Tross von Ulm aus auf den Weg ins gut 650 Kilometer entfernte Vechta. Dort steht am Abend noch eine regenerative Trainingseinheit auf dem Programm, ehe es dann am Freitag um 19 Uhr, also knapp 46 Stunden nach der Schlusssirene in Ulm, wieder um wichtige Playoffplatzsicherungspunkte geht. Auch nach dem Spiel in Ulm hat sich an der Bamberger Statistikfront nur wenig geändert. David Kravish führt die teaminterne Liste in Scoring (14,7) und Rebounding (8,8) weiterhin an. Nach seinen fünf verteilten Assists in Ulm schließt Devon Hall in dieser Kategorie allerdings zu Bennet Hundt auf. Beide haben aktuell im Schnitt vier Stück pro Partie auf ihrer Habenseite stehen.
Kenneth Ogbe: „Wir wollen den Schwung aus Ulm natürlich mit nach Vechta nehmen. Dort ist es immer schwer zu spielen. Auch wenn sie aktuell tabellarisch sicherlich nicht da stehen, wo sie gerne wären, dürfen wir uns davon nicht blenden lassen. Sie haben viele Spieler, die an guten Tagen ein Spiel entscheiden können. Daher ist es für uns wichtig, dass wir von Beginn an voll da sind und sie gar nicht erst ins Laufen kommen lassen.“
Nach der Rückkunft aus Vechta am Samstagmorgen gegen vier Uhr ist der Tag für die Spieler trainingsfrei. Am Sonntag allerdings bittet Johan Roijakkers dann bereits wieder zu zwei Einheiten, denn am Dienstag wartet mit Bilbao die nächste Aufgabe auf europäischem Parkett. Zwar ist Brose Bamberg bereits für die BCL-Zwischenrunde qualifiziert, es fehlt allerdings noch ein Erfolg, um als sicherer Tabellenerster in die nächste Phase zu gehen.
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